Minus

Gewinneinbruch bei Handy-Sparte von Ericsson

Zwecks Einsparungen sollen 4 000 Arbeitsplätze wegfallen
Von dpa / Anja Zimmermann

Der weltgrößte Telekommunikations-Ausrüster Ericsson hat im zweiten Quartal einen massiven Gewinneinbruch erlitten. Der Überschuss sackte im Jahresvergleich um 69 Prozent auf 1,9 Milliarden Kronen (200 Millionen Euro) ab, wie der Konzern heute mitteilte. In den vergangenen drei Monaten kamen für die Schweden gleich mehrere negative Faktoren zusammen: Die Dollar-Schwäche drückte Umsatz und Gewinn, im Markt für Telekom-Netze gab es insgesamt kaum Wachstum und der Handy-Hersteller Sony Ericsson machte praktisch keinen Gewinn. Zudem schlugen hohe Restrukturierungskosten zu Buche. Die Börsen reagierten mit kräftigen Kursabschlägen von gut neun Prozent.

Der Ericsson-Umsatz legte um zwei Prozent auf 48,5 Milliarden Kronen zu. In den USA ziehe das Geschäft an, in Westeuropa bleibe die Nachfrage schwach und in den neuen Wachstumsmärkten sei die Entwicklung gut, beschrieb Konzernchef Carl-Henric Svanberg die Lage. Insgesamt gehe Ericsson für das Jahr weiterhin von einer Stagnation im Markt für Mobilfunk-Infrastruktur aus. Der Marktanteil des Konzerns in dem Bereich sei aber zuletzt auf rund 40 Prozent gestiegen und lege weiter zu, sagte Svanberg.

Sparprogramm drückt Quartalsergebnis

Im Vergleich zum Vorjahresquartal fehlte in der Ericsson-Kasse spürbar der Beitrag des Handy-Herstellers Sony Ericsson, der als Gemeinschaftsunternehmen mit dem japanischen Konzern betrieben wird. Vor einem Jahr hatte Sony Ericsson noch 1,5 Milliarden Kronen beigesteuert. Diesmal blieb angesichts des dünnen Quartalsgewinns von nur sechs Millionen Euro ein Beitrag aus. Sony Ericsson kämpft mit sinkenden Umsätzen und höheren Kosten und muss sparen. Operativ gab es im Quartal ein leichtes Minus.

Beim Ericsson-Konzern drückte das laufende Sparprogramm das Quartalsergebnis unterm Strich um 1,8 Milliarden Kronen. Um sich für den schärferen Wettbewerb insbesondere mit neuen chinesischen Konkurrenten zu rüsten, hatte Konzernchef Svanberg Ende vergangenen Jahres einen Umbau in Gang gesetzt. Bis zum kommenden Jahr sollen die Ausgaben um vier Milliarden Kronen gesenkt werden; 4 000 Arbeitsplätze fallen weg. Ericsson sei beim Sparprogramm auf Kurs, sagte Svanberg.