böse Überraschung

Roaming-Kostenfalle iPhone

Datentraffic auch bei ausgeschaltetem iPhone
Von Marie-Anne Winter

Hohe Roaming-Kosten sind bekanntlich ein Ärgernis. Zwar hat sich die EU-Kommission bemüht, die Kosten für Mobiltelefonate innerhalb der EU zu senken, doch es lauern noch andere Roaming-Fallen auf unbedarfte Mobilfunk-Kunden. Das bekam auch die Familie Levy zu spüren, die mit ihren drei iPhones auf eine Mittelmeer-Reise gingen. Nach der Rückkehr erwartete sie eine unangenehme Überraschung: Apples exklusiver Mobilfunkbetreiber AT&T schickte ihnen eine 54-seitige Monatsrechnung über fast 4 800 Dollar. Aufgelaufen war diese Summe hauptsächlich für Datenverbindungen: Die iPhones aktualisieren regelmäßig ankommende E-Mails, selbst während sie ausgeschaltet sind.

Apple iPhone 8GB

Das Feature ist gut gemeint, es soll nämlich ermöglichen, dass die Benutzer sofort nach dem Einschalten ihre aktuellen E-Mails lesen können. In den USA ist der Datenverkehr für diese Aktualisierungen im Tarif inbegriffen, nicht aber im Ausland. Hier fallen dann entsprechende Roaming-Kosten an. Über diese wird der Kunden wie üblich im Kleingedruckten des Vertrags informiert - im Ausland werden Kosten von 5 bis 20 Dollar pro Megabyte berechnet. AT&T warnt ein einer Stelle sogar, dass erhebliche Kosten entstehen können, wenn das iPhone sich außerhalb der USA befindet, selbst wenn bewusst keine Dienste genutzt werden.

Der Netzbetreiber AT&T bot der geschädigten Familie einen Nachlass von 1 500 Dollar an - damit sind die Levys allerdings noch nicht glücklich. Sie waren davon ausgegangen, dass die Datennetzwerke in Europa mit dem iPhone nicht kompatibel seien. Und die Levys sind keineswegs die einzigen, die von unerwarteten Mehrkosten durch Auslandsreisen betroffen sind: Auch der New Yorker Herbert Kliegerman bekam nach einer Mexiko-Reise eine Rechnung über 2 000 Dollar. Es heißt, dass Kliegerman nun eine Sammelklage anstrebe, weil die Aussage, das Internet- und E-Mail-Nutzung inklusive seien, irreführend sei. Die iPhone-Anbieter Apple und AT&T würden nicht hinreichend über die internationalen Roaming-Gebühren informieren.

Laut Macwelt habe eine Apple-Sprecherin namens Natalie Kerris erklärt, dass die potenziellen Gebühren auf der Website und bei der Aktivierung des Iphone angemessen kundgetan worden seien.

BMW heißt das iPhone willkommen

Unberührt von diesen Problemen hat sich der Automobilhersteller BMW unter dem Motto "anschließen und genießen" schon auf den Marktstart des Apple-Handys in Deutschland vorbereitet: Das iPhone werde vom ersten Tag an von den meisten BMW Modellen-unterstützt, verspricht BMW auf seiner Webseite. Die Bedienung des Apple iPhone erfolge über die Bedienelemente und Displays im Auto. Benötigt werde lediglich die "USB-Audio-Schnittstelle" und eine entsprechende Freisprechanlage mit Bluetooth-Anschluss.

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