Abschaltung

Blau.de: Zu frühe Abschaltung verlängert Guthabengültigkeit

Fehler im System führt zu ungewünschten Nebenwirkungen
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Ein Fehler hat bei einigen Kunden von blau.de dazu geführt, dass die Guthabengültigkeit verlängert wurde. Ein Fehler hat bei einigen Kunden von blau.de dazu geführt, dass die Guthaben­gültigkeit verlängert wurde.
Bild: blau.de
Bei Prepaid gehört E-Plus zu den Pionieren in Deutschland. Noch vor Telekom D1 und Mannesmann D2 brachte E-Plus ein funktionsfähiges Prepaid-Produkt auf den Markt. Auf dem E-Plus-System, das immer wieder weiter entwickelt und ausgebaut wurde, basieren auch die Prepaid-Kundenkonten der Discounter wie Aldi, Ay Yildiz, Simyo oder Blau und anderer.

Aufgeladenes Prepaid-Guthaben (ab 5 Euro) hat eine Haltbarkeit von einem Jahr nach Aufladung. Die Gültigkeit des Guthabens ist unter der kostenfreien Kurzwahl 1155 zu erfahren, wenn man Menüpunkt Eins auswählt und sich den aktuellen Guthabenstand bis zuletzt anhört - erst danach wird das Gültigkeitsdatum angesagt. Das Datum kann bei Blau übrigens auch im Internet-Kundenportal auf www.blau.de überprüft werden. Zu diesem Datum wird etwaiges Restguthaben der Karte auf Null gestellt, ist aber im Hintergrund noch vorhanden. Abgehende Telefonate sind mangels Guthaben dann nicht mehr möglich.

Die SIM-Karte bleibt jedoch noch weitere zwei Monate aktiv. Das Altguthaben würde bei einer Aufladung binnen dieser Zeit reaktiviert. Verpasst man diesen Termin, bleibt die Karte noch weitere zwei Wochen erreichbar, der Kunde kann aber nicht mehr aufladen (etwaige Aufladungen kommen zurück oder werden verweigert) danach wird die SIM-Karte deaktiviert und die Rufnummer gelöscht.

Die sonst permanent geschaltete Rufumleitung zur Mailbox ist in dieser Schluss-Phase übrigens schon deaktiviert und lässt sich auch nicht mehr vom Kunden einschalten, etwa um eine neue Rufnummer bekannt zu geben.

Ist die SIM-Karte dann komplett deaktiviert, kann sie normalerweise nicht mehr reaktiviert werden; die abgeschaltete Rufnummer wird zu einem späteren Zeitpunkt an neue Kunden wieder vergeben.

Fehler im Deaktivierungsprozess

Ein Fehler hat bei einigen Kunden von blau.de dazu geführt, dass die Guthabengültigkeit verlängert wurde. Ein Fehler hat bei einigen Kunden von blau.de dazu geführt, dass die Guthaben­gültigkeit verlängert wurde.
Bild: blau.de
Im Abrechnungs-System von Blau hat sich nun in genau diesem Prozess ein Fehler ereignet: Verschiedene Kunden-SIM-Karten wurden "zu früh" deaktiviert. Auf Reklamationen reagierte Blau sofort und räumte ohne Umschweife den Fehler ein. Die Karten und Rufnummern der betroffenen Kunden wurden reaktiviert, das Restguthaben wieder aufgeladen. Dadurch hat sich als willkommener "Nebeneffekt" das Gültigkeitsdatum des Guthabens dieser Kunden um ein Jahr verlängert.

Während umfangreiche Tests liefen, um weitere Probleme zu vermeiden, waren auch Blau-Kunden betroffen, die ihre Karte bewusst verfallen lassen wollten (weil Karte und Rufnummer nicht mehr benötigt wurden). "Aus Sicherheitsgründen", so eine Blau-Sprecherin gegenüber teltarif.de, "wurde vorübergehend die Deaktivierung von einigen passiven Karten ausgesetzt, bis die Ursache der Störung behoben wurde." Aus diesem Grunde sind einige Karten verzögert deaktiviert worden, sie sollten inzwischen aber inaktiv sein.

Restguthaben wird auf Antrag ausbezahlt

Wurde eine SIM-Karte mit Restguthaben deaktiviert, kann sich der Kunde dennoch bei der Blau-Kundenbetreuung melden und um eine Auszahlung des Restguthabens bitten. Dieser Vorgang wird über E-Plus selbst abgewickelt und dauert erfahrungsgemäß einige Zeit.

Mobile Homepage von Blau eingestellt - Umleitung auf normale Homepage

Als erster Discounter hatte Blau eine mobile Homepage unter der Adresse m.blau.de [Link entfernt] eingerichtet. Hier konnten auch die Besitzer älterer Smartphones oder internetfähiger WAP-Telefone relativ schnell und unkompliziert auf ihr Kundenkonto bei Blau zugreifen oder sich informieren. Da inzwischen vorwiegend leistungsfähigere Smartphones genutzt werden, sei es "attraktiver, die blau.de Webseite direkt aufzurufen", teilte Blau dazu mit. Eine Umleitung von m.blau.de zu www.blau.de existierte zunächst nicht, die Anregung der teltarif.de-Redaktion wurde bereits umgesetzt.

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