3G-Pläne

T-Mobile USA: Zeitplan für 3G-Mobilfunknetz wird konkreter

Welche Technologie zum Einsatz kommt, bleibt unklar
Von Christian Horn

Die Pläne von T-Mobile USA, ein 3G-Mobilfunknetz in den USA aufzubauen, werden konkreter. Neville Ray, Senior Vizepräsident der Engineering Operations von T-Mobile USA, sagte in einem Interview mit dem Branchenmagazin BetaNews: "Wir sind zuversichtlich, entweder zum Ende des Jahres 2006, aber definitiv im Jahr 2007, 3G-Services auf den Markt bringen zu können." Ray erklärte, sein Unternehmen teste bereits in ausgewählten Märkten 3G-Technologie. Wo genau diese Tests stattfinden, wollte Ray allerdings nicht erklären, da die Test-Netze nicht öffentlich seien. Ebenso bedeckt hielt sich Ray bei der Frage, welche 3G-Technologie sein Unternehmen zu implementieren gedenke. Branchenkenner jedoch nehmen an, dass T-Mobile USA entweder auf UMTS setzen oder gleich mit dem schnelleren 3,5G-HSDPA starten wird.

Entscheidung zum 3G-Einstieg lange verzögert

Mit Rays Aussage wird der Zeitplan für den Einstieg der amerikanischen T-Mobile-Tochter ins Geschäft mit dem schnellen mobilen Datenfunk der dritten Generation etwas konkreter. T-Mobile-Finanzvorstand Thomas Winkler hatte zuletzt im November die amerikanischen 3G-Pläne bekräftigt. Die Entscheidung, ob das Unternehmen überhaupt ins 3G-Geschäft einsteigt, war von T-Mobile USA lange verzögert worden und hatte dem Unternehmen in den USA den Ruf des "3G-Bummlers" eingetragen - der mit etwa 50 Millionen Kunden größte US-Mobilfunkbetreiber Cingular startete bereits Anfang Dezember dieses Jahres sein HSDPA-Mobilfunknetz.

Der amerikanische T-Mobile-Ableger ist bekannt für sein Engagement beim Aufbau einer WLAN-Infrastruktur und innovative Abrechnung über WLAN-Flatrates. Es galt deshalb lange Zeit als fraglich, ob sich das Unternehmen überhaupt auf das finanzielle Wagnis des Aufbaus eines 3G-Netzes einlassen würde. In Hintergrund rumorten zudem ständig Verkaufsgerüchte, und als kleinster unter den vier großen amerikanischen Mobilfunk-Betreibern geriet das Unternehmen im nach Konsolidierung strebenden amerikanischen Mobilfunkmarkt unter Druck.