Discount-Preise

Discounter Blau erwartet weiteren Preisrutsch

Auch Datenpreise und Auslandstelefonate sollen günstiger werden
Von Marie-Anne Winter

Angesichts der Zehnsation von Netzbetreiber E-Plus steigt der Druck bei den anderen Anbietern, die Preise ebenfalls zu senken. So erwartet der Chef des Prepaid-Discounters Blau, Martin Ostermeyer, einen weiteren Preisrutsch im Laufe dieses Jahres. Wie Ostermeyer in einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) sagte, geht er von Minutenpreisen von 12 bis 13 Cent in alle inländischen Netze aus.

Die Senkung der Terminierungsentgelte im Mobilfunk würde entsprechende Preissenkungen ermöglichen, auch sei das Sparpotenzial bei den Anbietern selbst noch nicht ausgeschöpft. Ein weiterer wichtiger Schritt sei die Senkung der Preis bei den Datentarifen. Ostermeyer peilt hier Preise von unter 50 Cent pro Megabyte für an. Außerdem müsste das Telefonieren ins und im Ausland noch günstiger werden. Dabei hat Blau ehrgeizige Ziele - der Discounter will den Umsatz in diesem Jahr verdreifachen. Bei den Neukunden will Blau auf den dritten Platz - hinter Aldi Talk und simyo. Ab dem nächsten Jahr soll Blau schwarze Zahlen schreiben. Der Umsatz dieses Discounters soll im vergangenen Jahr bei 12 Millionen Euro gelegen haben, simyo dagegen konnte mit 800 000 Kunden 40 Millionen Euro umsetzen.

Blau hatte mit der Übernahme von debitel light etwa 250 000 Kunden eingekauft, von denen aber ein großer Teil nicht mehr mit der Discount-Karte telefonierte. Diese Kunden sollen nun "reanimiert" werden. Die Marke debitel light soll aber nicht mehr benutzt werden. Außerdem plant Blau, in den Geschäftskunden-Markt einzusteigen. Allein mit dem Privatkundengeschäft werden die Ziele des Unternehmens nicht zu erreichen sein. Blau wolle auch Dienstleister für andere Telefonie-Anbieter werden.