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Schikanen bei der Kündigung?


30.10.2006 14:28 - Gestartet von moergel
Hallo,

ich möchte mit Euch meine Erlebnisse bei der Vertragskündigung teilen. Ausgangspunkt war ein DSL1000-Cityflatvertrag mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten, der Ende 2005 abgeschlossen wurde. Nachdem im normalen Kundenportal für Kündigungen keine Option besteht und nicht einmal eine Faxnummer vorhanden ist, haben wir per normalen Brief entsprechend der AGBs schriftlich gekündigt und sie an folgende Adresse geschickt:

1&1 Internet AG
Elgendorfer Str. 57
56410 Montabaur

Auch nach 3 Wochen erfolgte keine Reaktion, obwohl es sich um die Zentral-Anschrift unseres Vertragspartners handelt!

Ausserdem hatten wir in den AGBs nicht beachtet, dass eine Kündigung zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit mindestens 2 Monate vorher zum Monatsende bei 1&1 eingegangen sein muss. Damit wurde die Mindestvertragslaufzeit wieder um 12 Monate verlängert! (Welch seltsame Definition von Mindestvertragslaufzeit!?)

Dann habe ich von einem Kollegen den Tipp bekommen, der sich bei seiner Kündigung die teuere Hotline angetan hatte und von der den folgenden Link als separates Kündigungsportal verraten bekommen hatte:

https://vertrag.1und1.de

Da konnte man zumindest einen Kündigungswunsch (unverbindlich) eingeben, allerdings gleich mit Fragenkatalog warum und wiederholten Hinweisen, ob man nicht doch bei 1&1 bleiben möchte. Nachdem man diese Prozedur abgeschlossen hat, erhält man ein Authentifizierungscode (wieder eine andere kryptische Zeichenkombination, die nichts mit seinen kryptischen Vertragsdaten zu tun hat. Mit diesem Authentifizierungscode muss man dann, wie es heißt, aus Sicherheitsgründen, die Kündigung authentisieren per Anruf einer immerhin gebührenfreie Rufnummer (0800 100 1199).

Dort wird man erneut gefragt, warum man kündigen möchte und mit den neuen Tarifen „beraten“. Nach dieser Beratung wird dann für 7 Tage ein Formular freigeschaltet, das man sich unter dem Kündigungslink herunterladen kann zum Unterschreiben und zurückfaxen. Allerdings war das bei uns nicht freigeschaltet. Beim nochmaligen Anruf wurde dann vorgeschlagen, mit der Kündigung doch noch etwas zu warten; dafür wurden immerhin 2 Monatsgebühren der Flatrate als Guthaben angeboten, wenn die Kündigung zum jetzigen Zeitpunkt zurückgezogen wird.

Alles in allem habe ich den Eindruck, dass neben verbraucherunfreundlichen AGBs hinsichtlich der Vertragslaufzeit systematisch bei der Kündigung schikaniert wird und sich der Kunde Prozeduren über sich ergehen lassen muss, die auf die Bequemlichkeit eines normalen Kunden hinzielen mit der Hoffnung, dass man die Kündigung irgendwann aufgibt.

Konsequenz für mich ist, dass ich von nun an alle Langzeitverträge noch rechtzeitig gleich beim Abschluss prophylaktisch kündigen werde und wenn ich dennoch zufrieden bin, kann ich die Kündigung kurzfristig selbst zurückziehen. Ein Einwurfeinschreiben, oder notfalls eine Zustellung durch den Gerichtsvollzieher (kostet auch nur 6 EUR) sollte dann als beweisbare Kündigung ausreichen.
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[1] niknuk antwortet auf moergel
30.10.2006 14:55
Benutzer moergel schrieb:

Ausserdem hatten wir in den AGBs nicht beachtet, dass eine Kündigung zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit mindestens 2 Monate vorher zum Monatsende bei 1&1 eingegangen sein muss.

Frage: gab es diese AGB-Klausel von Anfang an bei der City-Flat? Es gab nämlich auch den Fall, dass 1&1 Altverträge entsprechend geändert hat. Den betroffenen Kunden wollen sie das angeblich per E-Mail mitgeteilt haben, wobei die Widerspruchsfrist bei 4 Wochen lag. Es gab aber u. a. hier im Forum verschiedene Berichte, dass Kunden nie benachrichtigt wurden bzw. die Mail nicht erhalten haben. Man kann nun vermuten, dass die Benachrichtigung nicht immer so geklappt hat, wie 1&1 sich das vorgestellt hat. Im Zweifelsfall muss 1&1 beweisen, dass sie euch von der Vertragsänderung in Kenntnis gesetzt haben! Wenn sie das nicht können, habt ihr noch die alte Kündigungsfrist von 4 Wochen. Das muss man als Kunde u. U. mit etwas Nachdruck dann auch durchsetzen.

Wenn die AGB zu eurem Tarif allerdings von Anfang an 2 Monate Kündigungsfrist vorsahen, habt ihr keine Chance.

Dann habe ich von einem Kollegen den Tipp bekommen, der sich bei seiner Kündigung die teuere Hotline angetan hatte und von der den folgenden Link als separates Kündigungsportal verraten bekommen hatte:

https://vertrag.1und1.de

In der Tat macht 1&1 ein großes Geheimnis um diese Seite. Allerdings findet man sie weit billiger als über die Hotline, wenn man z. B. Google bemüht.

Konsequenz für mich ist, dass ich von nun an alle Langzeitverträge noch rechtzeitig gleich beim Abschluss prophylaktisch kündigen werde und wenn ich dennoch zufrieden bin, kann ich die Kündigung kurzfristig selbst zurückziehen.

Es gibt noch einen viel besseren Weg: Anbieter mit Langzeitverträgen einfach meiden. Die "Geschenke", die man bei Abschluss eines Langzeitvertrages bekommt, sind in der Regel gar keine, bzw. die unflexiblen Kündigungskonditionen können u. U. dazu führen, dass man unterm Strich mehr bezahlt als wenn man sich die Hardware selbst gekauft hätte.

Und ja, es gibt noch jede Menge Anbieter mit kundenfreundlicheren Konditionen. Um einen DSL-Anschluss und einen Internetzugang zu bekommen, muss man beileibe keinen 24-Monats-Vertrag unterschreiben, es gibt noch jede Menge Anbieter, bei denen man monatlich oder vierteljährlich kündigen kann.

Gruß

niknuk
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[2] hageber antwortet auf moergel
30.10.2006 18:27
Ich habe auch gekündigt per Einschreiben, aber ohne Rückschein.
Am nächsten Tag erhielt ich eine e-mail, dass man die Kündigung für .. (in 24 Monaten ) vormerke. Man hat einfach eine Bestellung eines Paketes von DSL Übernahme, Phone Flat und Deutschland Flatausgeschlachtet und daraus die Deutschland Flat als nicht widerrufsberechtigt interpretiert, obwohl ich wegen fehlender Bestellbestätigung (und damit verbundener fehlender Widerrufbelehrung) widerrufen habe. Für die anderen Teile hat man den Widerruf geschluckt. Zur Zeit warte ich auf die Schikane eines Schuldeneintreibers und weiterer Schritte.

Ich habe auch den Geheimtip bm-zentral@iund1.de bemüht. Weil ich auch Zoff mit GMX hatten sperrte man mir dort die E-mail. Das teilte ich bm-zentral mit. Da kam sofort eine Reaktion von GMX. Ob das wohl irgendwie zusammenhängt. Das muss ich bei GMX anerkennen. Sie schlucken, aber akzeptieren, wenn sie einen Fehler machen. Bei 1&1 ist das wohl unmöglich.
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[2.1] sarah_2006 antwortet auf hageber
18.11.2006 14:57
du weisst aber schon dass GMX zu 1und1 gehört?