ungewiss

Zukunft von DVB-T-Radio in Berlin noch unklar

Bayern forciert DAB Plus für digitales Radio
Von

Zur Internationalen Funkausstellung 2005 startete die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) das erste und bisher einzige DVB-T-Radio-Pilotprojekt in Deutschland. Seitdem werden im Großraum Berlin neben Fernsehprogrammen auch rund 30 Hörfunksender im DVB-T-Standard ausgestrahlt.

Ursprünglich war der Pilotversuch auf ein Jahr angelegt. Zur Funkausstellung 2006 wurde das Projekt um zwölf Monate verlängert. Wie es nach dem 31. August 2007 weitergeht, ist allerdings auch heute - vier Wochen vor dem Stichtag - noch ungewiss.

Verlängerung des Pilotprojekts wahrscheinlich

Die Medienanstalt Berlin Brandenburg erklärte gegenüber teltarif.de, wahrscheinlich sei eine nochmalige Verlängerung des Testbetriebs. Es sei jedoch noch unklar, ob die zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten hierfür neu ausgeschrieben werden müssen.

Wie der für die Radiosender genutzte Berliner DVB-T-Kanal 59 künftig belegt wird, werde sich wohl erst kurz vor der Funkausstellung entscheiden, so die MABB weiter. Derzeit werden hier neben 32 Hörfunkkanälen auch die Fernsehsender n-tv und euroNews ausgestrahlt. Einige zum Radiopaket von TechniSat zählende Kanäle werden in Conax verschlüsselt ausgestrahlt.

Digitales Radio bislang vor allem über DAB und DRM

In anderen Regionen Deutschlands gibt es derzeit noch keine Hörfunksender über DVB-T. Für digitale terrestrische Radiosendungen wird in Deutschland bislang vor allem der DAB-Standard eingesetzt, der sich am Markt bislang jedoch nicht durchsetzen konnte. Mit DAB Plus steht ein Nachfolge-Standard in den Startlöchern, der eine größere Programmanzahl bei gleicher Frequenznutzung ermöglicht. Auf der Internationalen Funkausstellung soll es erste Testsendungen geben.

Ein weiterer Standard für digitalen Hörfunk ist das DRM-System. Dieses kommt zunächst im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich zum Einsatz. Perspektivisch soll unter dem Namen DRM Plus auch auf UKW-Frequenzen gesendet werden können. DRM-Testsendungen gibt es schon sein einigen Jahren. Allerdings werden bislang kaum Endgeräte für das digitale Radio auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle angeboten, so dass erste Programmanbieter ihr Engagement bereits wieder zurückgefahren haben.

HD-Radio ist die Bezeichnung für ein weiteres Digitalradio-Übertragungsverfahren. In den USA nutzen bereits zahlreiche Stationen die Möglichkeit, digitale Zusatzprogramme parallel zum UKW-Hauptprogramm auszustrahlen. In Deutschland startet Ende August das erste HD-Radio-Pilotprojekt.

nächste Seite:

Weitere Meldungen zum Thema DVB-T