Auslaufmodell

Nokia stellt Produktion von WiMAX-Gerät N810 ein

Aufbau von WiMAX-Netzen verzögert, Hersteller setzen auf LTE
Von Marie-Anne Winter

Im vergangenen Jahr hat Nokia seinen Internet-Tablet N810 mit einem mobilen Breitband-Zugang per WiMAX ausgestattet. Nun hat der Hersteller bekannt gegeben, dass er die Produktion seines bisher einzigen WiMAX-Endgerätes eingestellt habe. Die Plattform sei nun 18 Monate alt und damit habe das Gerät die vorgesehene Lebensdauer erreicht. Die bislang ausgelieferten Geräte würden weiterhin verkauft, allerdings blieb die Frage offen, ob Nokia die N810-Serie fortsetzen oder in absehbarer Zeit andere WiMAX-Geräte auf den Markt bringen wolle.

Nokia N810

Derzeit fehlt es allerdings noch an kommerziellen WiMAX-Netzen. Der Aufbau eines landesweiten WiMAX-Netzes [Link entfernt] in den USA, der im vergangenen Jahr vollmundig angekündigt wurde, verläuft langsamer als vorgesehen, was Folgen für die Vermarktung des N810 hatte. Eigentlich sollte das WiMAX-Gerät ab Mitte vergangenen Jahres zum Launch des Xohm-Netzwerks verkauft werden. In Russland ist im vergangenen Jahr mit Yota ein WiMAX-Netz für den Großraum Moskau an den Start gegangen - der Betreiber Scartel setzt dort allerdings auf das HTC-Gerät HTC MAX 4G.

Diese Schwierigkeiten mit der WiMAX-Einführung erinnern ein bisschen an die Schwierigkeiten bei der Einführung von UMTS. Auch damals zeigte sich, dass der Netzaufbau technisch und auch sonst deutlich anspruchsvoller als gedacht war und auch die Entwicklung der UMTS-Handys hinkte zumindest zeitweise den Ansprüchen der Nutzer an ausdauernde, handliche und einfach zu bedienende Geräte hinterher.

Mittlerweile zeichnet sich außerdem ab, dass immer mehr Hersteller auf den 4G-Standard LTE setzen. Insbesondere dort, wo bereits gut ausgebaute UMTS-Netze zur Verfügung stehen, liegt der Ausbau von LTE näher, weil sich dieser Standard leichter in die bereits vorhandene Infrastruktur integrieren lässt. Auch Endgeräte-Hersteller wie Samsung und LG haben diesen Trend aufgegriffen und entwickeln bereits eigene LTE-Chipsätze für künftige Geräte-Serien.