O-plus oder E-two?

E-Plus-Chef Dirks würde E-Plus verkaufen - wenn der Preis stimmt

Neue Nahrung für Fusionsgerüchte von E-Plus und o2
Von Marie-Anne Winter

Eine Fusion zwischen den E-Netz-Betreibern E-Plus und o2 ist seit Jahren ein Lieblingsthema in der brancheninternen Gerüchteküche. Schon Anfang 2003 fand der damalige Finanzchef von der E-Plus-Mutter KPN, Maarten Henderson, einen Zusammenschluss der beiden kleinen Mobilfunker auf dem deutschen Markt logisch. Inzwischen sind die beiden kleinen zwar größer geworden, doch deutlich kleiner als die beiden großen T-Mobile und Vodafone sind sie noch immer. Und trotz der wiederkehrenden Spekulationen über ein Zusammengehen der beiden Unternehmen ist alles beim Alten geblieben: Sowohl E-Plus als auch o2 empfinden sich selbst als zu erfolgreich, um sich mit dem anderen abzugeben.

Seit einigen Tagen geht das Thema aber wieder um. Obwohl die spanische o2-Mutter Telefónica vor einem halben Jahr noch beteuert hat, dass sie "null Interesse" an E-Plus habe, äußerte KPN-Chef Ad Scheepbouwer vor einigen Tagen im Rahmen einer Morgan-Stanley-Konferenz in Barcelona, dass KPN durchaus sehen würde, welche Synergien bei einem Zusammengehen von E-Plus und o2 gehoben werden könnten und welchen Einfluss das auf den Mobilfunkmarkt haben könnte.

E-Plus-Chef Thorsten Dirks bestätigte mittlerweile derartige Gedankenspiele. "Würde o2 zum Verkauf stehen, dann würde der E-Plus-Mutterkonzern eine solche Kaufoption prüfen", zitierte die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) den Manager. Dirks habe auch Durchblicken lassen, dass er eine Übernahme seines Unternehmens durch Telefónica nicht generell ausschließe. Allerdings wäre E-Plus durch seine hohen operativen Gewinne sehr teuer.

E-Plus verzeichnet mittlerweile 17 Millionen Kunden - wenn man die Anzahl der ausgegebenen SIM-Karten als Kundenzahl annimmt, das relativ starke Kundenwachstum erfolgt in erster Linie über die Zweitmarken von E-Plus. Bei o2 werden mittlerweile über 14 Millionen SIM-Karten gezählt, zum Wachstum tragen hier vor allem die Neukunden für den Discounter Fonic bei. Angesichts der Tatsache, dass sowohl Vodafone als auch T-Mobile bereits über gut ausgebaute Netze verfügen, die fit für mobile Breitband-Anwendungen sind, würde ein Zusammengehen der beiden kleinen Netzbetreiber für den nötigen Netzausbau, den die beiden jeweils vor sich haben, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sinnvoll sein. Denn gemeinsam könnten sie die dafür nötigen Investitionen leichter stemmen.