Datenschutz

Apps: Datenschnüffler unter Android

Datenschutz im Fokus: Android-Nutzer können ihr Smartphone auf unterschiedliche Wege frei von "Spionen in der Hosentasche" halten. So geht's.
Von Daniel Rottinger / dpa

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Auf Android-Smartphones und -Tablets hat nicht nur Google als globaler Werbe­verkäufer Interesse an detaillierten Nutzer­daten. Zahlreiche Apps - mitunter auch kosten­pflichtige - reichen Informationen an Werbe­netzwerke weiter. Das muss man nicht hinnehmen.

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Um bei Android-Smartphones Daten­schnüffler auf Abstand zu halten, ist genaues Hinschauen Pflicht. Bevor man eine App installiert, sollte man in Ruhe lesen, welche Berechtigungen sich die Anwendung herausnehmen möchte. Bei Bedenken lohnt sich oft die Suche nach einer alternativen App, die weniger datenhungrig ist, berichtet die Computer­bild.

Handy nicht mit Apps zuspammen

Grund­sätzlich sollten Anwender nur Apps installiert haben, die sie auch tatsächlich nutzen. Denn sowohl bei Gratis- als auch bei Kauf­apps kommt man den Angaben zufolge in acht von zehn Fällen nicht um Werbe­netzwerke herum, die Nutzung­sdaten ermitteln. Wer also unnötige Apps installiert hat, erhöht auch das Risiko unnötiger Datensammelei - zumal viele Anwendungen ungefragt im Hinter­grund mitlaufen, auch wenn man sie gar nicht nutzt.

Bei Apps oder Online-Diensten kann man zum Schutz seiner Daten auch durchaus falsche Angaben machen, so lange man keine Rechnung zu erwarten hat, raten die Experten. Wer bei Anmeldungen Allerweltsnamen angibt, verschwinde in der Masse. Und auch das Geburtsdatum darf frei erfunden sein.

Standortzugriff blockieren

Weil bestimmte Werbenetzwerke Anzeigen standortbezogen ausspielen, kann man den Standort-Zugriff ganz ausschalten oder zumindest den exakten Standort verschleiern und damit zielgerichtete Werbung verhindern oder erschweren. Das funktioniert unter "Einstellungen/Standort". Entweder schaltet man den Standortzugriff ganz aus oder wählt nur WLAN- und Mobilfunknetz-Standort - das ist zumindest im Freien wesentlich ungenauer als die Ortung über GPS-Satelliten, weil der Standort so nur mit Hilfe der Handy-Funkmasten geschätzt werden kann.

Eine weitere Datenschutz-Strategie kann sein, auf Open-Source-Apps zu setzen, deren Quellcode für jedermann öffentlich einsehbar ist. Viele und ausschließliche kostenlose Open-Source-Apps finden sich etwa im F-Droid-Store, der über die gleichnamige App nutzbar ist. Um die App und später Apps aus dem F-Droid-Store installieren zu können, muss unter "Einstellungen/Sicherheit" die Installation von Apps unbekannter Herkunft erlaubt werden.

Alternativ-Apps bevorzugen

Weil nicht zuletzt Google selbst Daten von Android-Smartphones sammelt und auswertet, sollte man auch darüber nachdenken, Google-Dienste und -Apps zu deinstallieren oder zu deaktivieren, wenn man sie nciht braucht oder ersetzen kann. Für viele mitgelieferte Apps finden sich gute Alternativen im Play Store oder im F-Droid-Store - etwa Firefox für Chrome, K9-Mail statt Gmail oder Apollo Music Player anstelle der Google-Play-Music-App.

In den Einstellungen kann man zudem eine Liste aller Apps und Dienste einsehen und dort schon einmal alles, was man nicht braucht, deaktivieren oder deinstallieren. Dazu können Apps mit Google im Namen gehören, aber auch Anwendungen wie Backup Agent, Backup and Restore Agent, Chrome, Earth, Gmail, Hangouts, Maps, Market Feedback Agent, Talkback, Übersetzer oder Youtube.

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