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Eee PC Updates: Überblick, Haken, Ösen

Von Johannes Haupt


Günter Born (Eee PC Handbuch) dokumentiert für Einfach Eee ausführlich die momentan für den Eee PC erhältlichen Software Updates sowie bei der Aktualisierung mögliche Probleme. Die Vorgehensweise des Herstellers bei der Bereitstellung von Updates wird kritisch kommentiert.

ASUS stellt für den Eee PC auf der Registerkarte Einstellungen des Easy Mode das Symbol Software zufügen/entfernen bereit. Über das Symbol lässt sich bei einer bestehenden Internetverbindung auf den ASUS-Update-Server zugreifen.

Von ASUS bereitgestellte Aktualisierungen lassen sich dann über die Registerkarten des Eigenschaftenfensters Software hinzufügen/entfernen abrufen und installieren. Sobald das Symbol angeklickt wird, startet der Dialog Software hinzufügen/entfernen. Besteht eine Internetverbindung, beginnt der Download der Updateinformationen. Dies wird über eine Statusanzeige signalisiert. Die Dauer der Softwareaktualisierung kann, je nach Verbindungsgeschwindigkeit, Umfang der Aktualisierung und Auslastung der ASUS-Update-Server zwischen wenigen Sekunden und mehreren Minuten betragen.

Sobald die Aktualisierungsinformationen geladen wurden, werden die verfügbaren Updates auf verschiedenen Registerkarten zum Download und zur Installation angeboten. Was ist im Update drin? Im Gegensatz zu Microsoft hält sich ASUS – zumindest nach meinem bisherigen Wissen – vornehm damit zurück, Informationen zu den auf dem Server angebotenen Updates zu liefern. Wenn das Ganze anwenderfreundlich werden soll, muss ASUS also demnächst beginnen, so etwas wie ein Patch-Bulletin herauszugeben. Aus diesem Mangel heraus versuche ich nachfolgend einen kurzen Überblick über die verfügbaren Updates (Stand 8. März 2008) – samt einer Einschätzung zu geben, welche Updates sinnvoll sind.

  • Skype (Version 2.0.0.27-1): Dieses Update steht bereits eine geraume Zeit bereit und erweitert das IP-Telefonie-Programm Skype um die Möglichkeit der Videoübertragung (siehe hier). Wertung: Wer "dringend" eine Videoübertragung in Skype braucht (ob es Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt), sollte dieses Update installieren. Bisher sind mir keine Probleme bei diesem Update zur Kenntnis gelangt.
  • Web: Aktualisierung für den Firefox-Browser (danach ist ein Neustart erforderlich). Wertung: Die Versionsnummer des Firefox-Browsers ändert sich nicht, der Zweck des Update ist mir momentan unklar. Das Update lässt sich aber problemlos durchführen, belegt kaum Speicher und sollte im Zweifelsfall installiert werden.
  • PDF-Reader: Aktualisierung des Adobe PDF-Readers (der Versionsstand des Readers bleibt gleich). Wertung: Die Änderungen sind unklar, die Versionsnummer bleibt gleich – könnte sich um Sicherheitspatches handeln. Aus Sicherheitsgründen sollte das Update durchgeführt werden.
  • OpenOffice.org Update Pack: Aktualisiert OpenOffice.org, wobei 14 Pakete installiert und 10 Pakete installiert werden (Downloadgröße 940 KB, Speicherplatzbedarf 147,58 MB). Wertung: Die Wirkung dieses Updates ist unklar - die bisher entdeckten Bugs, insbesondere in der Base, werden durch dieses Update nicht behoben. Da das Update zudem viel Speicherplatz auf der SSD belegt, sollte es erst installiert werden, wenn ASUS Hinweise auf den Sinn und Zweck liefert.
  • Mediaplayer: Aktualisiert den Media-Player. Achtung: dieses Update sollte nicht installiert werden, da der Media Player anschließend nicht mehr startet (Stand: 8.3.2008).
  • Foto-Manager: Aktualisiert den Foto-Manager (vor allem die Gwenview-Pakete). Wertung: Wer Probleme mit dem Foto-Manager und der Anzeige verschiedener Fotodateien oder der Fotoübernahme von Kameras hat, sollte das Update einspielen. Ob der E-Mail-Bug (versenden von Fotos als E-Mail-Anhang im Thunderbird) korrigiert wurde, konnte ich noch nicht endgültig verifizieren.
  • Webkamera: Aktualisiert das Webkamera-Programm (Version bleibt auf 0.14). Wertung: Auch hier hält sich ASUS über den Zweck des Updates bedeckt.
  • BIOS-Aktualisierungen: Die Schaltfläche Öffnen listet verschiedene BIOS-Aktualisierungen auf. Wertung: Diese Aktualisierungen sollten meiner Meinung nach nur installiert werden, wenn es Probleme mit dem Eee PC gibt (einige Anwender berichteten von missglückten BIOS-Aktualisierungen, wodurch der Rechner nicht mehr startete).
  • Antivirus: Aktualisierung der Signaturen für das Antivirus-Programm. Diese Aktualisierung sollte durchgeführt werden. Wertung: Diese Aktualisierung sollte auf jeden Fall installiert werden, um die Signatur des Antivirus-Programms auf dem aktuellen Stand zu halten.
  • Sprachbefehl: Aktualisierung für die Sprachsteuerung. Wertung: Da die Sprachsteuerung im deutschen Eee PC ziemlich sinnlos ist und der Bug (die Befehle Computer Internet etc. werden nicht alle korrekt erkannt bzw. umgesetzt) in der Sprachsteuerung durch den Patch nicht behoben wird, ist die Installation wenig sinnvoll – verzichten Sie weiterhin auf die Sprachsteuerung (ein nettes Gimmick, aber auch nicht mehr).
  • Touchpad: Aktualisierung für das Touchpad, welches bereits seit längerem verfügbar ist. Wertung: Auch hier hält sich ASUS über den Zweck des Updates bedeckt. Wessen Touchpad funktioniert, braucht den Patch nicht einzuspielen.
  • EeeAP: Aktualisierung für die Eee PC-Access Point-Software. Wertung: Dieser Patch ist für deutsche Eee PCs - für Deutschland - nach meinen Kenntnissen wegen nicht vorhandener Access Points nicht relevant.
  • EeePC Security Update 1: Aktualisierung für den Samba Dämon, die eine Sicherheitslücke schließt (siehe hier). Wertung: Der Patch sollte auf jeden Fall installiert werden.
  • ASUS Desktop OS 1.0.4 Update Pack: Aktualisierung für den Desktop des Easy Mode. Wertung: Das Update betreibt nach meinen Informationen im Wesentlichen Kosmetik, z. B., indem es das Symbol für das nicht funktionierende Berlitz Wörterbuch entfernt. Das Update ist meiner Meinung nach daher nicht lebensnotwendig.
Über mit Aktualisieren bzw. Installieren beschriftete Schaltflächen lassen sich die angebotenen Pakete herunterladen. Anmerkung: Es gibt wenig bis keine Informationen, was die einzelnen Updates bewirken und welche Fehler behoben werden sollen. Insbesondere die in der deutschen Version des Xandros Linux bzw. der Anwendungen bekannten Bugs sind bisher nicht behoben. Die obigen Wertungen beruhen daher auf meiner subjektiven Meinung. Sobald neue Kenntnisse vorliegen, kann die Wertung ggf. korrigiert werden.

Haken und Ösen

– oder deutlicher: Probleme, nichts als Probleme. Bereits kurz nach Verfügbarkeit der Updates häuften sich die Meldungen von Benutzern, die über Probleme bei der Installation berichteten. Insbesondere scheinen bei einigen Anwendern Pakete gebrochen zu sein, die Installation kann nicht ausgeführt werden. Hier findet sich ein Diskussionsthread zu diesem Thema sowie ein Workaround. Die Alternative besteht darin, die Reparatur der defekten Pakete direkt in der Konsole vorzunehmen.

  1. Die Konsole mit Strg+Alt+T öffnen.
  2. Den Befehl sudo synaptic in der Konsole eingeben.
  3. Die Fehlermeldung von synaptic bezüglich gebrochener Abhängigkeiten muss dann geschlossen werden.
  4. Anschließend lässt sich im Menü Bearbeiten der Befehl Defekte Pakete reparieren wählen.
In synaptic können auch die zu aktualisierenden Pakete vom ASUS-Update-Server ausgewählt werden. Hierzu ist die Schaltfläche Status im synaptic-Fenster und die Kategorie Nicht installiert zu wählen. Anschließend werden die verfügbaren Pakete im rechten Teil des synaptic-Fensters angezeigt und lassen sich durch markieren der Kontrollkästchen zur Installation vormerken. Die Schaltfläche Anwenden der Symbolleiste führt dann die Installation durch. Fazit: Eigentlich eine tolle Idee von ASUS, für den Eee PC Updates auf einem Server anzubieten. Leider trägt die Informationspolitik bezüglich der angebotenen Updates nicht unbedingt dazu bei, Vertrauen zu schaffen. Und die jetzt aufgetretenen Probleme zeigen, dass ASUS den Prozess der Updates (noch?) nicht im Griff hat.

Wenn die drei "e" (easy to work, easy to play, easy to use) Bestand haben sollen, wird der Hersteller noch "ein Brikett" nachlegen müssen. Sonst wird es bei einer schönen Idee bleiben – oder in die Frickler-Ecke abgleiten, wo man ggf. ganz stolz ist, wenn das System es irgendwann einmal tut.

Ganz klar: Mein Lebensziel ist das nicht - Stunden am Rechner zu frickeln, um endlich arbeiten zu können. Nein, ich möchte einschalten und dann mit dem Arbeiten loslegen können. Auch bei meinem Auto pflege ich nicht nach jedem Werkstattbesuch drei Stunden mit Akkuschrauber, Diagnosezubehör und Schraubenschlüssel zu werkeln, nur um endlich zur Arbeit fahren oder einen Sonntagsausflug machen zu können. Ich kann mir daher auch nur schwer vorstellen, dass die Zielgruppe des ASUS Eee PC da gravierend anders denkt. Aufruf: Da gerade das Thema Updates des Eee PC viele Anwender tangiert und ich diesen Blog-Beitrag als "work in motion" begreife, möchte ich alle Leser dazu aufrufen, eigene Erkenntnisse und Erfahrungen als Kommentare mit einzuspeisen. Es ist einfach so, vier Augen sehen mehr als zwei, und sechs Augen mehr als vier – wobei diese Iteration sich beliebig fortsetzen lässt. Als Autor sehe ich es mehr als meine Aufgabe an, Informationen zu sammeln und z. B. hier bei Einfach Eee konzentriert bzw. ggf. aufbereitet der Community zur Verfügung zu stellen.


Weitere Hinweise zum Eee PC und zu Updates finden Sie im Eee PC-Handbuch (Rezension hier)sowie in meinem Blog unter http://gborn.blogger.de/#eeepc.
(c) 2008 by Günter Born
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