NTT DoCoMo startet Versuche für "Super-UMTS"
Schon Anfang des Jahres berichteten wir, dass der japanische Mobilfunkbetreiber NTT DoCoMo seinen Kunden im Jahre 2010 "Super-UMTS" mit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s anbieten wolle. Nun testet der Konzern eine neue Technologie, um die Übertragungsgeschwindigkeit in seinem Mobilfunknetz auf bis zu 300 MBit/s zu erhöhen. Diese rasanten Übertragungsgeschwindigkeiten liegen deutlich höher, als mit HSDPA/HSUPA in den herkömmlichen UMTS-Netzen erreicht werden könnte.
Den entscheidenden Durchbruch wollen die Japaner per High Speed OFDM Packet Access (HSOPA) erzielen, was auch mit Long Term Evolution (LTE) oder Super 3G bezeichnet wird.
Entsprechende Laborversuche mit einer Antenne wurden bereits durchgeführt. In weiteren Schritten wollen die Forscher bis zu vier MIMO-Antennen parallel einsetzen, um die gewünschten Bandbreiten zu erreichen. Die Multiple-Input-Multiple-Output-Technologie stellt auch besondere Anforderungen an den Handover, also die Weitergabe der Verbindung von einer Mobilfunkzelle zu einer weiteren Mobilfunkzelle. Natürlich sollen die Hochgeschwingkeits-Datenströme auch dann nicht abreißen, wenn sich der Nutzer zwischen verschiedenen Basisstationen bewegt.
Die Standardisierungsorganisation für den Telekom-Bereich 3GPP bereitet einen entsprechenden Standard für LTE [Link entfernt] vor. Japans Marktführer NTT DoCoMo, der auch als erster Anbieter weltweit ein kommerzielles UMTS-Netz in Betrieb nahm, will Entwicklung des Standards 3.9G, UTRAN LTE ("Universal Terrestrial Radio Access Network Long Term Evolution") und der entsprechenden Ausrüstung bis 2009 abschließen.
Die Geschwindigkeitssteigerungen bei LTE sollen unter anderem durch eine effizientere Ausnutzung des Frequenzspektrums erreicht werden. Super 3G soll außerdem deutlich geringere Latenzzeiten ausweisen als die bisher eingesetzten Technologien. Auch die deutschen Mobilfunker basteln an LTE. Erst kürzlich haben T-Mobile und Vodafone ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet.