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Schade, dass es nicht voran geht


01.05.2010 13:33 - Gestartet von mirdochegal
Ich würde die digitalisierung des Radios mitmachen. Finde ich schade, dass sich da in Deutschland kaum etwas tut.
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[1] rotella antwortet auf mirdochegal
01.05.2010 13:36
Warum mitmachen? Bringt doch keine Vorteil gegenüber dem jetzigen UKW-Empfang.
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[1.1] mirdochegal antwortet auf rotella
01.05.2010 13:58
Benutzer rotella schrieb:
Warum mitmachen? Bringt doch keine Vorteil gegenüber dem jetzigen UKW-Empfang.

Durch geringeren Bandbreitenbedarf kann es mehr Sender geben. Und die Zusatzinformationen könnten umfangreicher und weniger lahm sein als jetzt bei RDS.

Und/Oder es sollte in Deutschland so ein digitales Satellitenradio geben wie in den USA.

Wir haben zwar immerhin das RDS System aber sonst ist die ganze UKW-Angelegenheit doch mittlerweile "voll von gestern", auch wenn es zugegeben einfach funktioniert.
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[1.1.1] rotella antwortet auf mirdochegal
01.05.2010 14:29
Benutzer mirdochegal schrieb:

Durch geringeren Bandbreitenbedarf kann es mehr Sender geben.

Die Qulaitätsdichte der aktuellen Sender ist schon so gering, mehr Sender bringt nur mehr Gedudel, aber nicht mehr Qualität.

Und die Zusatzinformationen könnten umfangreicher und weniger lahm sein als jetzt bei RDS.

Wenn ich im Bad oder der Küche das Radio anstelle, will ich einfach nur was hören, mehr nicht...

Und/Oder es sollte in Deutschland so ein digitales Satellitenradio geben wie in den USA.

Digitales Satellitenradio gibt es schon seit langem, schalte einfach deinen SAT-Receiver auf Radiomodus, da empfängst du alle deutschen und viele Eurosender ganz normal über Astra.

gestern", auch wenn es zugegeben einfach funktioniert.

Und genau das ist nunmal das wichtigste. "Weil einfach einfach ist".
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[1.1.1.1] Raspa antwortet auf rotella
01.05.2010 15:46
Ich seh das ähnlich wie rotella:
Heutzutage arbeiten viele Radiosender schon nicht wirklich kostendeckend (das behaupte ich einfach mal). Wenn sich dann durch mehr Radiosender die Hörer noch weiter verteilen, dann kann man die Sender wohl kaum noch durch Werbung finanzieren. Das wird dann ähnlich wie beim Fernsehen dazu führen, dass sich der Markt bereinigt und Privatsender unter einem Konzerndach zusammenkommen.

Und natürlich werden die Öffentlich-Rechtlichen noch mehr Sender anbieten, damit man die GEZ-Gebühren noch weiter erhöhen kann.

In Privathaushalten wird sich meiner Vermutung nach in Zukunft noch stärker das Internetradio durchsetzen. Da würde allerdings helfen, wenn es nicht eine direkte Kunde-Sender Verbindung gibt, weil dadurch die Sender jedem Kunden einzeln die Daten zuschicken müssen und dadurch deren Kosten beim Datenversand ziemlich hoch sind.

Und ich bezweifel sehr stark, dass man beim Radio hart umschalten könnte, so wie es beim analogen Fernsehen gemacht wurde. Dadurch wären sofort viel zu viele Personen gleichzeitig betroffen und der Aufschrei riesig.

Ich finds momentan fast besser, wie ich es selber schon mache: Per AVM Fritz!Repeater kann ich mir im Haus die interessanten Radiostreams auf allen Radios im Haus hören. Zwar nicht in HD-Qualität. Aber HD-Qualität würde mich sowieso nur im Auto interessieren, wo man eine gute Anlage hat. Wer hat denn schon noch Zeit, zu Hause Radio in HD-Qualität auf der Anlage zu hören. Meistens hört man es nur nebenbei. Aber für die Anlage hab ich sowieso noch ein separates Internetradio.

Und nebenbei: So digital ist das Radiosendernetz in den USA garnicht. Die nennen das zwar HD-Radio, aber eigentlich bedeutet das nur, dass die die Frequenzen besser nutzen und dadurch mehr Sender haben. Die Qualität (Inhalt als auch Ton) sind dadurch aber nicht wirklich besser.

Das Radio ist meiner Meinung nach auf einem absteigenden Ast: Wenn einer unterwegs wirklich Musik hören will, dann nimmt er den Ipod. Wenn er Nachrichten hören will, dann reicht UKW.

Ob sich dann Investitionen in ein DAB-Radio lohnen, bezweifel ich. Ich würde dann zumindest kein Radio für zu Hause mehr kaufen, vielleicht fürs Auto.

Aber das Thema ist schon sehr interessant!
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[1.1.1.1.1] mirdochegal antwortet auf Raspa
01.05.2010 21:55
Benutzer Raspa schrieb:
Das wird dann ähnlich wie beim Fernsehen dazu führen, dass sich der Markt bereinigt und Privatsender unter einem Konzerndach zusammenkommen.

Dass die Infrastruktur darauf Rücksicht nimmt, dass der Wettbewerb der sie nutzenden Anbieter nicht größer wird, wäre ungewöhnlich.
Oder anders gesagt: Der Ausbau der Straße vom Dorf in die nächste Stadt wird nicht verhindert, weil Dorfbäcker Müller und Dorffriseur André etwas dagegen hätten :-)

In Privathaushalten wird sich meiner Vermutung nach in Zukunft noch stärker das Internetradio durchsetzen.

Sicher. Aber all diese lustigen Radios über Internet (von fremden Bundesländern bis nach Los Angeles) bieten einem nicht so einen starken Ankerpunkt, wie die vertrauten Stammsender über UKW.

helfen, wenn es nicht eine direkte Kunde-Sender Verbindung gibt, weil dadurch die Sender jedem Kunden einzeln die Daten zuschicken müssen und dadurch deren Kosten beim Datenversand ziemlich hoch sind.

Geht nunmal per IP nicht anders.
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[1.1.1.2] mirdochegal antwortet auf rotella
01.05.2010 21:57
Benutzer rotella schrieb:
Digitales Satellitenradio gibt es schon seit langem, schalte einfach deinen SAT-Receiver auf Radiomodus, da empfängst du alle deutschen und viele Eurosender ganz normal über Astra.

Gibts auch bei DVB-C. Im Auto, im Badezimmer und auf sonstigen mobilen Geräten bringt einem das aber wenig.
Das US-Satellitenradio funktioniert auch mobil.
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[1.1.1.2.1] rotella antwortet auf mirdochegal
02.05.2010 11:24
Benutzer mirdochegal schrieb:

Das US-Satellitenradio funktioniert auch mobil.

Anders herum gefragt: Funktioniert das US-Sat Radio auch indoor, also ohne Blickkontakt zum Himmel?
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[1.1.1.2.1.1] mirdochegal antwortet auf rotella
02.05.2010 14:45
Benutzer rotella schrieb:
Benutzer mirdochegal schrieb:

Das US-Satellitenradio funktioniert auch mobil.

Anders herum gefragt: Funktioniert das US-Sat Radio auch indoor, also ohne Blickkontakt zum Himmel?

Das weiss ich auch nicht. Ich habe das nur einmal da drüben in einem Mietwagen ausprobieren können.
Für "Küchenradios" wäre die Indoortauglichkeit natürlich notwendig. Navigationssystem finden ihr GPS-Signal ja auch drinnen in der Nähe eines Fensters meistens noch. Beim Radio müssen natürlich mehr Daten übertragen werden.
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[1.1.1.2.1.1.1] bholmer antwortet auf mirdochegal
02.05.2010 15:51
Ein harter Wechsel zum Digitalradio wird nicht funktionieren.
Beim Fernsehen konnte man ja eine Settopbox auf den alten Röhrenfernseher aus den 60ern setzen und ihn weiter benutzen.Erst jetzt langsam kommen die Fernseher mit eingebautem Digitaltuner. Selbst das digitale Satellitenfernsehen, das es nun schon
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ein Vorschaltgerät für UKW-Autoradios geben wird um dieses weiter zu benutzen. Und Millionen Autofahrer sollen ihr Radio am Tag X wegwerfen?
Abgesehen davon: Wenn man zu Hause oder auf dem Mobiltelefon immer mehr Internetsender empfangen kann, wozu dann noch ein riesiges neues Sendernetz. Im Auto oder im Taschenradio HD-Hifi-Qualität? Wer hat schon so ein Auto wo man unterscheiden kann ob die Geiger mit oder ohne Grundrauschen spielen.
Beim mobilen Digitalradio sehe ich eher noch das Problem, dass bei schlechtem Empfang das Signal immer mal wieder abrupt ganz weg ist oder ggf. verzerrt, je nach Codec. Ich persönlich glaube, dass das viel nerviger ist als das normale UKW-Flatterfading. (Oder hat man sich vlt. nur an diese Art der Aussetzer jahrelang gewöhnt?)

Wieso eigentlich soll sich eigentlich DAB+ durchsetzen?
Ich verfolge das Dahinvegitieren von DAB schon so einige Jahre, habe auch einen DAB-Taschenempfänger (der wegen der reduzierten Senderleistung fast nirgendwo richtig geht ohne heftige Bitfehler). In der Öffentlichkeit außerhalb von Technikfreak-Communities oder vielleicht bei HiFi-Enthusiasten wird schlichtweg DAB nicht wahrgenommen. Fragt mal zum Spaß eure Ehepartner oder Freund/Freundin, was DAB ist.
Ich bedauere immer die Digitalradio-Stände auf Messen, die versuchen, den verbeischlendernden Besuchern das System schmackhaft zu machen. Da stehen dann seit Jahren fast die selben exotischen Empfänger von Herstellern, die in der Allgemeinheit auch keiner kennt. Für mich hat das ganze doch einen eher faden Beigeschmack. (Siehe DSR Satellitenradio, D2-MAC-Fernsehen, Astra-Digitalradio...)

Übrigens die erste Settopbox, die ich kenne, stand schon 1963 oder so auf dem Schwarzweißröhrenfernseher meiner Eltern, hieß "UHF-Tuner". Den brauchte man zwingend um mit dem Fernseher auch das neue zweite und dritte Programm sehen zu können, das nicht auf Kanal 2-12 ausgestrahlt wurde...
Lang ist's her.
Bert