Quartalszahlen

Telekom überrascht mit Ergebnis- und Gewinnsteigerung

VDSL soll im kommenden Jahr auf insgesamt 50 Städte erweitert werden
Von ddp / dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal mit einem Ergebnis- und Gewinnanstieg überrascht. So legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ohne Sondereffekte im Vergleich zum Vorjahr dank Kosteneinsparungen um 0,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu, wie der Bonner DAX-Konzern heute mitteilte. Unter dem Strich verbuchte die Telekom bereinigt einen Überschuss von knapp 1,1 Milliarden Euro und damit 6,9 Prozent mehr als im dritten Quartal 2006. Die Analysten hatten bei Ebitda und Reingewinn jeweils mit einem Rückgang zum Vorjahreswert gerechnet.

Der Umsatz stieg den Angaben zufolge geringfügig: Er legte von Juli bis September um 1,4 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro zu. Damit lag der Wert im Rahmen der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Das Wachstum kam erneut nur aus dem Ausland. Hier legte die Telekom vor allem dank ihrer Mobilfunkaktivitäten in den USA um 14 Prozent zu. Auf dem hart umkämpften deutschen Markt gingen die Erlöse im dritten Quartal hingegen um neun Prozent zurück.

Weiterhin Kundenschwund im Inland, VDSL in 27 Städten

Im deutschen Mobilfunkgeschäft will Konzern-Chef René Obermann jetzt mit dem Musikhandy iPhone punkten. Obermann sagte dazu: "Wir erwarten, dass wir mit dem iPhone zusätzliche Schlagkraft im Wettbewerb gewinnen". Der Startschuss für die Vermarktung fällt morgen.

Im Inland verlor die Telekom im dritten Quartal knapp 500 000 Kunden bei den klassischen Telefonanschlüssen. Damit summiert sich die Zahl in den ersten drei Quartalen auf 1,6 Millionen. Deutlich gewonnen hat der Konzern dagegen im Breitbandgeschäft. Ende September verfügten 8,5 Millionen Kunden in Deutschland über einen DSL-Anschluss von T-Home. Insgesamt registrierte das Unternehmen 1,4 Millionen neue DSL-Kunden bis Ende September. Im dritten Quartal unterzeichnete fast jeder zweite Kunde einen DSL-Vertrag bei der Telekom. Auch beim Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL komme die Telekom voran: Bisher seien 27 Städte angeschlossen, weitere 23 sollen im kommenden Jahr folgen. Festnetz-Vorstand Timotheus Höttges kündigte an, dass die Zahl der umsatzstarken Kunden mit dem Entertain-Tarif bis zum Jahresende auf 150 000 erhöht werden soll.

Wegen erhöhter Ausgaben im Mobilfunk- und Breitbandgeschäft erwartet der Bonner Konzern im kommenden Jahr nur ein Betriebsergebnis auf der Höhe von 2006. Für dieses Jahr bekräftigte der Bonner Konzern heute seine Erwartung, ein geringeres Ebitda ohne Sondereffekte von rund 19 Milliarden Euro zu erzielen. Die Aktionäre könnten dennoch mit einer "attraktiven Dividende" rechnen. 2006 hatte die Telekom ein bereinigtes Ebitda von 19,4 Milliarden Euro erzielt. Seit dem vergangenen Sommer hatte das Unternehmen seine Ergebnisprognose zwei Mal gesenkt.

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