Streik

Telekom-Arbeitskonflikt spitzt sich zu

Streiks sollen auch nach Pfingsten fortgeführt werden
Von dpa /

Auf Thomas Sattelberger ist ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder in diesen Tagen nicht gut zu sprechen. Der neue Personalchef der Deutschen Telekom legt sich gleich zum Start in seinem neuen Job mit der Gewerkschaft an. Mit einer Art Zuckerbrot und Peitsche treibt der frühere Conti-Manager ver.di im Streit um den massiven Stellenumbau des Unternehmens in die Enge. Er signalisiert Kompromissbereitschaft, spricht von Gesicht wahren und verweist auf den Gesprächsfaden, der nie abgerissen sei. Doch wenn alles nichts fruchtet, dann eben auf die harte Tour.

Größter Streitpunkt zwischen Telekom und ver.di bleibt die geplante Gehaltsabsenkung von neun Prozent - für Schröder ein "unverschämtes Angebot". Will Vorstandschef René Obermann die anvisierten Sparziele nicht gefährden, hat das Management kaum noch viel Spielraum nach unten. Sattelberger deutet einen Ausweg aus dem Konflikt an: Die Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg in guten Jahren, sprich eine Gewinnbeteiligung.

ver.di gegen Gewinnbeteiligung

Schröder weist dies zurück: "Damit würde das Risiko einseitig zu Lasten der Mitarbeiter verteilt." Möglich hält er allerdings eine variable Gehaltskomponente. "Ich halte es für denkbar, dass etwa fünf Prozent der Löhne variable gestaltet werden könnten", sagt der ver.di-Verhandlungsführer. Die Gehälter könnten damit an das Erreichen von Zielgrößen gekoppelt werden.

Die Aussagen von Sattelberger und Schröder zeigen, dass sich die Tarifparteien mit Tippelschritten aufeinander zu bewegen. Ob aber eine Einigung erzielt werden kann, bleibt offen. Dabei drängt die Zeit. Mitte Juni werden die Beschäftigten formell über die Auslagerung in die neuen Gesellschaften und Einordnung in die neuen Tarifverträge informiert. Zum 1. Juli sollen die neuen Gesellschaften unter dem Dach von T-Service an den Start gehen.