entbündeltes DSL

Telekom muss Bitstrom-Angebot dieses Jahr vorlegen

Regulierungsverfügung bezieht sich auch auf das VDSL-Netz
Von Björn Brodersen

Die Bundesnetzagentur verpflichtet die Deutsche Telekom, zukünftig Wettbewerbern auf deren Nachfrage einen entbündelten Breitbandzugang auf Basis des Internetprotokolls anzubieten. Eine entsprechende Regulierungsverfügung hat die Behörde heute in ihrem Amtsblatt und auf ihrer Website veröffentlicht. Die Wettbewerber sollen auf diese Weise die Zugangsleistung ohne aufwendige Vertragsverhandlungen von der Telekom beziehen können. Dabei können sie beispielsweise DSL-Anschlüsse unabhängig von der gemieteten Teilnehmeranschlussleitung (TAL) anbieten und müssen nicht großartig in den Aufbau eigener Netze investieren.

Die Telekom muss den IP-Bitstrom-Zugang zu nicht-diskriminierenden Bedingungen gewähren und sich die Entgelte für diese Zugangsleistung vorab von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen. Grundlage für die Festlegung dieser Entgelte sind laut Bundesnetzagentur "die Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung" und somit nicht die realen Kosten. Außerdem muss die Telekom innerhalb von drei Monaten ein Standardangebot für den IP-Bitstrom-Zugang vorlegen.

Der IP-Bitstrom hat vornehmlich den Massenmarkt im Blick. "Aufgrund der heutigen Entscheidung zum IP-Bitstrom werden die Verbraucher künftig eine noch größere Auswahl an qualitativ hochwertigen und preisgünstigen Breitbandangeboten haben. Dadurch werden die Breitbandpenetration und -nutzung in Deutschland weiter gefördert", sagte heute der Präsident der Regulierungsbehörde Matthias Kurth.

Neue Bestimmung umfasst auch das VDSL-Netz

Die neue Bestimmung umfasst auch das neue VDSL-Netz der Telekom, das zurzeit in zehn Städten verfügbar ist. Eine Ausnahmeregelung soll nur dann gelten, wenn die Telekom über das Hochgeschwindigkeitsnetz neue Produkte anbietet, die mit niedrigeren Übertragungsraten nicht möglich sind. In einem solchen Fall würde die Bundesnetzagentur die Notwendigkeit einer Regulierung erneut prüfen. Der Bonner Konzern hat mit einem Stopp des weiteren Ausbaus des VDSL-Netzes gedroht, sollte sie den Wettbewerbern den Zugang gewähren müssen.

Reine DSL-Anschlüsse ohne Telefonanschluss stehen den deutschen Internetnutzern bereits zur Verfügung. Allerdings kooperieren die Anbieter hierbei mit anderen Netzbetreibern wie etwa der QSC AG. Einen Vergleich der aktuellen Nur-DSL-Angebote finden Sie in einem weiteren Beitrag.

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