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Kurz- und Langwellen


20.04.2003 11:07 - Gestartet von d-dorfer
"Vorteil des Rundfunks auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle ist die Möglichkeit, ein Radioprogramm über sehr große Distanzen mit nur wenigen Sendern auszustrahlen. So ist es auf Langwelle problemlos möglich, ganz Mitteleuropa mit nur einem einzigen Sender zu versorgen, die Kurzwelle hat sogar weltweite Abdeckung."

Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung aufgetreten: Die Reichweite der Kurzwelle ist kleiner als die der Langwelle. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass UKW (Ultra-Kurzwelle 87,5-108 MHz) nur regionale Reichweite hat und dass man alle paarhundert Meter eine Basisstation für GSM (um 900 bzw. 1800 MHz) braucht.

Freundliche Grüße
d-dorfer
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[1] Ro+Di antwortet auf d-dorfer
20.04.2003 11:45
Hallo d-dorfer,

nein, es ist keine Verwechslung aufgetreten. Der Grund liegt in der sog. Raumwelle. Diese wird vom Sender abgestrahlt und dann von der Inosphäre (eine atmosphärische Schicht mit elektrisch geladenen Teilchen) wieder zurückreflektiert. So ist z. B. zu erklären, warum bei der Kurzwelle nach wenigen Kilometern vom Sender oft kein Empfang mehr möglich ist, aber nach einigen hundert Kilometern schon. Die Raumwelle ist bei höherer Frequenz stärker ausgeprägt als bei unteren Frequenzen. Sie kann dann wieder nach Auftreffen auf der Erde zurück zur Inosphäre gestrahlt werden und dann dort wieder reflektiert werden, und so weiter.
Ab ca. 30 MHz wird die Raumwelle nicht mehr von Ionosphäre zur Erde zurückreflektiert sondern einfach in den Weltraum ausgestrahlt. Daher war eine Nutzung der sog. Ultrakurzwelle lange nicht möglich. Die UKW-Sender strahlen durch entspr. Technik mehr oder weniger gradlinig vom Sender ab, d.h. sie nehmen die Erdkrümmung nicht mit und haben daher nur eine bgrenzte Reichweite.

Ro+Di


Benutzer d-dorfer schrieb:
"Vorteil des Rundfunks auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle ist die Möglichkeit, ein Radioprogramm über sehr große Distanzen mit nur wenigen Sendern auszustrahlen. So ist es auf Langwelle problemlos möglich, ganz Mitteleuropa mit nur einem einzigen Sender zu versorgen, die Kurzwelle hat sogar weltweite Abdeckung."

Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung aufgetreten: Die Reichweite der Kurzwelle ist kleiner als die der Langwelle. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass UKW (Ultra-Kurzwelle 87,5-108 MHz) nur regionale Reichweite hat und dass man alle paarhundert Meter eine Basisstation für GSM (um 900 bzw. 1800 MHz) braucht.

Freundliche Grüße
d-dorfer
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[1.1] Digital-LW-MW-KW
maetsch antwortet auf Ro+Di
20.04.2003 12:32
nein, es ist keine Verwechslung aufgetreten. Der Grund liegt in der sog. Raumwelle...

Stimmt. Aber insgesamt sind die Vor- und Nachteile sind noch etwas komplizierter. Der LW-MW-KW-Betrieb war ja nicht nur wegen der schlechten Tonqualität wirtschaftlich kaum noch vertretbar. Die Sendeanlagen sind einfach mal unglaublich teuer im Unterhalt und erreichen nur wenige Hörer. Eine Großsendeanlage mit 100.000 Watt Leistung und der Größe von sechs Fußballfeldern konnte sich kaum eine Rundfunkanstalt mehr leisten. Und nun kommt mit dem digitalen Sendebetrieb noch eine weitere revolutionäre Möglichkeit hinzu: Gleichwellenbetrieb. Man kann mehrere Sender auf der gleichen Frequenz das gleiche Programm abstrahlen lassen. Diese Sender stören sich nicht gegenseitig, wie bei analogen Sendern, sondern sie ergänzen sich. So kann man mit mehreren kleinen Sendern in guter Qualität ein großes Gebiet versorgen. Vorteile:
- gute Empfangseigenschaften = sicherer Betrieb
- kostengünstig, da eine geringere Sendeleistung benötigt wird und die Sendeanlagen nicht übermäßig groß sein müssen

Die Vorteile zusammen genommen dürfte die sog. Hörerreichweite stark erhöhen, was nun einen wirtschaftlichen Betrieb von LW-MW-KW-Sendern wieder ermöglicht. Daher sind inzwischen LW-MW-KW-Sendelizenzen wieder heiß begehrt - jahrelang wollte sie niemand haben.

Übrigens, hier mein Artikel dazu aus dem Jahr 2000:
https://www.teltarif.de/arch/2000/kw47/...

Benutzer d-dorfer schrieb:
'Vorteil des Rundfunks auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle ist die Möglichkeit, ein Radioprogramm über sehr große Distanzen mit nur wenigen Sendern auszustrahlen. So ist es auf Langwelle problemlos möglich, ganz Mitteleuropa mit nur einem einzigen Sender zu versorgen, die Kurzwelle hat sogar weltweite Abdeckung.'

Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung
aufgetreten...
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[1.2] d-dorfer antwortet auf Ro+Di
20.04.2003 22:28
Die Erklärung mit der Reflexion, 30 MHz-Grenze und der Erdkrümmung leuchtet mir ein. Das wusste ich halt nicht, ich dachte, die Reichweite nimmt grundsätzlich mit Erhöhung der Frequenz ab. Aber so einfach ist offenbar nicht, so hab' ich wieder was dazugelernt.

Gruß d-dorfer


Benutzer Ro+Di schrieb:
Hallo d-dorfer,

nein, es ist keine Verwechslung aufgetreten. Der Grund liegt in der sog. Raumwelle. Diese wird vom Sender abgestrahlt und dann von der Inosphäre (eine atmosphärische Schicht mit elektrisch geladenen Teilchen) wieder zurückreflektiert. So ist z. B. zu erklären, warum bei der Kurzwelle nach wenigen Kilometern vom Sender oft kein Empfang mehr möglich ist, aber nach einigen hundert Kilometern schon. Die Raumwelle ist bei höherer Frequenz stärker ausgeprägt als bei unteren Frequenzen. Sie kann dann wieder nach Auftreffen auf der Erde zurück zur Inosphäre gestrahlt werden und dann dort wieder reflektiert werden, und so weiter.
Ab ca. 30 MHz wird die Raumwelle nicht mehr von Ionosphäre zur Erde zurückreflektiert sondern einfach in den Weltraum ausgestrahlt. Daher war eine Nutzung der sog. Ultrakurzwelle lange nicht möglich. Die UKW-Sender strahlen durch entspr. Technik mehr oder weniger gradlinig vom Sender ab, d.h. sie nehmen die Erdkrümmung nicht mit und haben daher nur eine bgrenzte Reichweite.

Ro+Di


Benutzer d-dorfer schrieb:
"Vorteil des Rundfunks auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle ist die Möglichkeit, ein Radioprogramm über sehr große Distanzen mit nur wenigen Sendern auszustrahlen. So ist es auf Langwelle problemlos möglich, ganz Mitteleuropa mit nur einem einzigen Sender zu versorgen, die Kurzwelle hat sogar weltweite Abdeckung."

Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung aufgetreten: Die Reichweite der Kurzwelle ist kleiner als die der Langwelle. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass UKW (Ultra-Kurzwelle 87,5-108 MHz) nur regionale Reichweite hat und dass man alle paarhundert Meter eine Basisstation für GSM (um 900 bzw. 1800 MHz) braucht.

Freundliche Grüße
d-dorfer
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[2] volker schäfer antwortet auf d-dorfer
20.04.2003 12:30
Benutzer d-dorfer schrieb:
Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung aufgetreten: Die Reichweite der Kurzwelle ist kleiner als die der Langwelle. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass UKW (Ultra-Kurzwelle 87,5-108 MHz) nur regionale Reichweite hat und dass man alle paarhundert Meter eine Basisstation für GSM (um 900 bzw. 1800 MHz) braucht.

Das stimmt nicht. Auf Kurzwelle sind weltweite Übertragungen zum Teil auch mit recht kleinen Sendeleistungen möglich, auf Langwelle kann man bestenfalls einen Kontinent abdecken.

Auf noch höheren Frequenzen (= kürzeren Wellen) reduziert sich die Reichweite dann wieder. Auf UKW oder auch im 2 m Amateuerfunkband ist die Reichweite nur noch geringfügig größer als die optische Sicht.
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[3] j_a_n antwortet auf d-dorfer
21.04.2003 13:28
Moin !

Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung aufgetreten: Die Reichweite der Kurzwelle ist kleiner als die der Langwelle. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass UKW (Ultra-Kurzwelle 87,5-108 MHz) nur regionale Reichweite hat und

Falsch ! Es gibt einen kleinen Unterschied. Die Frequenzen der KW werden von der Atmossphäre (welche Schicht weiß ich jetzt nicht mehr genau)reflektiert. Die UKW Frequenzen gehen durch. Aus dem Grund ist es den Amateurfunkern möglich fast die ganze Welt zu erreichen.
Gruß Jan
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[3.1] d-dorfer antwortet auf j_a_n
21.04.2003 13:42
@ j_a_n

Ja, moin auch. Gut geschlafen?
Bitte erst mal meinen Beitrag vom 20.04.03 22:28h lesen, dann hätte sich dieser von selber erldigt. ;-)

Benutzer j_a_n schrieb:
Moin !

Hier ist wohl eine kleine, aber bedeutende Verwechslung aufgetreten: Die Reichweite der Kurzwelle ist kleiner als die der Langwelle. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass UKW (Ultra-Kurzwelle 87,5-108 MHz) nur regionale Reichweite hat und

Falsch ! Es gibt einen kleinen Unterschied. Die Frequenzen der KW werden von der Atmossphäre (welche Schicht weiß ich jetzt nicht mehr genau)reflektiert. Die UKW Frequenzen gehen durch. Aus dem Grund ist es den Amateurfunkern möglich fast die ganze Welt zu erreichen.
Gruß Jan
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[3.1.1] andy100 antwortet auf d-dorfer
21.04.2003 13:52
genau das sehe ich auch so.War mal wieder ne unqualifizierte Meldung.
Gruß der Funkturm