115

Behördenrufnummer 115 jetzt bundesweit zum Ortstarif erreichbar

Weitere Behörden in Leipzig und Kempten schalten 115 frei
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Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich testet auf der CeBIT die 115 in Bayern Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich testet auf der CeBIT die 115 in Bayern
Foto: Bundesinnenministerium
Die einheitliche Behördenrufnummer 115 ist aus dem Festnetz ab jetzt zum Ortsnetztarif erreichbar. Damit kann sie von den meisten Flatrate-Nutzern nun kostenlos angewählt werdem. Weitere Kommunen haben die Rufnummer in den letzten Tagen freigeschaltet.

Wie bereits mehrfach vom Bundesinnenministerium gewünscht, haben nun erste Provider damit begonnen, seit Anfang März die 115 zum Preis eines Ortsnetzgesprächs abzurechnen. Die Telekom Deutschland und zahlreiche alternative Anbieter haben ihre Tarife bereits zum 1. März umgestellt, weitere Anbieter sollen demnächst folgen. Das Bundesinnenministerium spricht davon, dass die 115 nun "flatratefähig" sei. Die eigentliche Eingliederung der 115 in die Flatrate-Tarife muss dann allerdings von den Providern vorgenommen werden. Falls Unklarheit darüber besteht, ob der eigene Festnetzprovider dies bereits getan hat, sollte man sich an den Service des Anbieters wenden.

Mobilfunkkunden müssen auch bei Flatrate extra für 115 zahlen

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich testet auf der CeBIT die 115 in Bayern Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich testet auf der CeBIT die 115 in Bayern
Foto: Bundesinnenministerium
Die IT-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe erklärt zur momentan laufenden Tarifumstellung der Behördenrufnummer: "Die 115 ist der Kundenservice der öffentlichen Verwaltung. Ein bürgernaher Service funktioniert nur durch verträgliche Tarife. Ich freue mich sehr, dass wir das im Festnetz erreicht haben und die Umstellung auf den Ortstarif dort bereits begonnen hat. Wünschenswert wäre, dass auch die Mobilfunkunternehmen künftig an einem Preis-Strang ziehen und die 115 in ihre Flatrates integrieren."

Denn für Mobilfunktarife gilt die Umstellung auf den Ortsnetztarif bislang noch nicht. Mobilfunkkunden zahlen für 115-Anrufe in der Regel zwischen 17 und 20 Cent pro Minute, bei einzelnen Prepaid-Tarifen allerdings bis zu 30 Cent pro Minute. Die Bundesnetzagentur darf - außer bei speziellen Sonderrufnummern - keine zwingenden Tarif-Vorschriften bei Endkundentarifen machen. Darum gibt es auch keine rechtliche Handhabe, die Provider zu einer Tarifumstellung zu zwingen. Selbst bei einer Mobilfunkflatrate für Anrufe ins deutsche Festnetz könnten die Anbieter wie bisher die Gespräche zur 115 separat berechnen. Die Kunden sind hier alleine auf das Entgegenkommen der Provider angewiesen.

Auch Bayern und Leipzig bekommen 115

Seit wenigen Tagen kann die einheitliche Behördennummer 115 in den ersten bayerischen Kommunen, der Stadt Kempten und dem Kreis Oberallgäu, gewählt werden. Auch die Stadt Leipzig schaltet die 115 frei. Hierzu erklärt Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich: "Ich freue mich sehr, dass die 115 nun auch in Bayern Einzug hält und hoffe, dass noch viele weitere Kommunen - und auch der Freistaat selbst - diesem Beispiel folgen!"

Die einheitliche Behördennummer 115 präsentiert sich auf der CeBIT im "Public Sector Parc" mit einem Stand in Halle 7, von dem aus jeden Tag ein anderes 115-Servicecenter angerufen werden kann. Grundsätzlich ist die 115 in den teilnehmenden Regionen montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

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