3. Quartal

Telekom spart sich zu einem besseren Ergebnis

Smartphones und steigende Datennutzung bremsen Umsatzrückgang
Von Marie-Anne Winter

Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom macht trotz sinkender Umsätze mehr Gewinn.
Bild: Telekom
Mit den Zahlen für das dritte Quartal sieht die Deutsche Telekom ihre Prognose für das Gesamtjahr 2011 bestätigt. Der Konzern geht demnach unverändert von einem bereinigten EBITDA aus dem fortzuführenden Geschäft von rund 14,9 Milliarden Euro aus. Für das US-Geschäft ist ein bereinigtes EBITDA von etwa 5,5 Milliarden Dollar geplant. Der Free Cashflow des Konzerns soll bei mindestens 6,5 Milliarden Euro liegen.

Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom macht trotz sinkender Umsätze mehr Gewinn.
Bild: Telekom
Zwischen Juli und September betrug das bereinigte EBITDA aus dem fortzuführenden Geschäft - also ohne den aufgegebenen Geschäftsbereich USA - 3,9 Milliarden Euro. Das ist ein Rückgang um 2,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz ging um 4,1 Prozent zurück auf 11 Milliarden Euro. Einschließlich des US-Geschäfts ergeben sich Rückgänge von 2,3 Prozent beim bereinigten EBITDA und 6,0 Prozent beim Umsatz.

Der Konzernüberschuss stieg um 14,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Auf bereinigter Basis wuchs er sogar um 48,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Der Free Cashflow lag im dritten Quartal 2011 mit 1,7 Milliarden Euro um 9,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. "Wir haben erneut unter Beweis gestellt, dass wir uns in einem schwierigen Umfeld behaupten können", sagte René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "In unseren Anstrengungen dürfen wir nicht nachlassen, da die Herausforderungen noch wachsen werden."

Das heißt für die Telekom in erster Linie, dass weiter gespart werden muss. Im Rahmen des Programms "Save for Service" wurden in den ersten neun Monaten des Jahres bereits Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro erzielt. Damit konnte die Kostenbasis seit 2010 insgesamt um 3,9 Milliarden Euro gesenkt werden. Der Zielwert von "Save for Service" sieht für den Zeitraum 2010 bis 2012 Einsparungen von 4,2 Milliarden Euro vor.

Smartphones treiben Datennutzung

Die bereinigte EBITDA-Marge für das Segment Deutschland erreichte 41,5 Prozent nach 39,9 Prozent im Vorjahresquartal. Der Gesamtumsatz ging um 5 Prozent auf 6 Milliarden Euro zurück. Bereinigt man den Wert um die Absenkung der mobilen Terminierungsentgelte und andere Regulierungseffekte sowie um das aufgegebene Cash-Card-Geschäft, so reduziert sich der Rückgang auf 3,4 Prozent. Beim bereinigten EBITDA verblieb ein Minus von 1,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

Der Umsatzrückgang im Mobilfunk ist laut Telekom auf schwächere Endgeräteumsätze und die Absenkung der Terminierungsentgelte zurückzuführen. Die mobilen Datenumsätze bleiben mit einem Wachstum von 26 Prozent auf 410 Millionen Euro das Zugpferd im deutschen Mobilfunk. Der Anteil der Smartphones legte weiter zu: 64 Prozent aller verkauften Endgeräte sind mittlerweile Smartphones - im Vorjahresquartal waren es noch 53 Prozent. Die Kundenzahl im Vertragskundensegment stieg im dritten Quartal um 466 000 auf 34,9 Millionen. Vor allem der Aktionstarif Special Call & Surf Mobil sei von den Kunden sehr gut angenommen worden. Auch baute die Telekom das Geschäft mit Service Providern deutlich aus.

Im Festnetzbereich konnte die Deutsche Telekom ihren Marktanteil von mehr als 45 Prozent bei den Breitbandkunden behaupten. Die Zahl der Kunden, die Entertain nutzen, stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 32 Prozent. Das erst im September gestartete Angebot Entertain Sat hatte mit einem Vermarktungsstand per Ende September bereits mehr als 50 000 Kunden.

Die Anschlussverluste im Festnetz lagen im dritten Quartal mit 323 000 um 39 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals.

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