Technik

DoCoMo: 3D-Touchscreen mit Force Feedback

3D-Touchscreen mit einer verblüffenden Stylus-Interaktion
Von Ulf Schneider

DoCoMo 3D Touchscreen mit Force Feedback DoCoMo 3D Touchscreen mit Force Feedback
Foto: teltarif.de
Der japanische Telekommunikationsgigant DoCoMo ist immer wieder für ein erfrischendes, technologisches Kabinettstückchen gut, dem stets das Prädikat "herrlich-schräg" gebührt – so auch in diesem Jahr. Neben einem Handy-Alkoholkontrollsystem für LKW-Fahrer oder einer Menüsteuerung durch die Blickrichtung der Augen, präsentiert DoCoMo in diesem Jahr auf dem World Mobile Congress ein 3D-Display, das auch ohne eine Spezialbrille eine dreidimensionale Darstellung erzeugt.

DoCoMo 3D Touchscreen mit Force Feedback DoCoMo 3D Touchscreen mit Force Feedback
Foto: teltarif.de
Soweit nichts Neues. Der Clou ist allerdings, dass das 3D-Display im Zusammenspiel mit einem speziellen Eingabestift auch auf äußere Reize reagiert. Als Grafikdemo zeigt DoCoMo dafür ein farbenprächtiges Chamäleon, das auf einem Ast sitzt. Sobald man sich mit dem Stylus dem Gesicht des Chamäleons nähert, richtet das kleine Chamäleon seinen Kopf danach aus und rollt seine lange Zunge blitzartig aus, wenn man sich dem Display ausreichend nähert. Diese Aktion registriert der Halter des speziellen Eingabestiftes unmittelbar durch einen starken Rückstoß ("Force Feedback"). Das mutet ein bisschen wie Science-Fiction an, funktioniert aber bereits in der frühen Entwicklungsphase dermaßen verblüffend realistisch, dass man sich beim ersten Mal regelrecht erschreckt.

Die Funktionsweise

Und so funktioniert dieses spezielle Force Feedback: Eine elektrisch geladene Spule hinter dem Display erzeugt ein kleines Magnetfeld rund um den Touchscreen. Zwei Kameras oberhalb des Touchscreens sorgen des Weiteren für die räumliche Lokalisierung des Eingabestiftes. Der Rückstoß bei der Interaktion mit dem Stylus wird schließlich durch einen weiteren Magnet erzeugt, der sich an der Spitze des Force Feedback Eingabestiftes befindet.

Anhand des großen technologischen Aufwandes ist es offensichtlich, dass es wohl noch lange dauern wird, bis solch ein komplexes, in sich geschlossenes System in einem halbwegs handlichen Mobiltelefon nutzbar sein wird. Es bleibt daher zu hoffen, dass DoCoMo dieses innovative Tandem aus 3D-Touchscreen und speziellen Stylus dennoch bis zur endgültigen Marktreife weiter verfolgen wird, denn die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sind gerade für den Gaming- und UI-Bereich überaus faszinierend und vielfältig.

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