Kritikvorwurf

BREKO: Telekom vergrault Kunden der Konkurrenz

Wettbewerber fürchten Image-Schaden
Von Anja Zimmermann

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) beschuldigt die Telekom, sich zu wenig um die durch Konkurrenzunternehmen beantragten Festnetz-Anschlüsse zu kümmern. Teilweise wäre die Wartezeit für Fremdkunden bis zur Aktivierung der Leitung dreimal so lang. Statt einer Woche warteten Kunden, die ihre Verträge mit Wettbewerbern geschlossen haben, drei Wochen lang. Weiter klagt der BREKO, die Telekom würde in zunehmendem Maße an bestimmten Hauptverteilern keine Anschlüsse mehr frei geben. Da die Kunden die Schuld von Verzögerungen bei den BREKO-Mitgliedern suchten, leide deren Image so stark, dass es unter Umständen zu Vertragsauflösungen komme. Der BREKO bemängelt weiter, dass die Telekom, wie berichtet, ihrerseits einen neuen Kundenservice anbiete, Anfragen der Kunden von Wettbewerbern aber nur werktags zwischen 8 und 12 Uhr bearbeite. Der BREKO behauptet daher, die Sanierung der Deutschen Telekom werde auf dem Rücken der Wettbewerber ausgetragen.

Die Telekom weist diese Vorwürfe deutlich zurück. Es sei nicht in ihrem Interesse, eigene oder Fremdkunden zu diskriminieren, so Husam Azrak, Pressesprecher der Telekom. Engpässe bei den Kapazitäten könne es theoretisch auch bei reinen Telekom-Kunden geben.