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INSIDER!


02.02.2007 21:00 - Gestartet von sunshinelive
Ich habe selbst auch schon im Outbound-Callcenter telefoniert. Gerade große Telekommunikationsfirmen sind sich dem Verbot von Telefonwerbung ohne Zustimmung bewußt, darum werden vor allem mit psychologischen Tricks bei den Anrufen, um deren Anruferlaubnis gebeten. Was so gesehen völlig sinnlos ist, da ohnehin der Kunde in Zukunft entnervt auflegt oder abwimmelt. Daher ist schon der Gesprächseinstieg anders geworden. Wohl gemerkt rede ich nur von großen Firmen, die Katastrophen in kleineren Firmen will ich gar nicht kommentieren. Da wird verkauft was das Zeug hält, zumindest sind so die Vorgaben.

Merke: Heute ruft man an und spricht von einer Preissenkungen für die besten Kunden, exclusiv natürlich. "Wir senken die Telefongebühren". Das Kleingedruckte bekommt man gar nicht mit, die dafür teueren Gebühren ohnehin nicht. Das spricht man vom "Testen Sie es mal..." Vier Wochen läuft so ein "Test", bis man merkt, dass die Option eine saftige Grundgebühr kostet. Und man bittet den Kunden nicht um Erlaubnis von Telefonwerbung, sondern bietet an "ihn zukünftig von Preissenkungen informieren zu wollen".

Letzlich sind die Mitarbeiter nicht dafür verantwortlich zu machen. Ein großer Konzern würde solche Aufträge auch nie ans Outbound geben, wenn es so einfach wäre. Die Drecksarbeit müssen halt externe Unternehmen machen. So hält man die Weste sauber. Merkt Euch: Was wäre ich für ein Telekommunikationsunternehmen, wenn ich freiwillig den Kunden anbieten, billiger zu telefonieren. Das haut doch vorne und hinten nicht hin in diesem Wettbewerb. Es ist immer ein Harken. So was gibt es NIE! Niemand wird Euch sagen, so jetzt wird es billiger. Das tut man bei Kunden, die man zurück gewinnen will. Aber einen Freizeittelefonierer mit 30 Euro monatlichen Umsatz bietet man nicht an, dass es jetzt nur noch 20 Euro kostet.

Deshalb: AUFLEGEN! Fairerweise muss man sagen, dass ein Widerspruch auch eingetragen wird. Wenn man aber Änderungen an seinem Vertrag macht, sollte man immer drauf achten, dass Telefonwerbung fortan weiterhin ausgeschlossen bleibt.

Und den Mitarbeitern würde ich raten: Glaubt an Euch, kommt aus Euch raus, schaut auf dem Arbeitsmarkt, nicht die gesamte CallCenter-Branche ist schlimm. Service, gerade im Inbound-Bereich, hat Zukunft. Aber Kundenberatung ist eben nicht gleich Kundenberatung. Tarifberatung aktiv anzubieten, heißt immer: Hau dem Kunden ordentliche Tarifwechsel auf den Buckel. Spart Euch also den Weg zu so einem Callcenter, auch wenn ihr "gern mit Menschen sprecht und kommunikativ seid" *grins*. Es sind die letzten Buden, auch wenn da ein großer Name dahinter steht... Das sind gewinnorientierte Unternehmen, keine Arbeiterwohlfahrt oder Spendenorganisation, die uns was gutes tun wollen.

Euer sunshinelive