DMB

Die TV-Handys von Samsung und LG im Vergleich

Das LG-Handy bietet mehr Features, Samsung-Software ausgereifter
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Nicht minder interessant ist der Vergleich der beiden Geräte beim Fernseh- und Hörfunkempfang, wobei im Radiobereich nur die digitalen Programme genutzt werden können. Das LG-Handy bietet hierfür eine ausziehbare Antenne, während Samsung-Nutzer mit einer ins Gehäuse integrierten Antenne auskommen müssen. Während die Mobilfunkantenne bei LG störend wirkt, ist die Antenne für TV- und Radioempfang, die ja auch komplett eingefahren werden, durchaus ein Vorteil gegenüber dem Samsung-Telefon.

Datenblätter

Mit dem SGH-P900 können wir in unseren Redaktionsräumen im Berliner Bezirk Wedding kein einziges DMB- oder DAB-Programm zu empfangen. Erst wenn man das Telefon aus dem Fenster hält, sind die Sender mit Aussetzern zu empfangen. Auf der Straße funktioniert es dann einwandfrei.

Das V9000 dagegen empfängt auch mitten im Raum die Fernsehsender - wenn auch nur mit Aussetzern. In Fensternähe und draußen ist der Empfang bestens. DAB-Hörfunksender sind im Haus ebenfalls nur mit Aussetzern zu empfangen. Sobald man sich aber in die Nähe eines Fensters begibt, können die Programme in bester Qualität empfangen werden.

Vier Watcha-Programme auch mit LG-Handy empfangbar

Abgesehen von Entertainment TV sind alle Watcha-Programme auch mit dem LG-Handy zu empfangen, das naturgemäß über keine Freischaltung für das MFD-Paket verfügt. Das zeigt, dass die Programme von ZDF, N24, MTV Music und bigFM2see [Link entfernt] derzeit unverschlüsselt ausgestrahlt werden und auch ohne ein Abonnement für Watcha zu empfangen sind. debitel und MFD verkaufen derzeit das Samsung SGH-P900

Zusätzlich liest das LG-Handy den Testkanal EMM.CAS ein. Dieser ist mit dem Samsung-Telefon nicht zu empfangen, da er im VHF-Band III ausgestrahlt wird. Im Gegensatz zu LG unterstützt Samsung derzeit nur den Empfang von DMB- und DAB-Programmen im L-Band. Dadurch ist vor allem auch das Radioangebot beim Samsung-Modell deutlich eingeschränkt. Die meisten DAB-Hörfunkprogramme werden in Deutschland nämlich im Band III ausgestrahlt. So empfängt das Samsung-Gerät in Berlin nur zehn Sender, während es das LG-Modell auf 22 Programme bringt.

Bild bei LG besser, aber Samsung hat den besseren Ton

Bei der Bildqualität überzeugt ebenfalls das LG-Telefon durch sattere Farben und schärfere Konturen. Dafür ist die Klangqualität insbesondere bei den DMB-Programmen nicht sehr gut. Die DAB-Radios klingen etwas blechern, aber immer noch besser das die Fernsehprogramme. Das Samsung-Handy überzeugt dagegen durch guten Sound auch mit dem eingebauten Lautsprecher.

Weiterer Nachteil bei LG: Die Lautstärke für TV und Radio ist nicht stufenlos einstellbar. Die leiseste Stufe ist in ruhiger Umgebung je nach Modulationsgrad des empfangenen Programms immer noch zu laut. Negativ fällt zudem auf, dass die Software des LG-Handys gelegentlich abstürzt. In diesem Fall startet das Gerät komplett neu, man muss die PIN der SIM-Karte neu eingeben und ggf. das empfangene Radio- oder Fernsehprogramm neu anwählen.

Beiden Geräten fehlt die Möglichkeit, TV- und Radiokanäle auch manuell anzuwählen. Es steht nur ein automatischer Suchlauf zur Verfügung, der bei schwachem Empfang möglicherweise nicht alle Sender findet.

Fazit

Das LG-Handy bietet deutlich mehr als das Samsung-Modell. Dafür muss man aber mit noch nicht ganz stabil laufender Firmware und schlechtem Sound leben. Besseres Bild und eine Telefonschnittstelle mit UMTS-Funkteil entschädigen jedoch. Handy-TV-Fans, die die Watcha-Programme dauerhaft empfangen wollen, sollten jedoch bedenken, dass dieses Gerät zumindest derzeit noch nicht offiziell unterstützt wird. Wenn die Programme verschlüsselt werden, wäre somit auch gegen Bezahlung noch keine Freischaltung möglich. Derzeit steht aber für das LG-Handy noch kein Termin für die offizielle Markteinführung fest.

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