unaufgefordert

Immer wieder: Unverlangte "Geschenke" vom Mobilfunk-Anbieter

Ungefragt aufgebuchte Zusatz-Optionen beim Mobilfunk-Vertrag
Von Marie-Anne Winter

Werbegeschenke gibt es zu allen möglichen Anlässen und gerade jetzt, da die Weihnachtnachtszeit näher rückt, werden Kunden mit allen möglichen Angeboten überhäuft, die am Ende nicht immer so kostenlos sind, wie anfangs versprochen wurde. Doch während man in der Fußgängerzone vor der Drogerie eine Probe mit dem neuesten Duft oder ähnliches in die Hand gedrückt bekommt, deren Benutzung keine weitere Verpflichtung nach sich zieht, ist das mit "Geschenken", die man von seinem Mobilfunk-Anbieter bekommt, häufig anders. Bereits im Mai berichteten wir über eine SMS-Aktion des Mobilfunk-Providers mobilcom, bei der Kunden ungefragt eine SMS-Option auf ihren Vertrag aufgebucht bekamen, die ab dem zweiten Monat nicht mehr kostenlos war.

Derzeit scheint es eine Neuauflage dieser Aktion zu geben. Kunden wurden per Post darüber informiert, dass sie im November 25 SMS geschenkt bekämen und mobilcom die entsprechende Option bereits aktiviert hätte. Wer nicht kündigt, zahlt nach dem ersten Monat 2,50 Euro für monatlich 25 SMS. Doch das ist noch nicht alles: Im Kleingedruckten weist der Provider darauf hin, dass die Frei-SMS nur dann angerechnet werden, wenn die SMS-Zentralnummern von mobilcom genutzt werden. Werden die Kurznachrichten über SMS-Zentralen der Netzbetreiber versendet, werden die normalen SMS-Kosten berechnet. Immerhin gibt der Anbieter in seinem Anschreiben eine kostenlose Telefonnummer an, über die die Option abbestellt werden kann.

Gleich reagieren

Trotzdem ärgern sich viele Nutzer über derartige Angebote, weil sie selbst aktiv werden müssen, um den vorherigen, vereinbarten Zustand wieder herzustellen. Die Anbieter greifen dennoch immer wieder zu diesem Mittel, um neue Produkte unter die Leute zu bringen - legendär war beispielsweise die Postkarten-Aktion von debitel, mit der dieser Anbieter seinen Kunden mitteilte, dass ihr kompletter Tarif umgestellt würde.

Auch ungefragt aufgebuchte "Service-Pakete" bei debitel sind nicht neu. Auch der Mobilfunk-Anbieter Victorvox schaltete seinen Kunden unverlangt die T-Mobile@home-Option auf. Drei Monate war diese kostenfrei nutzbar, wer nicht kündigte, wurde nach Ablauf der kostenlosen Testphase mit monatlich 4,95 Euro zur Kasse gebeten. Hier argumentieren die Anbieter damit, dass man die Angebote in der Probephase ja kostenlos testen könne und dadurch auch einen Mehrwert habe. Wichtig hierbei ist: Mit der Nutzung der entsprechenden Angebote stimmt der Kunde der Vertrags-Änderung nachträglich zu.

Wer derartige "Geschenke" nicht wünscht, sollte das dem Anbieter sofort klipp und klar erklären. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, Post von seinem Anbieter zu lesen und gegebenenfalls schnell zu reagieren. Denn wenn man ein derartiges Angebot monatelang nutzt oder auch "nur" bezahlt, weil man es weder braucht, noch haben möchte, wird es später sehr schwierig nachzuweisen, dass es wirklich gar nicht haben wollte.