Gerätschaften

Breitband-Hardware: Das liefern die Provider zum Anschluss

Hardware zum DSL- und Kabel-Anschluss von High- bis Low-End
Von Ralf Trautmann

1&1 indes bietet als so genannte HomeServer-Hardware die abgespeckte Variante 7240, bei der zwar die speziellen High-End-Features verfügbar sind, aber an anderer Ecke gespart wird: Es handelt sich um eine NGN-Variante, die keinen Anschluss ans klassische Festnetz erlaubt und zudem auf den ISDN-Anschluss bzw. die Möglichkeit, Telefonanlagen via S0-Bus anzubinden, verzichtet. Wer die 7270 möchte, muss hier zum so genannten "HomeServer +" greifen, und der kostet Aufpreis. Die abweichende Ausstattung speziell für NGN ausgelegter Geräte betrifft natürlich nicht nur die 7270/7240, sondern sieht sich durch das gesamte Spektrum der DSL-Hardware.

Wer DSL-Kunde bei der Telekom wird und nach einem High-End-Gerät sucht, wird hier auf den Speedport W920v stoßen, der nahezu identische Features bietet, aber sich zusätzlich vor allem durch VDSL-Unterstützung auszeichnet. Die Ähnlichkeit des Gerätes mit der 7270 ist indes kein Zufall und auch nicht dem Abkupfern eines der beiden Anbieter geschuldet: Der Speedport W920v ist tatsächlich eine FRITZ!Box 7270 in anderem Design, mit abweichender Firmware (was zu eingeschränkter Funktionalität an der ein und anderen Stelle führt) sowie einer VDSL-Erweiterung.

Der Vorgänger der 7270 ist dagegen die 7170, die sich immer noch im Sortiment einiger DSL-Anbieter findet. Unterschied zur 7270 ist unter anderem die fehlende Unterstützung für WLAN-N, die Box verbindet "lediglich" via 802.11b/g/g++. Bei letzterem "Standard" mit einer Brutto-Datenrate von bis zu 125 MBit/s ist allerdings Vorsicht geboten, da es kaum passende Endgeräte gibt. Darüber hinaus bietet die 7170 keine integrierte Unterstützung für DECT-Telefone. Dritter, gewichtiger Unterschied: Die Box bietet "lediglich" einen USB-Anschluss nach 1.1-Standard, so dass die Datenübertragung bei einem konnektierten Speichermedium schleppend(er) ist. Somit ist die hier ebenfalls integrierte Funktion, vom Internet aus auf Daten zuzugreifen, bedeutend weniger komfortabel.

Im Sommer wird es übrigens die neue FRITZ!Box 7390 geben, die dann ebenfalls VDSL-tauglich ist, über zwei Gigabyte internen Speicher verfügt, der als Netzwerkspeicher genutzt werden kann, und zudem von Haus aus auch IPv6 unterstützt. Hierbei handelt es sich um den Nachfolge-Version des grundlegenden Netzwerkprotokolls des Internets. Das ist zwar zukunftsträchtig, mittelfristig aber noch ohne große Bedeutung für Endkunden, da nach wie vor fast ausschließlich IPv4 eingesetzt und DSL-Hardware in der Regel alle paar Jahre auch ausgetauscht wird.

Vodafone: DSL-Hardware unterstützt UMTS-USB-Stick für direkten Zugang

Im Sortiment von Vodafone findet sich mit der EasyBox A802 ebenfalls eine spezielle High-End-DSL-Hardware: Diese kann mit einer reichhaltigen Ausstattung wie vier verbauten LAN-Anschlüssen, Unterstützung für WLAN-N, drei Analog-Anschlüssen sowie einem ISDN-Anschluss mit S0-Bus-Support und zwei USB-Zugängen zum Beispiel für die Anbindung von Massenspeichern oder einem Drucker punkten. Darüber hinaus kann aber auch hier ein UMTS-Stick für die Datenübertragung per UMTS bzw. dem Turbo HSDPA konnektiert werden, über den Vodafone seinen "Instant-Access"-Zugang nach Anmeldung für DSL ermöglicht. Anmerkung am Rande: Auch die beiden Mittelklasse-Modelle 602 und 402 bieten die Instant-Access-Funktion.

High-End-DSL-Hardware in der Übersicht

High-End-Geräte Unterstützte Technik WLAN LAN USB Analog/
ISDN
VoIP DECTs Erhältlich bei (für) Markt-
preis
AVM 7170 bis ADSL2+ b,g,g++ 4 1
(1.1)
3 / 1 ja
freenet: nein4)
- freenet (0,00 - 139,00)
Congstar (49,99 - 99,00)5)
120,00
AVM 7270 bis ADSL2+, UMTS a,b,g,n 4 1
(2.0)
2 / 1 ja
KabelD:nein4)
6 Versatel (149,90)
KabelD (79,00)
1&1 (29,99)
170,00
EasyBox A802 bis ADSL2+, UMTS b,g,n 4 3
(2.0)
3 / 1 ja - Arcor/Vodafone
(1,00 bis 39,90)
-
Homeserver (AVM 7240) bis ADSL2+ a,b,g,n 4 1
(2.0)
23) / 0 ja 6 1&1 (0,00)2) -
Speedport W920V bis VDSL a,b,g,n 4 1
(2.0)
2 / 1 ja 5 Telekom
(3,95/Mon.)1)
170,00
Stand: 18.05.2009
1) Das Gerät wird für die Vertragslaufzeit nur zur Verfügung gestellt und muss nach Beendigung des Vertrages zurückgegeben werden.
2) Angebot gilt nur in Verbindung mit 1&1 Homenet-Tarif
3) Dieser Router unterstützt nur die Telefonie über einen NGN-Anschluss. Dadurch muss das Telefon an den Router angeschlossen werden
4) Nutzung alternativer Anbieter für VoIP-Telefonie durch Firmware-Anpassungen möglich
5) Der Preis des Routers hängt von der gewählten Mindestvertragslaufzeit ab.

Die Mittelklasse: Auch hier mit VoIP, USB-Anschluss und mehr

Hardware wie die 7270 respektive die ähnlichen Modelle oder andere High-End-Hardware lohnt sich bei hoher Zuzahlung aber in der Regel nur, wenn die gebotenen Optionen auch genutzt werden. Ansonsten ist der Kunde mit einem Mittelklasse- oder Einfach-Gerät besser bedient, kann hier doch der ein oder andere Euro gespart werden.

Wer also zum Beispiel keinen HomeServer aufbauen will, aber trotzdem Features abseits des reinen DSL-Zugangs mit oder ohne WLAN sucht, kann auf eines der Mittelklasse-Geräte setzen, die fast alle Anbieter mit Unterschieden im Sortiment führen. Hier gilt es aber, genau darauf zu achten, an welcher Stelle gespart wurde.

So bieten der Speedport W503V (übrigens ebenfalls von AVM und mit WLAN-N) bei der Telekom, der Thomson SpeedTouch 780WL (ohne WLAN-N, aber mit DECT-Funktionalität) und weitere Geräte zum Beispiel ebenfalls die VoIP-Funktionalität (wenn auch nicht zwingend mit dem Komfort der FRITZ!Boxen und Bandbreitenmanagement) und koppeln per LAN bis zu vier Geräte an, auf einen USB-Anschluss muss hier aber verzichtet werden.

Mittelklasse-Geräte in der Übersicht

Mittelklasse-Geräte Unterstützte Technik WLAN LAN USB Analog/
ISDN
VoIP DECTs Erhältlich bei (für) Markt-
preis
AVM 5140 bis ADSL2+ - 4 - 2 / 1 ja
freenet: nein5)
- freenet
(99,00)
120,00
EasyBox A402 bis ADSL2+, UMTS - 1 1
(2.0)6)
3 / 0 ja - Arcor/Vodafone
(0,00)
-
Samsung SMT-G
3010 Phone SL
bis ADSL2+ - 4 1
(2.0)
3 / 14) nein - freenet
(0,00)
-
WLAN-Geräte  
AVM 3131 bis ADSL2+ b,g,g++ 1 1
(1.1)
0 / 0 nein - Versatel
(3,50/Mon.)
-
EasyBox A602 bis ADSL2+, UMTS b,g,n 4 1
(2.0)6)
3 / 0 ja - Arcor/Vodafone
(0,00)
-
Speedport
W303V
bis ADSL2+ a,b,g,n 1 - 1 / 0 ja - Telekom
(79,00)
70,00
Speedport
W503V
bis ADSL2+ a,b,g,n 4 - 2 / 0 ja - Telekom (1,95/Mon.)1)
Congstar (0,00 - 49,90)7)
90,00
Speedport
W721V
bis VDSL a,b,g 4 - 2 / 0 ja - Telekom
(2,95/Mon.)1)
130,00
Surf&Phone Box
WLAN (AVM 7112)
bis ADSL2+ b,g 1 - 24) / 0 ja - 1&1
(0,00 - 29,90)2)
-
Thomson SpeedT. 780WL bis ADSL2+ b,g 4 - 24) / 0 nein 4 tele2
(3,00/Mon.)3)
-
Stand: 18.05.2009
1) Das Gerät wird für die Vertragslaufzeit nur zur Verfügung gestellt und muss nach Beendigung des Vertrages zurückgegeben werden.
2) Der Preis ist abhängig vom gewählten Tarif
3) Dieser Router muss zum Komplett-Tarif dazugekauft werden
4) Dieser Router unterstützt nur die Telefonie über einen NGN-Anschluss. Dadurch muss das Telefon an den Router angeschlossen werden
5) Nutzung alternativer Anbieter für VoIP-Telefonie durch Firmware-Anpassungen möglich
6) Der USB-Anschluss kann ausschließlich für einen UMTS-Stick verwendet werden
7) Der Preis des Routers hängt von der gewählten Mindestvertragslaufzeit ab und wird als "congstar komplett Box" verkauft.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie, welche Geräte die Provider im Einsteiger-Segment bieten und was bei der Auswahl der DSL-Hardware beachten sollten.

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