Test

Das Windows-Mobile-Smartphone HP iPAQ 914/915 im Test

Seine Stärken liegen im Zusammenspiel mit anderen Microsoft-Produkten
Von Björn Brodersen

Das Smartphone HP iPAQ 915 ist eines der ersten Geräte mit der neuen Version 6.1 des Microsoft-Betriebssystems Windows Mobile. Es unterstützt HSDPA für mobile Datenübertragungen mit bis zu 7,2 MBit/s, kann per WLAN Verbindungen ins Internet aufbauen und bietet mobile Versionen von Geschäftsanwendungen wie Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Das neue Business-Handy ist seit Kurzem bei Hewlett Packard für 522 Euro erhältlich, bei Online-Händlern ab 510 Euro - in Deutschland allerdings unter der Bezeichnung iPAQ 914. Das liegt daran, dass HP die Geräte der iPAQ-910er-Serie in Deutschland unter der 914 und in anderen Ländern unter anderen Endziffern anbietet. Hinsichtlich des Designs und der Ausstattung sind aber iPAQ 914 und iPAQ 915 identisch.

Wir haben jetzt im Test nach den Vorzügen und Schwachpunkten des HP iPAQ 915 gesucht. Dabei haben wir festgestellt, dass sich das Smartphone durchaus nicht nur für Business-Anwender eignet.

Ähnlichkeiten zum Blackberry: Scroll-Rad und Tastaturbogen

HP iPAQ 915
Foto: HP
Beim Design des HP iPAQ 915 hat sich Hewlett Packard unverkennbar an den Blackberry-Handhelds von Research in Motion (RIM) orientiert. Selbst die alphanumerische QWERTZ-Tastatur schwingt sich in dem typischen Rundbogen unter dem zentralen Steuerungs-Key und den daneben platzierten Schnellstarttasten, von denen es mit acht doppelt so viele gibt wie etwa beim Blackberry 8800. Darüber liegt ein Querformat-Display mit einer Größe von 3,8 mal 5,1 Zentimetern und einer Bildschirmdiagonalen von 6,25 Zentimetern, das 320 mal 240 Pixel auflöst und nur 65 536 Farben darstellt. Auch das vom Blackberry 8800 bekannte Scroll-Rad findet sich beim HP iPAQ 915 wieder, allerdings ist es nicht an der linken Gehäuseseite angebracht sondern rechts oben. So scrollt der Nutzer eher mit dem Daumen oder dem Zeigefinger der rechten Hand als mit dem Mittelfinger durchs Menü. Weiterer Unterschied zum Blackberry ist die unterschiedliche Belegung der Tastenfelder.

Der 64 mal 16 mal 113 Millimeter große HP iPAQ 915 macht einen edlen und kompakten Eindruck mit guter Verarbeitung. Das gilt nicht nur für die glänzende Oberfläche aus Plastik und Metall sowie die Tasten-Einlassungen sondern beispielsweise auch für die Gummi-Abdeckung des Speicherkarten-Einschubs und des Mini-USB-Anschlusses. Der Akku-Deckel aus mattem Kunststoff löst sich leicht bei einfachem Herunterschieben, ist aber in geschlossenem Zustand fest im Gehäuse verankert. Sehr praktisch: An dem riesigen Akku sitzt ein Griffband zum leichten Herausziehen der Kraftquelle, beispielsweise bei einem SIM-Karten-Wechsel. Zusammen mit dem 1 940 mAh starken Li-Polymer-Akku erreicht der HP iPAQ 915 ein Gewicht von 154 Gramm.

Tasten reagieren nur auf starken Druck

Der 5-Wege-Navigations-Key und die Softkeys bieten ausreichend große Oberflächen, besitzen wenig Spielraum und zeichnen sich durch deutliche Druckpunkte aus. Nur die rundlichen kleinen Tasten der QWERTZ-Tastatur sind glatt und liegen sehr eng beieinander, so dass man beim Tippen leicht auf die falsche Buchstaben-Taste drückt. Hier würden deutlicher voneinander abgesetzte Druckknöpfe das Tippen auf der Tastatur erleichtern. Hewlett Packard versucht Falscheingaben zuvorzukommen, indem die Tastenfelder vergleichsweise stark gedrückt werden müssen, um einen Buchstaben oder eine Ziffer einzugeben. Leichtes Tippen auf die falsche Taste führt nicht gleich zu einer fehlerhaften Eingabe.

Verwirrung entsteht durch eine mit "Ok" benannte Taste an der rechten Gehäuseseite: Hierbei handelt es sich nicht um eine Bestätigungstaste sondern um eine Art Escape-Taste, die den Nutzer wieder zum Startbildschirm zurückbringt. Ebenfalls ungewohnt: Die im Standby-Betrieb ausgeschaltete Bildschirm-Beleuchtung kann nicht durch Drücken einer beliebigen Taste wieder aktiviert werden sondern nur durch kurzes Drücken der Power-Taste. Und bis der Nutzer die Bedeutung der unterschiedlichen Farben (Gelb, Grün, Rot, Blau) der vorderen Signalleuchte gelernt hat, dauert es auch ein wenig. Gelbes Blinken zeigt zum Beispiel neue Nachrichten im Posteingang an, durchgehend gelbes Leuchten dagegen, dass der Akku aufgeladen wird.