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Beim Bezahlen im Internet ist immer Vorsicht geboten

Bezahlverfahren sind oft nur so sicher wie der benutzte Computer
Von ddp / Marie-Anne Winter

Das Shoppen im Internet erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Ob Klingelton oder Kühlschrank: Im Netz ist so ziemlich alles erhältlich - rund um die Uhr und nicht selten günstiger als im Handel. Beim Bezahlen ist allerdings Vorsicht geboten. Nicht jede Lösung ist sicher, und im Internet sind viele Betrüger unterwegs.

Ziemlich unbedenklich seien sogenannte Micropayments, die sich für Beträge von wenigen Cent oder Euro anbieten. Dabei wird das Geld beispielsweise über die Telefonrechnung abgebucht. Oder der Händler bekommt sein Geld von einem Anbieter wie Paypal, bei dem der Kunde zuvor ein Guthaben eingezahlt hat.

Die Bezahlung per Kreditkarte ist in vielen Fällen ebenfalls sicherer als ihr Ruf. Sie ist zudem einfach und bequem, denn der Kunde muss nur die Kartennummer und das Gültigkeitsdatum eingeben. Vorteil: Bei Missbrauch haftet der Aussteller, und die Chancen stehen gut, dass man sein Geld dann auch zurückbekommt. Allerdings muss man die Abrechnungen regelmäßig kontrollieren und bei Auffälligkeiten sofort Widerspruch einlegen.

Viele Online-Shops bieten auch das Lastschriftverfahren an. Es ist für Kunden am bequemsten und sichersten. Der Einzug des Geldes kann storniert werden, wenn die Ware nicht geliefert wird. Dadurch sei das Risiko für den Kunden sehr gering. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte daher das Lastschriftverfahren genutzt werden. Noch sicherer ist natürlich die Bezahlung per Rechnung, sie wird allerdings nicht überall angeboten.

Vorkasse nur bei vertrauenswürdigen Händlern

Ein Risiko geht der Kunde hingegen bei Vorkasse ein: Wenn die Ware nicht geliefert wird, ist die bezahlte Summe im schlimmsten Fall verloren. Vorkasse empfiehlt sich daher nur dann, wenn man dem Anbieter voll und ganz vertraut.

Von Geldtransfers etwa über Western Union sollte man beim Bezahlen von Waren hingegen unbedingt die Finger lassen. Sie werden relativ häufig für betrügerische Aktivitäten genutzt. Den Firmen selbst ist dabei nichts vorzuwerfen. Sie leisteten gute Dienste etwa für Schnellüberweisungen ins Ausland. Problematisch ist allerdings, dass im Nachhinein nicht mehr nachvollzogen werden kann, wer das Geld abgehoben hat. Dies öffnet Betrügern Tür und Tor.

Abzuraten ist ganz dringend von Zahlungsmodellen, bei denen der Kunde PIN und TAN an Dritte weitergibt. Dadurch verstößt man übrigens auch gegen die Nutzungsbedingungen des Online-Bankings. Im Fall eines Missbrauchs kann der Kunde dann sein Geld nicht mehr von der Bank zurückfordern. Zudem erlangen Betrüger durch diese Daten vollen Zugriff auf das Bankkonto ihres Opfers - mit fatalen Konsequenzen.

Bezahlverfahren nur so sicher wie der benutzte Computer

Egal welche Zahlungsart man wählt: Sie ist stets nur so sicher wie der Computer, vor dem man sitzt. Trojaner und andere Malware, die PINs und Passwörter abgreifen, kann man sich überall im Netz einfangen. Daher sollten sämtliche Sicherheitsmaßnahmen beim Surfen genutzt werden: Firewall und Antiviren-Software sollten eine Selbstverständlichkeit sein und Sicherheits-Updates für das Betriebssystem stets sofort installiert werden.

Beim Bezahlen etwa mit der Kreditkarte ist es zudem empfehlenswert, das Sicherheitszertifikat der Internet-Seite zu überprüfen und darauf zu achten, dass man sich auf einer sicheren Seite befindet. Das erkennt man daran, dass die Adresse der Website mit "https" beginnt.

In Zukunft könnten Smartcards bei der Bezahlung im Internet eine wichtigere Rolle spielen. Diese werden über ein externes Gerät gelesen. Dies dazu nötigen Chipkartenleser werden einfach über USB an den Computer angeschlossen. Der Kunde braucht nur eine dafür ausgelegte Geldkarte, die er jederzeit am Bank-Terminal wieder aufladen kann - und schon kann er mit dem Online-Shopping beginnen. Weitere Informationen zum Online-Shopping und zur Sicherheit im Internet finden Sie auch auf unseren Infoseiten.