Drillisch: Mehr Nutzer, höherer Gewinn aber weniger Umsatz
Die Drillisch AG stellt ihre Quartalszahlen 2014 vor
Bild: drillisch.de
Der Mobilfunkanbieter Drillisch holt vor der geplanten Ausweitung seines Geschäfts noch einmal Luft. Trotz eines im zweiten Quartal rückläufigen Umsatzes konnte das Unternehmen im operativen Geschäft weiter Erfolge verbuchen und mehr Gewinn einbehalten, wie die vorgelegten Zahlen zeigen.
In der ersten Hälfte des kommenden Jahres will das Unternehmen Teile des zusammengelegten Netzes von Telefónica Deutschland und E-Plus übernehmen und damit seine Geschäfte auf eine runderneuerte Grundlage stellen. Neben der vereinbarten Abnahme von Netzkapazitäten plant die Drillisch Gruppe durch seine Konzerngesellschaft MS Mobile auch 50 Shop-Standorte von Telefónica zu übernehmen. Hierdurch will das Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate seine Vertriebskraft stark ausbauen. Ob der Plan allerdings aufgeht, ist derzeit noch fraglich, da die Übernahme der Netzkapazitäten sowie der Shop-Standorte noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden muss.
Umsatz sinkt, Kundenzahlen steigen
Die Drillisch AG stellt ihre Quartalszahlen 2014 vor
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Von April bis Juni sank der Umsatz des Unternehmens im Jahresvergleich um 2,5 Prozent auf 70,4 Millionen Euro. Dennoch konnte beim Service-Umsatz ein leichtes Plus verbucht werden.
Der Gewinn fiel mit 13,2 Millionen Euro etwas geringer als erwartet aus. Im Vorjahr
hatte dieser noch vom Beteiligungsverkauf bei freenet profitiert. Um diesen Effekt bereinigt, klettert
der Überschuss um 5 Prozent. Auch vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bleibt mit
21,8 Millionen Euro mehr als noch im 1. Quartal (20,5 Millionen Euro). Dies ist laut Drillisch ein neuer Höchstwert.
Der Service-Umsatz der Drillisch AG ist um 0,7 Prozent auf 69,5 Millionen Euro (1. Quartal 2014: 70 Millionen Euro) leicht gesunken.
Darüber hinaus hat die Drillisch Gruppe einen Anstieg bei ihren Teilnehmern (d. h. geschalteten SIM-Karten) verbucht. So konnte der Service-Provider, zu dem hellomobil, Phonex, simply und BigSIM gehören, innerhalb der vergangenen Monate einen leichten Zuwachs seiner Gesamtteilnehmerzahl auf 1,977 Millionen Teilnehmer melden; im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl um 8,4 Prozent (2. Quartal 2013: 1,823 Millionen Teilnehmer) erhöht. Dabei steigt die Zahl der Kunden in diesem Zeitraum vor allem bei Vertrags-Tarifen, die Inklusiveinheiten beinhalten, um 55,7 Prozent (auf 1,023 Millionen Teilnehmer), während sich die Kundenzahl bei den "Pay as you go"-Tarifen um 144 000 auf 792 000 Teilnehmer verringert hat. Im Quartalsvergleich spiegelt sich dieser Trend wieder.
Im zweiten Quartal diesen Jahres liegt der Rohertrag bei 35,1 Millionen Euro (1. Quartal: 32,9 Millionen Euro) und steigt somit um 2,2 Millionen Euro. Der durchschnittliche Rohertrag pro Teilnehmer (AGPPU) verringert sich bei den Budget-Teilnehmern von 8,91 Euro (1. Quartal) auf 8,86 Euro pro Teilnehmer (2. Quartal); bei den Volumen-Teilnehmern bleibt der AGPPU konstant bei 3,50 Euro. In einer ersten Version dieser Meldung hieß es fälschlicherweise, dass auch der Gesamt-Rohertrag im Minus sei, tätsächlich liegt er aber - wie oben dargestellt - im Plus.
Wie sich die Geschäftszahlen in den kommenden Quartalen nach der eventuellen Übernahme der Netzkapazitäten sowie durch die Erweiterung der Vertriebswege auf Grund der Eröffnung von Shop-Standorten verändern wird, bleibt abzuwarten.