Jubiläum

Rückblick: o2 feiert seinen 10. Geburtstag

Am 1. Oktober 1998 ging die damalige Viag Interkom an den Start
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Am 1. Oktober 1998 ging mit Viag Interkom das nach D1 (heute T-Mobile), D2 (heute Vodafone) und E-Plus vierte GSM-Mobilfunknetz in Deutschland an den Start. Das Unternehmen, das bereits im Mai 1995 als E2 Mobilfunk GmbH gegründet wurde, erhielt im Mai 1997 die Lizenzurkunde zum Betrieb des Handy-Netzes, das zunächst nur in einigen Städten und Ballungsräumen ausgebaut wurde. Heute vor 10 Jahren ging Viag Interkom an den Start

Trotz des gegenüber den schon seit einigen Jahren tätigen Mitbewerbern noch recht dürftigen Ausbaus des eigenen Netzes sorgte Viag Interkom dafür, dass die Kunden von Anfang an bundesweit mit ihrem Handy telefonieren konnten und auch erreichbar waren. Nachdem sich Verhandlungen über National-Roaming-Abkommen mit den anderen deutschen Netzbetreibern zerschlagen hatten, bediente sich die Viag Interkom eines Tricks. Die SIM-Karte bestand eigentlich aus zwei SIM-Karten - ähnlich wie heute beim virtuellen Netzbetreiber vistream. Gab der Kunde nach dem Einschalten des Handys die normale PIN ein, so konnte das eigene Netz genutzt werden. Wurde die PIN jedoch um die Zahl 1 verlängert, so gaben sich die Handys der Viag-Interkom-Kunden als Telefone des schweizerischen Netzbetreibers Swisscom aus. Da die Swisscom über Roaming-Verträge mit D1, D2 und E-Plus verfügte, konnten so auch die Viag-Kunden in den Netzen aller Mitbewerber telefonieren - und hatten so plötzlich die beste Funkversorgung aller Handy-Kunden in Deutschland. Dafür waren die Gesprächspreise außerhalb des eigenen Netzes allerdings deutlich höher.

Genion-Start im Sommer 1999

Genion mit Festnetznummer startete im Juli 1999 Als Besonderheit hatte Viag Interkom schon lange vor seinem Vermarktungsstart angekündigt, eine Festnetz-Rufnummer auf dem Handy anzubieten. Unter dieser Nummer sollten die Kunden innerhalb ihrer Homezone zu Festnetz-Konditionen erreichbar sein. Ferner sollten innerhalb der Homezone, die man sich beispielsweise an die eigene Adresse oder auch ins Büro oder Wochenendhaus legen konnte, festnetzähnliche Tarife für abgehende Gespräche gelten. Zum Start im Oktober 1998 gab es die Homezone noch nicht. Erst im Frühjahr 1999 wurde ein Friendy User Test mit einigen ausgewählten Kunden durchgeführt. Am 5. Juli 1999 ging das Produkt dann unter dem Namen Genion, den es noch heute trägt, an den Start. Lange Zeit war das Unternehmen alleine mit einer Festnetznummer auf dem Handy. Mittlerweile gibt es vergleichbare Tarife aber auch von T-Mobile und Vodafone. Lediglich E-Plus-Kunden müssen auf die festnetzgünstige Erreichbarkeit verzichten.

Einen Monat später führte Viag Interkom mit LOOP auch sein erstes Prepaid-Produkt ein. Allerdings konnten die Kunden bis Dezember 1999 nur im eigenen Netz telefonieren. Dafür galt im ersten halben Jahr für netzinterne Gespräche am Wochenende ein Minutenpreis von 1 Pfennig. Ebenfalls im August 1999 konnten die Kunden erstmals auch nahezu überall in Deutschland mit dem Handy zu telefonieren, ohne ständig zwischen Viag- und Swisscom-PIN hin- und herzuschalten. Nach langen Verhandlungen kam nun doch noch ein direktes Roaming-Abkommen mit T-Mobile zustande. Dieses besteht noch heute, wird aber in den von Viag Interkom bzw. o2 selbst versorgten Regionen immer weiter eingeschränkt. Zum 31. Dezember 2009 soll das National Roaming dann gänzlich entfallen.