Plattform

Palm setzt auf Linux

Hersteller kündigt Linux-basierte Produkte an
Von Christian Horn

Der amerikanische PDA- und Smartphone-Hersteller Palm hat Linux-basierte Produkte angekündigt. Das Unternehmen entwickle eine Plattform, bei der Palm OS auf einem Linux-Kernel aufsetzt. "Wir werden noch vor Jahresende Palm OS auf Linux haben", erklärte Palm-CEO Ed Colligan auf einer Analystenkonferenz in New York. Die Linux-basierte Plattform solle als "neue Grundlage" den Produkt-Mix des Unternehmens ergänzen. Das Unternehmen werde aber auch weiterhin Smartphones mit Microsofts mobilem Betriebssystem Windows Mobile entwickeln. Das originäre Palm-Betriebsystem Palm OS galt lange Jahre als Musterbeispiel einer intuitiv zu bedienenden Smartphone-Oberfläche. Palm hatte jedoch seine Betriebssystem-Sparte verkauft und mittlerweile wird kritisiert, die Entwicklung von Palm OS habe stagniert und sei nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Die Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der sich hartnäckig Übernahme-Gerüchte um den Hersteller ranken. Palm kommentierte diese Gerüchte nicht. Die neue Plattform solle die Performance und Stabiltät der Palm-Geräte verbessern, erklärte CEO Colligan. Bei Analysten triff der neueste Schachzug Palms auf ein geteiltes Echo. Ein Gartner-Analyst erklärte, es sei schwierg vorauszusehen, ob die neue Plattform von den Kunden angenommen werde. Dabei sei es wichtig, das "Look and Feel" vom Palm OS beizubehalten. Gegenwärtig sei Linux als Smartphone-Plattform vorwiegend in asiatischen Ländern wie Japan und China verbreitet. Neueste Prognosen sagen jedoch voraus, dass der Anteil von Linux-basierten Handys in den kommenden Jahren deutlich zunehmen wird.