Benutzer Hallatsch schrieb:
Guten Morgen Herr Petzke,
ich freue mich, Ihre Zeilen - so voller Emotionalität und voll belesenen Inhaltes - delektieren zu dürfen.
Guten Tag an Sie auch meinerseits,
jetzt bin ich also Schuld, wenn Faircom pleite geht, weil ich, ich zitierte, 'das Ende des Unternehmens in apokalyptischer Weise herbeischreibe'. Dabei besteht mein Beitrag nur aus vergleichsweise wenigen Bits und Bytes. Was gibt denen so viel Kraft? Sind wie Worte, die aus den Bytes geformt werden, nicht wie 'Schall und Rauch', wie Goethes Faust uns leert? Was gibt meinen Worten dennoch diese Kraft?
Ich hoffe eingangs, des Faust´ens Lektüre hat Sie weniger ge- oder entleert, als dass Sie lernen und wachsen konnten, ebenso wie ich es nach dem Lesen - und Begreifen - konnte. 'Hier steh ich nun, ich armer Thor, und bin so klug als wie zuvor' - das sollte uns allen Lebensmaxime sein; es heilt überschüssige Arroganz und vermittelt die Essenz alle Erkenntnisstheorien
Ihren Worten - und sicher auch Ihrer Seele - wohnen keinerlei Schuld inne, FALLS faircom tatsächlich inliquide werden SOLLTE, ich kann in meinen Äußerungen weder den Vorwurf noch den verborgen-philosophischen Denkansatz finden, der Sie culpieren soll... aber Sie werden mir zustimmen, dass Sie als 'Stimme' des Teltarif in jeder Form Kraft in Ihren Worten führen - Sie werden als ernstgenommener Journalist gern als Bote der Wahrheit, zumindest als bestinformierter Ahnungsträger betrachtet. Und das formt eine Verantwortung für Sie, die Ihnen zuviel an Voreingenommenheit verbietet !
Lassen Sie mich die Fragen mit einem Zitat beantworten: 'Nichts auf der Welt ist so mächtig wie ein Impuls, dessen Zeit gekommen ist.” (Victor Hugo, 1802 – 1885).
Sagte Hugo nicht auch: 'Jeder Impuls, der die Welt verändern soll, sei gefiltert durch die Weisheit seines Emittenten, die rechte Zeit zu kennen' ? Und wichtiger noch: Bei welchem der beiden Zitate wäre er wohl geneigter, sich auf wessen Seite zu stellen ? Aber das dürfte ein eher historischer Ansatz sein.
Und die Zeit ist
nach etlichen Monaten Zahlungsausfall, Chaos und Vertröstungen reif dafür, dass sich die Kunden gegen Faircom richten.
Nach Aussage des Herrn Roloff handelt es sich um Zahlungsverzögerungen, keine - definiten Ausfälle. Was die 'Vertröstungen ' angeht, hätte ich durchaus ein klareres, permantetes und aktualisiertes Informationsprocedere befürwortet.
Die Reife der Zeit indessen bestreite ich - gerade jetzt sollen die Konzepte greifen; falls Sie aber tatsächlich kein Statement von faircom bekamen, können Sie das in der Tat nicht berücksichtigen, es liegt dann ein Fehler in der Kommunikationspolitik vor.
teltarif ist allenfalls der Katalysator, dass sich die Kunden gegen das Unternehmen zusammenschließen, nicht die Ursache.
Zu keiner Zeit habe ich teltarif als die Ursache für irgendetwas empfunden oder beschrieben; Sie wollen aber nicht bestreiten, dass Ihre Positionierung deutlich verbraucherlastig ist, so dass auch Ihre Diktion durchaus unternehmensfeindlich ausgelegt werden kann.
Gäbe es uns nicht, würden andere Medien die Aufgabe übernehmen, den Impuls der einzelnen Verbraucher aufzunehmen und zu kanalisieren.
Sie meinen also, bevor gar WISO oder andere die Enthüllungsmeriten für sich verbuchen kann - mag das auch teltarif tun ? Da pflichte ich Ihnen bei, Journalismus ist sicher auch ein Geschäft wie jedes andere; wer zuerst kommt, verkauft zuerst. Hierfür habe ich vollstes Fairständnis.
Aber ich verstehe, dass es für Ihr Weltbild einfacher ist, wenn 'teltarif' oder 'die Partner' die Schuld haben.
Über mein Weltbild können wir gern bei einer 'Molle mit Korn' in Berlin diskutieren, Sie wären überrascht, welche Bilder mir von dieser Welt im Kopfe sind. Einfach, mein Bester, ist es in keinem Fall, daran ändert auch die versuchte Polemik nichts.
Was die Schuld der Partner betrifft, so sage ich Ihnen aus Überzeugung und rechtlicher Würdigung der mir - Ihnen weniger - bekannten Fakten: Dort wurde mit Vorsatz und Schuld gearbeitet, in einem Fall mit m.E. strafbarem Lug und Trug zweier Mitarbeiter eines der Partner, die zunächst vor lauter Dollarzeichen einer Errektion nahe waren, um dann hernach ihre schuppenden Köpfe aus den Schlingen der Gier ziehen zu wollen ! HIER erscheint mir in der Tat eine Schuldzuweisung angebracht und rechtserheblich.
Und so komme
ich zurück zu Ihrem Vorwurf des in 'apokalyptischer Weise Herbeischreibens'. Wussten Sie, dass 'Apokalypse' übersetzt 'Offenbarung' bzw. 'Enthüllung' bedeutet?
Mein Altgriechisch ist sicher nicht so brilliant wie das Ihre - aber ich habe den Konfirmandenunterricht besucht... ich kenne die Wortbedeutung.
In der Bibel bezieht
sich das Wort 'Apokalypse' auf die Offenbarung
des Johannes, der Vollständigkeit halber , welche> schlimmen Folgen es hat, vom rechten Glauben abzufallen. In
meinem Beitrag geht es wohl eher um die 'Enthüllung', welche Probleme es alle gibt.
Sicher ist es eine Grundfeste des Journalismus, Enthüllungen zu präsentieren, und ich gönne Ihnen - und WISO et alt. - jeden Triumpf der Recherche. Wenn aber eine Enthüllung (zu Apokalypse 'der letzen Weltdinge', zu denen faircom wohl nicht ernstlich zu zählen ist) darin besteht, einer Firma Probleme - nicht vollkommen (un)bekannter Art - zu attestieren und damit ein alsbaldiges Ende zu prophezeihen, scheint mir der gute Johannes dunnemals doch mehr offenbart zu haben - ich kann aus Ihrem Artikel nicht die Häme überlesen, dass die Schwarzmaler und Schon-immer-gewusst-Haber nun doch auf dem Grab von faircom tanzen könnten, und teltarif spielt dazu die Posaune von Insolvenzio; diese Geisteshaltung enthüllt sich meinem Verständnis Ihrer Worte; und dies finde ich weder objektiv noch weiterführend.
Wenn nun diese Enthüllung tatsächlich
das Ende bewirkt, dann sind diese Probleme anscheinend realer, als Sie oder Herr Roloff das sich selber eingestehen.
Ich bin nicht ungeneigt zu glauben, dass Ihr Bericht keinen meßbaren Effekt auf das weitere Bestehen von faircom haben wird. Probleme bestehen, und Lösungen sind vorhanden, daran ändert kein Wort von dem, was Sie oder ich oder sonst wer schreibt. Was bleiben wird, ist ein schaler Geschmack, jede Menge zu ziehender Le(e)(h)ren - und das Ende der Geschäftsidee.
Was Sie mir glauben mögen oder nicht: ALLE mir bekannten Probleme habe ich bis zur letzten Konsequenz überaus real und realistisch eingeschätzt; ob dass alle Parteien von sich behaupten können, stelle ich einmal dahin.
Zur wirtschaftlichen Situation:
Die weder Sie noch ich wirklich einschätzen können !
Falls Geld auf den Konten von
Faircom ist, wird dieses im Rahmen der Insolvenz an die Kunden verteilt werden.
Geld auf den Konten von faircom bedeutet, dass keine Insolvenz besteht, nicht wahr ?
Im übrigen ist dies eine unzulässige Vereinfachung. Die Gelder würden an alle Gläubiger verteilt, und zwar nach einer Quote. Sie werden nicht bezweifeln, dass damit eine Mindergeldleistung pro Kopf im vergleich zu der Anspruchssumme verbunden sein muß; darüber hinaus sind die Kosten für das Insolvenzverfahren und der Mahnverfahren ect. sicher nicht Bestandteil der Deckungskalkulation gewesen.
Sie schreiben, dass bei der Insolvenz
vermutlich alle (fast) leer ausgehen werden. Daraus schließe ich, dass fast kein Geld auf den Konten ist.
Dann schließen Sie mehr, als ich weiß und ausdrücken wollte.
Neugeschäft, vor
allem profitables Neugeschäft, ist bei dem derzeit kaputten Ruf von Faircom nur in geringem Umfang zu erwarten.
Da bin ich bei Ihnen - es sei denn, die Gier von Rittern des Schnäppchens und Partnern im Profit liesse sich noch einmal in ein Angebot verpacken, dass abzulehnen gewissen Instinkten nicht möglich wäre.
Damit lässt
sich nicht das Geld verdienen, um die bestehenden Kunden auszuzahlen.
Es ist überhaupt nicht nötig, bestehende Kunden 'auszuzahlen'; es ist nötig, die fälligen Zahlungen jeweils fristgerecht zu leisten !
Bleibt als letzte Möglichkeit, ausstehende Gelder von den Partnern von Faircom einzutreiben. Hier steht am Schluss vor Gericht jedoch Aussage gegen Aussage. Der Partner wird auf Unregelmäßigkeiten und Verletzungen von Absprachen bei Faircom verweisen (abgesonderte Decoder bei Premiere-Paketen, unzulässig viele Verträge bei Quam, unzulässige Barauszahlungen bei diversen Providern). Faircom wird auf Vertrags-Wortlauten bestehen.
Die Beweislage, die Sie flockig aus dem Ärmel skizzieren, ist platt und ohne Substanz: Würde sich das Anspruchsvolumen von faircom auf 'Aussage gegen Aussage' stützen, würde niemand ernsthaft ein Gerichtsverfahren, dass 10Tausende von Euro kostet, anstreben. Die Beweislage (Urkunden-, Zeugenbeweise) entspricht nach meinem Dafürhalten mehr als einer 3/4-Chance, die Forderungen durchzusetzen.
Am Schluss entscheidet der Richter. Mit Sicherheit
wird nur ein Teil der Forderungen durchsetzbar sein.
Es würden sogar mehrere Richter sein.
Woher Sie die hellsichtige Einschätzung der Höhe der Durchsetzbarkeit nehmen, ist mir verborgen; ich gehe davon aus, dass die Forderungen in jedem Fall in einer Höhe durchsetzbar sind, um das Konzept, welches Herr Roloff ganz offenbar derzeit verfolgt, aufgehen zu lassen.
> Kai Petzke
Lars Hallatsch
aaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...
hau weg die schei$$e !!!
ich kann vor lauter verbaler kotze schon den bildschirm nicht mehr sehen...
suchen sie sich lieber nen neuen job als sich hier auf inhaltslose wortgefechte einzulassen...
und dann wundert sich noch jemand, warum sich hier einige inkl. mir wünschen, dass "fair"com bald endlich weg vom markt ist...
nananana... egal... werde mir meinen freudengesang bis zum endgültigen abgang aufheben!!!