Ratgeber

Fax, E-Mail und SMS in Einem: UMS-Anbieter im Vergleich

Was bieten die einzelnen Anbieter von Unified-Messaging-Diensten?
Von Thorsten Neuhetzki

Sehr komfortabel ist etwa die Einsicht der E-Mails auf dem Handy. Das kann neben den vom Mail-Anbieter unabhängigen Varianten wie z.B. E-Mail to go oder Blackberry passieren oder aber auch vom Mail-Anbieter mittels WAP-Zugang realisiert werden. Kunden, die günstig mobil online gehen können, haben so die Möglichkeit, mit ihrem WAP-Telefon von überall ihre E-Mails zu prüfen. Besonders vorbildlich ist hier web.de. Der Anbieter stellt diese Funktion sogar jenen Kunden zur Verfügung, die nicht zahlendes Mitglied im web.de-Club sind. Auch Arcor bietet seinen PIA-Nutzern dieses Feature kostenfrei an. GMX hingegen bietet diese Funktion gar nicht an, directbox.com nur gegen Bezahlung. E-Mails können
per WAP gelesen werden

Faxe können so natürlich nicht betrachtet werden. Diese werden als Datei im jeweiligen Web-Interface abgelegt, können aber auch durch Filterregeln an andere Adressen geschickt werden. Bei Arcor und directbox bekommen die Kunden eine echte Ortsnetzrufnummer in einem bestimmten Ortsnetz schon in der kostenfreien Variante dazu, bei GMX gibt es eine solche Nummer erst in einem der Bezahl-Tarife. web.de bietet seinen Kunden nur eine 01212-Rufnummer an, die für diejenigen, die ein Fax an diese Nummer schicken wollen, deutlich teurer ist als ein Fax zu einer Ortsnetzrufnummer. Zudem ist die Rufnummerngasse nicht aus allen Netzen erreichbar.

Die vier Anbieter ermöglichen es ihren Kunden auch, aus dem Webinterface heraus SMS und Faxe zu versenden. Das ist bis zu einem gewissen Maße sogar kostenfrei. So bietet Arcor seinen nicht zahlenden Kunden monatlich fünf Faxe kostenfrei an, jedes weitere Fax kostet ab 6 Cent pro Fax. Teurer ist das bei web.de. Hier kostet jedes Fax stolze 20 Cent pro Seite. Der gleiche Preis gilt auch für GMX-Kunden. GMX weist sogar explizit darauf hin, dass selbst Faxe zu deutschen, eigentlich kostenlosen, 0800er-Nummern mit 20 Cent pro Seite berechnet werden.

Mehr als 17 Gigabyte Webspace bei UMS-Anbietern

Organizer gehören nur teilweise zur Ausstattung In Anbetracht immer größer werdender Datenmengen bei Fotos und anderen Dateien wird auch der Bedarf nach Speicherplatz immer größer. Dabei wird auch der Wunsch nach überall abrufbaren Daten immer größer. Gerade bei Fotos macht es sich gut, wenn man diese bei Freunden einfach und spontan per Internet abrufen kann. Dass man dafür nicht unbedingt "echten" Webspace benötigt, wie er für eine Homepage notwendig ist, zeigt ein Blick in den Leistungsumfang der UMS-Anbieter. GMX bietet seinen zahlenden Kunden 10 Gigabyte Speicher an, um Dateien aller Art online abzulegen, bei nicht zahlenden Kunden ist es immerhin ein Gigabyte. Zahlende Arcor-Nutzer bekommen von dem Eschborner Anbieter stolze 17 Gigabyte Speicherplatz und web.de-Kunden können nach Bekunden des Anbieters sogar unlimitiert Webspace nutzen. Pro Monat wird bei entsprechender Ausnutzung des bisher freigegebenen Speicherplatzes ein weiteres Gigabyte für den Kunden freigegeben. Auf diesem Weg kann der Nutzer nicht nur Fotogalerien online stellen, sondern auch größere Dateien wie Backups oder andere großen Datenmengen extern speichern und für andere zum Download bereit stellen, wenn dieses gewünscht wird.

Jeder der UMS-Anbieter hat weitere individuelle Features in seinem Leistungskatalog, die für einzelne Kunden interessant sein können. So gibt es etwa bei GMX und Arcor POP3-Sammeldienste, die E-Mails von definierten anderen E-Mail-Konten abholen können. directbox bietet seinen Kunden im pro-Tarif neben einem WAP-Zugriff auch den Zugriff per Palm-PDA an, Arcor bietet ab 1,52 Euro den Versand von Fotos als Postkarte an und ermöglicht auch den Versand von Briefen.

Fazit: UMS-Dienste können mobiles Büro sein

Wer beruflich viel unterwegs ist, ist darauf angewiesen, jederzeit und überall "up to date" zu sein. Das ist zwar auch mittels Laptop und UMTS möglich, jedoch nicht in jeder Situation ausreichend oder angebracht. Da kann es in der einen Situation besser sein, die E-Mails per WAP auf dem Handy zu lesen, ein anderes Mal muss dringend ein Fax empfangen werden, was ohne weiteres mit einem Laptop abseits von Festnetzleitungen nicht möglich ist.

Welcher Anbieter letztendlich für den persönlichen Bedarf der passende ist, hängt stark von den individuellen Bedürfnissen ab. In der kostenlosen Variante sind beispielsweise die Dienste von Arcor und directbox sehr umfangreich und auch einfach zu bedienen. Wer einen Betrag von monatlich vier bis fünf Euro in die Hand nimmt, bekommt auch bei den anderen Anbietern sehr gute oder sogar noch bessere Leistungen. Ob diese wirklich in Anspruch genommen werden müssen, hängt ebenfalls wieder vom persönlichen Anspruch ab. Der Großteil der Kunden sollte aber zunächst mit den kostenfreien Dienstleistungen auskommen. Großer Vorteil der kostenpflichtigen Varianten: Die Werbung wird aus den Webseiten genommen.

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