Einfluss

Drillisch erhöht freenet-Beteiligung auf 28,56 Prozent

Kauf von rund 18,49 Prozent der freenet AG vereinbart
Von ddp / Ralf Trautmann

Der Telekom-Dienstleister Drillisch sichert sich mehr Einfluss beim Konkurrenten freenet. Drillisch vereinbarte den Kauf von rund 18,49 Prozent der freenet AG, teilte das Unternehmen heute in Maintal mit. Mit dem Vollzug des Kaufvertrages, der unter Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden steht, werde Drillisch unmittelbar und mittelbar 28,56 Prozent am Wettbewerber halten.

Zwischen Drillisch und dem freenet-Management besteht seit geraumer Zeit ein heftiger Streit. So hatte Drillisch auf der freenet-Hauptversammlung Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigert. Das Unternehmen hatte das vom Aufsichtsrat der freenet AG verabschiedete Aktienprogramm für das Management kritisiert und eine Reihe von "Unklarheiten" im Jahresabschluss des Hamburger Internet-und Mobilfunkunternehmens bemängelt.

Drillisch hat sich für eine Aufspaltung des TecDAX-Unternehmens ausgesprochen, die der Vorstand jedoch bis vor kurzem rigoros ablehnte. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) allerdings heute berichtet, habe sich der freenet-Vorstand gestern für eine Aufspaltung des Unternehmens aufgeschlossen gezeigt.

Außerdem hat Drillisch die Arbeit des freenet-Vorsitzenden Eckhard Spoerr zuletzt scharf kritisiert. Zum Einstieg bei freenet vor einem Jahr hatte Drillisch einen Zusammenschluss aller vier großen deutschen Mobilfunkdienstleister angeregt. In der Branche war spekuliert worden, dass Drillisch in erster Linie darauf abzielte, von der größeren freenet übernommen zu werden, was Spoerr abgelehnt hatte. Den nun vereinbarten Kaufvertrag über die freenet-Aktien hat Drillisch mit der Vatas International BV, Amsterdam, geschlossen.