Dateitransfer: Mozilla stellt "Firefox Send" ein
Das Hauptquartier von Mozilla, dem Hersteller von Firefox, in San Francisco (USA)
Foto: Picture Alliance / dpa
Der Software-Hersteller Mozilla gibt seinen Privatsphäre-orientierten Dateitransfer-Dienst Firefox Send auf. Dieser war im März 2019 gestartet und im Sommer 2020 zunächst vorläufig offline genommen worden, weil Kriminelle ihn massiv für die Verbreitung von Malware und für Phishing-Angriffe missbraucht hatten.
Nachdem sich die Probleme offenbar nicht abstellen ließen, haben die Entwickler nun beschlossen, den Send-Betrieb nicht wieder aufzunehmen.
Unter https://send.firefox.com konnten Nutzerinnen und Nutzer in jedem beliebigen Browser Dateien verschlüsselt und auf Wunsch passwortgeschützt auf Mozilla-Server hochladen. Sie erhielten dann einen Download-Link zum Verschicken an die Empfängerin oder den Empfänger. Der Dienst war kostenlos.
Zwei Altdienste werden eingestellt
Das Hauptquartier von Mozilla, dem Hersteller von Firefox, in San Francisco (USA)
Foto: Picture Alliance / dpa
Mozilla schreibt dazu auf seinem Blog: "Wir kündigen das Ende der Lebensdauer von zwei Altdiensten an, die aus dem Firefox-Testpilotprogramm hervorgegangen sind: "Firefox Send" und "Firefox Notes". Beide Dienste werden stillgelegt und nicht länger Teil unserer Produktfamilie sein.
Firefox Send war ein vielversprechendes Werkzeug für den verschlüsselten Dateiaustausch. Send hat während seiner gesamten Lebensdauer eine gute Reichweite und ein loyales Publikum erreicht. Leider begannen einige kriminelle Anwender "Send" zum Versand von Malware und zur Durchführung von Spear-Phishing-Angriffen zu verwenden. Wir mussten Firefox Send offline nehmen, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Mögliche Alternativen für Firefox Send
Mögliche Alternativen, bei denen sich der Transfer zumindest ebenfalls per Passwort oder Code schützen lässt, sind zum Beispiel Wikisend (bis 100 MB) oder Sendanywhere (bis 1 GB im Browser). Für größere Dateien kann man auf Terashare (bis 10 GB im Browser) zurückgreifen. Auch diese drei Dienste werden gratis angeboten.
Firefox Notes wird eingestellt
Neben dem sofortigen Ende von Firefox Send wird am 1. November auch Firefox Notes eingestellt. Das wurde ursprünglich entwickelt, um mit neuen Methoden der verschlüsselten Datensynchronisation zu experimentieren. Das Produkt war als kleines Dienstprogramm für Firefox- und Android-Benutzer geblieben. Anfang November will Mozilla die Android Notes-App und den Synchronisierungsdienst außer Betrieb nehmen.
Die Desktop-Browser-Erweiterung Firefox Notes soll für bestehende Installationen verfügbar bleiben und es soll eine Option zum Export aller Notizen eingebaut, die jedoch nicht mehr von Mozilla betreut und nicht mehr neu installierbar sein wird. Mozilla gibt Hinweise, wie die Notizen ins HTML-Format gerettet werden können.