Bundesliga: Bald bis zu vier Pay-TV-Abos für Fußball-Fans?
Bundesliga-Rechte vor Vergabe
Logo: DFL, Foto: Image licensed by Ingram Image, Montage: teltarif.de
Ursprünglich sollte schon im Mai feststehen, welche Fernsehsender ab der Saison 2021/22 die Spiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga, die Relegationsspiele zur 1. und 2. Liga sowie den Supercup übertragen. Dann kam der Corona-Lockdown und die Auktion wurde verschoben. Jetzt wird das Bieterverfahren gestartet. Dabei strebt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) an, dass der Wettbewerb bis Ende kommender Woche entschieden ist.
Noch im Juni will die Liga darüber informieren, wo künftig welche Spiele der beiden höchsten deutschen Fußball-Spielklassen zu sehen sein werden. Bislang hat Sky einen Großteil der Bundesliga-Spiele und die komplette 2. Liga übertragen. Die Vergabe sämtlicher Pay-TV-Rechte an einen einzigen Veranstalter war beim letzten Rechtepoker am Veto des Bundeskartellamts gescheitert.
Den Fans, die zeitweise bis zu drei Abonnements abschließen mussten, um alle Spiele aus 1. und 2. Bundesliga, UEFA Champions League und Europa League zu sehen, hatte das Kartellamt damit einen Bärendient erwiesen. Bei der jetzt anstehenden Vergabe kann theoretisch wieder ein Bieter alle Rechtepakete bekommen. Bei zwei der vier Pakete wären die Übertragungen aber dann nicht exklusiv bei einem Anbieter, sondern zusätzlich bei einem weiteren Veranstalter im Streaming zu sehen.
Künftig wieder alle Spiele bei Sky?
Bundesliga-Rechte vor Vergabe
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Denkbar wäre, dass Sky wieder alle Spiele live zeigt, sich aber für einen Teil der Begegnungen die Übertragungsrechte mit DAZN oder Amazon teilt. Sky hat in den vergangenen Jahren einige Sportrechte verloren und sollte an sich großes Interesse daran haben, zumindest bei den Bundesliga-Übertragungen erste Wahl zu bleiben. Andererseits dürfte der Rechte-Erwerb vor allem auch eine Kostenfrage sein.
Als weitere Interessenten an den Bundesliga-TV-Rechten dürften vor allem DAZN und Amazon in Frage kommen. Beide Streamingdienste zeigen aktuell bereits die Spiele, für die Eurosport ursprünglich die Übertragungsrechte erworben hatte. Doch in welchem Umfang werden die beiden Veranstalter investieren? Amazon hat sich beispielsweise bei der UEFA Champions League einige Top-Spiele gesichert. Ein ähnliches Vorgehen wäre auch bei der Bundesliga denkbar.
Die Telekom könnte um die Bundesliga-Rechte ebenfalls mitbieten, auch wenn der Versuch, vor einigen Jahren mit Liga total ein Bundesliga-TV aufziehen, kläglich gescheitert ist. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern bereits zahlreiche Sportrechte erworben - etwa von der 3. Bundesliga. Da würden die 1. und 2. Liga durchaus ins Portfolio passen. Eurosport dürfte nach dem vorzeitigen Ausstieg aus den Übertragungen im vergangenen Sommer beim neuen Bieterverfahren außen vor sein.
Bis zu vier Abos erforderlich?
Da die DFL vier Pay-TV-Pakete vergibt, kann das für den Fan im schlechtesten Fall bedeuten, dass er vier Abonnements benötigt, um alle Spiele live sowohl in der Konferenz als auch als Einzelspiel sehen zu können. Denkbar wäre auch, dass beispielsweise ein Veranstalter samstags nachmittags die Konferenz zeigt, während ein zweiter Anbieter die Einzelspiele überträgt. Die Samstagsspiele um 18.30 Uhr werden wiederum als eigenständiges Paket vermarktet. Die Freitags- und Sonntagsspiele werden erneut gemeinsam vermarktet.
Ebenfalls vergeben werden die Free-TV-Rechte unter anderem für Highlight-Clips nach Spielschluss und die Übertragungsrechte im Hörfunk und Audio-Streaming. Im Radiostream überträgt Amazon bereits alle Bundesliga-Spiele - seit Beginn dieser Saison sogar kostenlos.