Schuldzuweisung

Rufnummernverlust für Genion-Kunden hat o2 zu verantworten

Netzbetreiber hat Kunden laut BNetzA zu kurze Festnetznummern zugeteilt
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Wie berichtet wird o2 rund 55 000 seiner Genion-Kunden im Laufe der nächsten Monate neue Festnetznummern zuweisen. Wie das Unternehmen gegenüber teltarif.de erklärte, sei o2 von der Bundesnetzagentur aufgefordert worden, die Rufnummern zu ändern, da diese kürzer seien als vorgesehen.

Dabei gab es zunächst einige Ungereimtheiten. So erklärten einige Kunden, es gebe schließlich auch ältere Rufnummern im Telekom-Festnetz, die nach der Vorwahl lediglich drei- oder vierstellig seien. Andere User erklärten, die Rufnummern gehörten schließlich den Kunden. Diese könnten ihre Festnetznummern gegebenenfalls zu einem anderen Netzbetreiber portieren.

Rufnummern aus Altbeständen laut BNetzA nicht betroffen

Wir fragten bei der Pressestelle der Bundesnetzagentur nach dem Sachverhalt. Nach Auskunft der Behörde seien seit vielen Jahren existierende Rufnummern aus "Altbeständen" von solchen Maßnahmen nicht betroffen. Allerdings habe man für einige Regionen Deutschlands festgelegt, dass die Festnetznummern inklusive Vorwahl (ohne 0) mindestens elfstellig sein müssen. Das ginge auch aus den Vergaberichtlinien der Behörde hervor.

Einen bestimmten Stichtag für das Inkrafttreten dieser Regelung gibt es laut BNetzA nicht. Vielmehr sei dies von der jeweiligen Region abhängig. Die Bestimmung gelte auch nicht für alle Gegenden Deutschlands. Betroffen seien vor allem Großstädte wie Berlin. Weniger betroffen seien ländliche Gebiete. Grund für die Regelung sei, dass die Bundesnetzagentur so eine Rufnummernknappheit in den jeweiligen Ortsnetzen verhindern wolle.

o2 gab Selbstverpflichtung ab

o2 habe sich in einigen Fällen nicht an die Vergaberichtlinien gehalten und Kunden auch nach dem Inkrafttreten der Bestimmung Rufnummern mit weniger als elf Stellen zugeteilt. Die BNetzA sei daraufhin an den Netzbetreiber herangetreten, der daraufhin eine Selbstverpflichtung abgegeben habe, der zufolge dieser Fehler korrigiert werde. Ausbaden müssen dies nun die nach o2-Angaben rund 55 000 Kunden, die in den nächsten Monaten ihre angestammte Genion-Festnetznummer verlieren.

Eine Möglichkeit, die Nummer zu einem anderen Anbieter zu portieren, sieht die Pressestelle der Bundesnetzagentur nicht. Abseits dessen, dass die Rufnummern entgegen den Vergaberichtlinien zugeteilt wurden, sei eine solche Portierung ohnehin nur zu Vertragsende möglich. Die Kunden seien ja an o2 gebunden, so dass sie nun mit der Änderung ihrer Festnetznummer leben müssen, so die Pressestelle abschließend.