Ärger

Netbook-Streit: Eigentor für Psion

Dell beantragt Löschung der Marke Netbook, Intel klagt wegen Falschaussage
Von Marie-Anne Winter

Im vergangenen Dezember hat sich der britische Hersteller Psion mit der Behauptung ins mediale Rampenlicht katapultiert, dass ihm den Begriff Netbook gehöre. Seine Beanspruchung der Marke Netbook und die damit verbundenen Abmahnungen gegen Unternehmen und Webseiten-Betreiber sorgten für Aufregung und Unverständnis.

Psion hatte darauf bestanden, bereits 1999 das erste Netbook gebaut und auf den Markt gebracht zu haben und auch die Rechte am Namen zu besitzen. Niemand - jedenfalls niemand, der damit Geld verdienen wolle - habe das Recht, Geräte als Netbook bezeichnen, die kein Psion-Netbook seien. Nun fällt der Ärger auf den britischen Hersteller zurück: Sowohl Intel und Dell wollen Psions Ansprüche nicht anerkennen. Mehr noch sogar: Beide Unternehmen wollen rechtliche Schritte einlegen. So beschuldigt Computergigant Dell das Unternehmen Psion der Falschaussage. Demnach habe ein Produktmanager gegenüber dem US-Patentamt im November 2006 die Aussage getätigt, Psion nutze die Marke Netbook noch aktiv. Tatsächlich sei es aber so, dass Psion schon seit über drei Jahren keinen Gebrauch mehr vom Begriff Netbook gemacht habe. Deswegen hat Dell am 17.  Februar die Löschung der Marke Netbook beim US-Patent- und Markenamt beantragt.

Intel geht sogar noch einen Schritt weiter. Bereits am 13.  Februar hat der Konzern Klage gegen Psion beim District Court in San Francisco eingereicht. Als Begründung führt Intel an, dass Psion seine Marke innerhalb der letzten fünf Jahre nicht mehr genutzt habe. Außerdem sei Netbook eher als Gattungsbezeichnung denn als Marke zu verstehen.

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