DVB-T

Sachsen: DVB-T-Pilotprojekt kann starten

Bis zu vier Privatsender können Stadtsendernetz nutzen
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Der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien hat auf seiner Sitzung Anfang dieses Monats beschlossen, der Realisierung eines Pilotprojektes zur Errichtung und Betrieb eines DVB-T Sendernetzes im Stadtgebiet von Leipzig zuzustimmen. Ziel dieses Projektes ist es, die Rahmenbedingungen zum Einstieg in die digitale Rundfunktechnik vor allem für lokale und regionale private Anbieter zu optimieren. Im Stadtgebiet von Leipzig soll dazu exemplarisch ein DVB-T-Sendernetz mit fünf Sendestandorten bis Ende 2007 errichtet werden, das die Versorgung von rund 200.000 Haushalten sicherstellt. Die Kapazität des Sendenetzes wird die Ausstrahlung von vier Fernsehprogrammen ermöglichen. Alternativ können an Stelle eines Fernsehprogramms bis zu 20 Hörfunkprogramme transportiert werden. Außerdem sollen erstmals in Deutschland kreuzpolarisierte Sendeantennen verwendet werden, wodurch ein besserer portabler und mobiler Empfang erwartet werden kann. Derzeit werden solche Antennen im Mobilfunk verwendet. Die technische Realisierung des DVB-T Sendernetzes erfolgt durch das Unternehmen Mugler AG mit Sitz in Oberlungwitz.

Die Entscheidung des Medienrates basiert unter anderem auf einem umfassenden Wirtschaftlichkeitsgutachten für den Standort Leipzig. Der Präsident des Medienrates der SLM, Prof. Kurt-Ulrich Mayer, sieht in der Schaffung eines Angebotes an DVB-T-Übertragungskapazitäten, zu im lokalen Werbemarkt refinanzierbaren Übertragungskosten, einen wichtigen Schritt zur Sicherung der terrestrischen Angebotsvielfalt und zur Entwicklung neuer digitaler Inhalte und Dienste. "Damit werden für den Medienstandort Leipzig wesentliche Rahmenbedingungen geschaffen, um die künftige Bezahlbarkeit der DVB-T-Verbreitung für lokale Programmveranstalter zu ermöglichen."

SWR: DVB-T-Start in Mittel-und Südbaden

Auch der Ausbau der DVB-T-Versorgung im Südwesten Deutschlands schreitet weiter voran: der Südwestrundfunk hat jetzt angekündigt, dass voraussichtlich im Juli die Sender Hochrhein, Freiburg und Brandenkopf in Mittel-und Südbaden von analogem auf digitalen Sendebetrieb umgestellt werden. Weitere Informationen seien laut SWR in Kürze verfügbar. Die Umstellung ist Teil eines deutsch-französischen Gemeinschaftsprojektes. Auch im Elsass werden zeitgleich die analogen Sender abgeschaltet und auf DVB-T umgestellt. Insgesamt sind nach der Umstellung über 25 TV-Programme in Mittel- und Südbaden empfangbar.

Neuer DVB-T-Standort für Spessart und Rhein-Main

Auch der Bayerische Rundfunk baut das Netz weiter aus und will bis Ende 2008 eine neue Sendeanlage am Standort Pfaffenberg/Spessart bei Aschaffenburg in Betrieb nehmen, die den bisherigen Mast ersetzen soll und unter anderem auch digitales terrestrisches Antennenfernsehen abstrahlen soll. Da dieser Standort eine recht günstige Lage hat, kann er zumindest mit Dachantenne im ganzen Rhein-Main-Gebiet empfangen werden. Neben bereits in Hessen ausgestrahlten Programmen soll es mit EinsPlus und BR Alpha auch zwei Sender geben, die in der Region noch nicht via DVB-T zu empfangen sind.