Kernkompetenz Netz

Keine Auslagerung des Netz-Betriebs bei der Telekom

Inaktive Prepaid-Karten werden abgeschaltet
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Telekom schaltet inaktive Prepaid-Karten ab Telekom schaltet inaktive
Prepaid-Karten ab
Bild: Telekom
Bei der Vorstellung der Zahlen für das dritte Quartal der Telekom fällt im Mobilfunk ein Rückgang von 39 auf 34 Millionen Kunden (Minus 11 Prozent) ins Auge. Diese Zahlen dürften aber nicht mit realen Nutzern verwechselt werden, so Konzernchef Obermann auf die Frage von teltarif.de. In der Vergangenheit sei eine "inflationäre Kartenmenge" unters Volk gestreut worden, darunter viele Prepaid-Karten, deren Guthaben längst verbraucht sei.

Telekom schaltet inaktive Prepaid-Karten ab Telekom schaltet inaktive
Prepaid-Karten ab
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Seit dem 1. April schaltet T-Mobile nach eigenen Angaben alle Prepaidkarten ab, die mindestens zwei Jahre nicht aufgeladen wurden und drei Monate nicht im Netz aktiv waren. Ob unter "aktiv" auch empfangene Gespräche und SMS oder nur aktive Verbindungen für Gespräche, SMS, Daten verstanden werden, steht in der Fußnote des Geschäftsberichtes nicht, es ist aber davon auszugehen, dass diese Karten in irgendwelchen Schubladen liegen und nicht in Handys stecken, die regelmäßig benutzt werden.

Auch der Verlust des o2-Deals für National Roaming - 10 Jahre lang konnten alle VIAG/o2-Kunden in Gebieten mit fehlender Netzabdeckung des eigenen Anbieters das Netz von Telekom D1 mitbenutzen - macht sich in den Quartalszahlen deutlich bemerkbar. Über einen ähnlichen E-Plus-Deal zu sprechen, wäre "spekulativ", so Obermann. Richtig sei aber, dass die Telekom ihre Kooperationsbereitschaft gezeigt habe.

Auf die Ergebnisse des aktuellen Netztests der Fachzeitschrift Connect angesprochen, konterte Obermann mit dem Testergebnis von Chip-Online, wo erst vor kurzem Telekom-Mobilfunk als klarer Netzsieger hervorgegangen sei. Offenbar habe Connect andere Kriterien angewendet. Als Sieger ging in diesem Jahr nämlich nicht die Telekom, sondern Vodafone aus dem Connect-Test hervor, auf den zweiten Platz schob sich o2 an der Telekom vorbei. Das Schlusslicht gibt weiterhin E-Plus. Marktkenner gehen aber davon aus, dass der Bericht nicht ohne Folgen bleiben wird.

Auf die guten Margen bei E-Plus im Vergleich zur Telekom angesprochen, betonte Obermann, dass man nicht beabsichtige, die "Kernkompetenz Netz" auszulagern. Die E-Plus Marge sei zwar "prima", aber die Summen im Vergleich zur Telekom doch gering. Wörtlich sagte Obermann: "Wir glauben nicht an Outsourcing, wir beschäftigen Menschen lieber selbst und opfern die 2 Prozent Marge dafür gerne." Die Deutsche Telekom wird im kommenden Jahr rund 3,5 Milliarden Euro in das Netz (Festnetz und Mobilfunk) und die dazugehörende Technik investieren, alleine für LTE soll ein dreistelliger Millionenbetrag ausgegeben werden. In den nächsten drei Jahren will insgesamt 10 Milliarden Euro investieren.

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