Drillisch: Auslands-SMS über geheimen o2-Code sperren
In diesem Jahr haben sich - wie bereits berichtet - vier Leser bei teltarif.de über Drillisch beschwert, weil ihnen innerhalb weniger Sekunden massenhaft versandte SMS berechnet wurden. In unserem ausführlichen Bericht von Ende November hatten wir die Bemühungen seitens Drillisch aufgezeigt, das Problem einzudämmen, gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen, vor welchen Problemen Drillisch dabei durch die verzögerte Übermittlung der Abrechnungsdaten seitens o2 steht.
Wir haben uns im Folgenden nun einmal damit beschäftigt, wie man eine derartige Schockrechnung durch eine selbst gesetzte Sperre möglicherweise unterbinden könnte.
Keine Chance im Drillisch-Kundencenter
Drillisch: Auslands-SMS über geheimen o2-Code sperren
Logo: Drillisch, Foto/Montage: teltarif.de
Da wir in der Redaktion mehrere Drillisch-SIM-Karten testweise verwenden, haben wir uns erneut in alle Kundencenter-Accounts eingeloggt. Dort gibt es den Menüpunkt "Tarifoptionen" und den Unterpunkt "Sperr-Dienste". Dort lassen sich diverse Sperren konfigurieren. Die Sperre von Drittanbieterdiensten sowie aller Anrufe zu 0137- und 0900-Nummern hat Drillisch bei den meisten neueren Verträgen von sich aus automatisch gesetzt. Der Kunde kann aber auch Anrufe zu 0180- sowie zu 118-Rufnummern sowie eingehende Anrufe mit unbekannter Nummer und andere Dinge sperren lassen.
Eine dezidierte Sperrmöglichkeit für SMS ins Ausland gibt es dort aber ebenso wenig wie eine Sperre aller MMS. Die einzige SMS-Sperrmöglichkeit, die es gibt, ist die Sperre der Info-SMS bei verpassten Anrufen. Außerdem kann eine Sperre der abgehenden Anrufe ins Ausland gesetzt werden. Diese ist erstens aber nicht kostenlos, sondern kostet einmalig 14,95 Euro, und zweitens werden dabei nur Anrufe, aber keine SMS von Deutschland ins Ausland gesperrt.
Das einfachste wäre also, wenn Drillisch hier im Kundencenter bei allen Kunden eine Möglichkeit hinterlegen würde, kostenlos alle SMS/MMS ins Ausland zu sperren, MMS am besten auch innerhalb Deutschlands, falls der Kunde den Dienst nicht verwenden möchte. Noch ein Wort zur Drittanbietersperre: Diese schützt nicht vor SMS ins Ausland, da es sich dabei um keinen Drittanbieterdienst handelt.
USSD-Code im Telefónica-Netz
Ein aufmerksamer teltarif.de-Leser schrieb uns in Reaktion auf unseren Artikel, es gebe ja schließlich USSD-Codes im Telefónica-Netz, die wir doch einmal bei Drillisch probieren könnten. Diese werden mitunter auch als GSM-Steuercodes bezeichnet, da sie noch aus der GSM-Ära stammen. Hierzu sind allerdings zwei wichtige Dinge zu vermerken: Erstens funktioniert der nachfolgend genannte Code sicher nur bei Drillisch-SIM-Karten im Telefónica-Netz, möglicherweise aber nicht bei SIM-Karten im Vodafone-Netz. Und zweitens werden damit nicht nur SMS, sondern auch alle Telefonate von Deutschland ins Ausland gesperrt.
Um die Sperre zu setzen, ruft man mit einer Drillisch-SIM im Telefónica-Netz die Telefon-App des Smartphones mit der Zifferntastatur auf und gibt dort folgenden Code ein: *331*0000*16#. Anschließend wird die grüne Hörertaste gedrückt. Um das später wieder zu entsperren, wird der Code #331*0000*16# mit grüner Hörertaste eingegeben.
Getestet haben wir das mit zwei Drillisch-SIM-Karten: Bei einer simplytel-Karte mit monatlich kündbarem Postpaid-Vertrag funktionierte dies ebenso problemlos wie mit einer ehemaligen GALERIAmobil-Prepaid-SIM, die organisatorisch inzwischen von discotel betreut wird. In beiden Fällen erschien nach der Code-Eingabe der Hinweis, dass nun SMS und Anrufe von Deutschland ins Ausland gesperrt seien.
Sie gelten als Inbegriff der Sorglos-Tarife fürs Handy: Allnet-Flats, bei denen alle Telefonate innerhalb der EU im monatlichen Pauschalpreis eingeschlossen sind. Doch das täuscht, wie teltarif.de informiert.