Streik

Telekom-Arbeitskonflikt spitzt sich zu

Streiks sollen auch nach Pfingsten fortgeführt werden
Von dpa /

Am Pfingstsamstag hatten alle 50 000 betroffenen Telekom-Mitarbeiter, die in drei Service-Gesellschaften ausgegliedert werden sollen, Post von Festnetzchef Tim Höttges erhalten. Darin wurden sie zunächst von den bevorstehenden Auslagerungsplänen unterrichtet. Und von den drohenden Konsequenzen: Geht die Gewerkschaft auf die Offerte der Telekom nicht ein, kommt es knüppeldick für die Beschäftigten - zumindest für die Nicht-Beamten. Wer sich weigert, dem droht sogar die Kündigung. Beamte, die nicht wollen, werden zwangsversetzt und beurlaubt.

Und Sattelberger listet auf, was der Alleingang der Telekom bedeutet: Unter anderem deutlich höhere Gehaltseinbußen als die angebotenen neun Prozent, kein Härtefallfonds und vor allem deutlich schlechteres Sicherungsnetz. Statt Kündigungsschutz bis 2011 für alle, würden die Beschäftigen mit der Überleitung in die Tarifverträge von T-Mobile Kundenservice und Vivento Technical Service nur einen Kündigungsschutz bis 2009 oder gar keinen mehr haben. "Mir würde das Herz wehtun, wenn wir in diese Situation geraten", appelliert Sattelberger an den Tarifpartner, doch an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

ver.di: Ausgangslage unverändert

Doch für ver.di hat sich nach Aussagen von Schröder und Streikleiter Ado Wilhelm nichts an der Ausgangslage verändert. Die Streiks gehen auch nach Pfingsten unverändert weiter. Die Telekom müsse ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, sagen die Gewerkschafter unisono. Es sei an der Zeit, dass das Management endlich auf die Beschäftigten zugehe.

Schröder kontert die Sattelberger-Drohungen mit langen Streiks. "In den neuen Gesellschaft wird der Konflikt fortgeführt", sagte der ver.di-Mann und stellvertretende Aufsichtsratschef der Telekom am Wochenende in einem Zeitungsinterview. Tarifverträge seien schließlich kündbar.

Beim allem Druck, den Sattelberger bei ver.di erzeugt, ist der Alleingang des Vorstands keineswegs ohne Risiken - obwohl die Telekom keine Zustimmung für den geplanten Umbau benötigt. Die Rückkehr zur guten Sozialpartnerschaft ist dem Personalchef allemal lieber, als eine Konfliktstrategie. Obermann weiß, dass demotivierte Belegschaften keine gute Basis sind für die großen Aufgaben, die die Telekom sich vorgenommen hat.

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