Schweizer Fernsehen wieder in deutschen Kabelnetzen
Von Schweizer Standorten wie dem Säntis wird kein terrestrisches Fernsehen mehr ausgestrahlt
Quelle: Youtube, Screenshot: Michael Fuhr
2019 zog sich die SRG vom digital-terrestrischen Fernsehen DVB-T zurück. Damit endete auch die Kabelverbreitung in deutschen Netzen, weil es aus rechtlichen Gründen nicht zulässig ist, das Kabelsignal vom Satelliten zuzuführen.
Privates Unternehmen betreibt DVB-T-Sender
Von Schweizer Standorten wie dem Säntis wird kein terrestrisches Fernsehen mehr ausgestrahlt
Quelle: Youtube, Screenshot: Michael Fuhr
Ab kommendem Mittwoch, 21. Oktober, können aber die Schweizer Fernsehsender SRF 1, SRF zwei und SRF info wieder für alle Stadtwerke-Kunden in der Bodenseestadt Konstanz in HD-Auflösung empfangen. Ermöglicht wird das dank der Kooperation mit dem österreichischen Partnerunternehmen "TV Lampert". Dieses betreibt einen Fernsehsender auf dem Gipfel des Hohen Kasten in der Schweiz, über den die SRG-Programme verbreitet werden. Da auch die Stadtwerke diesen terrestrischen Sender per Antenne empfangen können, seien auch sie wieder in der Lage, die Kunden im eigenen Kabelnetz mit diesen Sendern zu versorgen.
Das Unternehmen TV Lampert kam im vergangenen Jahr auf die Idee, mit einem Trick die Einspeisung der Schweizer Sender wieder zu ermöglichen. Hierfür hat das Kabel-TV-Unternehmen aus dem österreichischen Rankweil die Konzession für einen DVB-T-Sender auf dem grenznahen Hohen Kasten in der Ostschweiz, der die Schweizer Sender weiterverbreitet, beantragt und schließlich auch erhalten. Auf diesem Weg ist auch eine Einspeisung in Teilen des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg wieder möglich. Der exponierte DVB-T-Sender auf dem Hohen Kasten ist aber auch in der deutschen Bodenseeregion zu empfangen, zumindest mit aufwändigen Hochantennen. Prinzipiell könnten also auch andere Städte im Bodenseeraum die Schweizer Programme wieder empfangen und einspeisen. Der größten Netzbetreiber der Region, Unitymedia (in Baden-Württemberg) und Vodafone (in Bayern) haben bisher allerdings keine Vorkehrungen getroffen, um den Kunden diese Programme wieder anzubieten.
Private DVB-T-Anbieter auch in der französischen Schweiz
Ähnliche privatrechtliche Genehmigungen sind dafür auch in der französischen Schweiz erteilt worden, um Kabelnetze im benachbarten Frankreich wieder mit Schweizer TV-Programmen zu versorgen. So sind auch in der Genfer-See-Region die Schweizer Sender wieder über DVB-T und damit auch in französischen Kabelnetzen zu sehen.
Die SRG hatte den Verbreitungsweg DVB-T abgeschaltet und auch kein Interesse am Umstieg auf DVB-T2 gezeigt, weil das Antennenfernsehen nur sehr wenige Zuschauer hatte.