Kaufratgeber

Projektor fürs Heim-Kino: Tipps zum Beamer-Kauf

Kurzdistanz-Projektoren eignen sich besonders für den Betrieb in kleinen Räumen. Insbesondere Gamer sollten sich diese Modelle einmal näher anschauen. Wir geben zudem allgemeine Tipps zum Beamer-Kauf und sagen, was Sie bei der Geräte-Wahl beachten sollten.
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Um ein großes Bild im Heimkino oder Konferenzraum an die Wand zu werfen, benötigen klassische Beamer einen gewissen Abstand. In kleineren Büros beispielsweise stoßen diese Projektoren jedoch schnell an ihre Grenzen. Die Projektion ist angesichts der geringen Distanz zur Wand winzig, außerdem steht der Referent im Lichtkegel. In einem solchen Anwendungsszenario können Kurzdistanz-Projektoren, die Spezialisten unter den Beamern, ihre Stärke ausspielen. "Kurzdistanz-Projektoren machen immer dann Sinn, wenn die Gefahr besteht, dass ein ungewollter Schatten auf der Leinwand entsteht oder mechanisch keine andere Möglichkeit der Anbringung realisierbar ist", erklärt Raphael Vogt, Experte für Beamer-Kalibrierung aus Worms.

Projektor fürs Heim-Kino: Tipps zum Beamer-Kauf Beamer ist nicht gleich Beamer
Bild: Pixabay
Speziell bei Gamern seien Kurzdistanz-Projektoren sehr beliebt. Denn mit herkömmlichen Projektoren lässt es sich nicht vermeiden, dass die Spieler mit den Controllern direkt vor der Leinwand stehen und dadurch riesige Schatten werfen. Kurzdistanz-Beamer erlauben jedoch ungetrübten Spielspaß ohne Einschränkungen genau wie vor einem Flachbildfernseher, jedoch mit größeren Bilddiagonalen.

"Es sind im Grunde gewöhnliche Projektoren, die man mit einem Weitwinkelobjektiv bestückt. Bei einigen Modellen, insbesondere bei Ultrakurzdistanz-Modellen, arbeitet man zusätzlich über einen Spiegel. Diese Beamer kann man oft direkt an die Leinwand stellen", beschreibt Vogt die Funktionsweise der Geräte. Für 2,50 Meter große Bilder, das entspricht 100 Zoll, reicht Kurzdistanz-Projektoren bereits eine Entfernung von 80 Zentimeter zur Projektionsfläche. Genügt ein kleineres Bild, kann der Abstand bis auf rund 20 Zentimeter reduziert werden.

Projektionsverhältnis ist entscheidend

Eine entscheidende Rolle spielt das Projektionsverhältnis. Die Experten des Fachportals Digitalfernsehen.de definieren es als Verhältnis zwischen Bildgröße (Diagonale) und dem Abstand des Projektors zur Wand. Ein Projektionsverhältnis von 1,5:1 bedeutet demnach, dass der Beamer aus einer Entfernung von 1,50 Meter eine Bilddiagonale von einem Meter erzeugt. Wer das Projektionsverhältnis kennt, kann sich deshalb auch einfach ausrechnen, wie weit der Beamer von der Wand entfernt stehen muss, um beispielsweise eine Leinwand mit einer Diagonalen von zwei Meter zu füllen. Hierzu wird die gewünschte Bilddiagonale mit dem Projektionsverhältnis multipliziert. Wünscht man bei einem Projektionsverhältnis von 0,8 eine Bilddiagonale von zwei Meter, so muss man den Beamer in einer Entfernung von 1,60 Meter aufstellen.

Typische Kurzdistanz-Projektoren besitzen immer ein Projektionsverhältnis mit einem Wert unter 1. Die Leistungszahl 0,6 etwa bedeutet, dass der Projektor aus 60 Zentimeter Entfernung ein Bild mit einer Diagonalen von 100 Zentimeter an die Wand wirft.

Vorsicht vor allzu billigen Modellen

"Sehr einfache Modelle zeigen wegen des billigen Objektivs am entfernten Bildrand Verzerrungen, Unschärfen und abgedunkelte Ecken, eine sogenannte Vignettierung", erklärt Vogt, worauf man beim Kauf achten muss. Speziell bei Kurzdistanz-Beamern für weniger als 1500 Euro seien diese Schwächen oft deutlich ausgeprägt und erkennbar. Deshalb sollte man sich idealerweise verschiedene Geräte vorführen und ein Rückgaberecht einräumen lassen.

"Das Objektiv ist das teuerste und wichtigste Bauteil eines Projektors, und Weitwinkel- oder gar Fischaugen-Objektive sind am schwierigsten herzustellen", so Vogt. Trotzdem seien von vielen Projektoren Kurzdistanz-Varianten erhältlich. Der Preisunterschied sei in aller Regel gering, weiß Vogt. Man sollte jedoch darauf achten, für welchen Zweck der Projektor bestimmt ist: Office-Geräte seien farblich etwa nicht für die Wiedergabe von Filmen optimiert.

Auf der nächsten Seite geben wir Hinweise, die Sie beim Beamer-Kauf beachten müssen. Außerdem klären wir über LCD, DLP und LED auf und nennen die Vor- und Nachteile der Projektionstechniken.

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