IP-One

Capital: NGN-Anschlüsse bei T-Com noch dieses Jahr

Telekom will DSL-Kosten in Ballungszentren angeblich senken
Von Thorsten Neuhetzki

Die Deutsche Telekom will die DSL-Tarife speziell in Städten um ein Fünftel senken und damit erstmals regional verschiedene Preise anbieten. Über diesen Plan mit dem internen Arbeitstitel "IP-One" berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital in seiner Online-Ausgabe. Mit den niedrigeren Tarifen will sich der Konzern gegen die weiterhin katastrophalen Anschlussverluste in vielen Ballungszentren wehren, in denen Konkurrenten mehr als 50 Prozent der neuen DSL-Verträge an Land ziehen. Konkret will die Telekom laut Capital spätestens ab Sommer dieses Jahres einen DSL-Zugang inklusive Flatrate für Internet und Telefonie für knapp 40 Euro im Monat anbieten. Aktuell kostet das Paket 49,95 Euro im Monat bei 6 MBit/s Bandbreite. Die Wettbewerber Versatel und Arcor bieten Flatrate-Pakete für DSL und Telefonie bereits für unter 40 Euro an.

Zur Umsetzung bedient sich der Ex-Monopolist, der seine Preise nur in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur ändern kann, eines Tricks: Anstatt die Tarife bundesweit zu senken, führt er mit "IP-One" eine für Telekom-Kunden neue Art von Internet-Anschluss ein. Erstmals dürfen Privatkunden auf den bisher bei DSL obligatorischen Telefonvertrag verzichten und stattdessen nur noch via Internet telefonieren. Da der Anschluss über Web-Technik läuft, ist er günstiger zu warten - das entscheidende Argument, um den günstigeren Tarif von der Bundesnetzagentur genehmigt zu bekommen. Die Technologie dahinter nennt sich NGN und wird bereits von HanseNet und künftig auch von Arcor eingesetzt.

Auch Capital berichtet von Umbennung in T-Home

Zusätzlich berichtet auch Capital online über die Grundzüge der neuen Gesamtstrategie von Vorstandschef René Obermann, die er am 1. März der Öffentlichkeit präsentieren will. Danach sollen künftig alle Telekom-Produkte für zu Hause unter der Marke T-Home vermarktet werden - und nicht nur TV- und Video-Angebote. Entsprechende Berichte gab es gestern schon vom Spiegel. Produkte für unterwegs heißen wie bisher T-Mobile. Eine Reihe von Beteiligungen und Konzernbereichen gehören künftig nicht mehr zum Kerngeschäft und werden verkauft oder in Joint-Ventures überführt. Dazu zählen die zwei Internet-Ableger in Frankreich (Club Internet) und Spanien (Ya.com), Teile des Großkundengeschäftes von T-Systems, die Deutsche Funkturm GmbH zum Betrieb der 20 000 Funktürme von T-Mobile in Deutschland sowie große Teile des Immobiliengeschäftes.