Bedenken

Verkauf von T-Mobile USA an AT&T wackelt

Wettbewerbshüter befürchten höhere Preise und schlechteren Service
Von dpa / Ralf Trautmann

Verkauf von T-Mobile USA an AT&T wackelt Verkauf von T-Mobile USA an AT&T wackelt
Bild: t-mobile.com
Wird die Telekom ihre amerikanische Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA doch nicht los? Wettbewerbsbedenken lassen den 39 Milliarden Dollar (rund 27 Milliarden Euro) schweren Verkauf an den US-Telekommunikationsriesen AT&T fraglich erscheinen. Die US-Regierung hat nach heutigen Angaben der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg offiziell Bedenken gegen das Geschäft angemeldet, durch das AT&T zum wichtigsten Mobilfunker des Landes aufsteigen würde. Bloomberg stützt sich dabei auf Gerichtsdokumente.

Wettbewerbshüter sorgen sich um Preise und Service

Verkauf von T-Mobile USA an AT&T wackelt Verkauf von T-Mobile USA an AT&T wackelt
Bild: t-mobile.com
Die Sorge der Wettbewerbshüter ist, dass durch die Fusion der beiden Mobilfunknetze die Preise steigen und der Service schlechter wird. Schon seit Monaten formiert sich der Widerstand in mehreren US-Bundesstaaten. Nach der Übernahme würden von vier landesweiten Mobilfunkanbietern nur noch drei übrig bleiben. Selbst das am Mittwoch geäußerte Versprechen von AT&T, nach der Übernahme 5 000 Call-Center-Jobs aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten zu verlagern, scheint die Kartellwächter nicht überzeugt zu haben.

Das zuständige US-Justizministerium hat für den Morgen (Ortszeit) in Washington zu einer Pressekonferenz geladen, um über ein "wichtiges Kartellverfahren" zu informieren. Hierbei wird mit Details zu den Einwänden gerechnet. Die Aktie der Deutschen Telekom verlor in einer ersten Reaktion vier Prozent, auch AT&T lag im Minus. Dagegen konnte der kleinere US-Rivale Sprint um fast acht Prozent zulegen. Sprint gilt als größter Verlierer, sollte die Fusion durchgehen.

Im Jahr 2001 hatte die Telekom die US-Mobilfunkanbieter VoiceStream und Powertel übernommen und das Ganze später in T-Mobile USA umbenannt - in der Folge erlebte die US-Sparte ein Auf und Ab. Spekulationen über die Zukunft der T-Mobile USA hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben.

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