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UKW abschalten? Warum nicht gleich beides?


27.04.2015 20:32 - Gestartet von fanlog
Mir kommt die Diskussion vor als wenn man heute diskutieren würde ob man Beta oder lieber doch VHS einstampfen will.

Hey, wacht auf: der Zug ist weg. Und zwar sowohl für UKW als auch für DAB.

Was macht es für einen Sinn, zu diskutieren ob man 20 UKW oder 40 DAB Sender hören kann. Web bietet 10.000 Sender!

Die Zeiten der dummen Massenberieselung sind vorbei. Spartensender höre ich über web. Ebenso podcasts. Und Musik höre ich über Streaming-Anbieter. Auch unterwegs. Auch streaming Radio meiner Lieblingsmusik. Was soll ich da mit DAB?

Was bleibt sind Nachrichten. Und da ist es mir egal ob die über UKW oder DAB kommen. Notfalls tuts auch MW.

DAB hätte heute noch einen Vorteil unterwegs. Es gibt aber keine DAB Handys und Autoradios mit DAB sind (vom Autobauer) sauteuer. Also auch nichts.

Verzichtet auf den DAB Ausbau, lasst UKW in Ehren sterben und baut lieber LTE aus.

@ Terbato: Ich habe zwar keinen T9990 aber einen T-4670. Seit 1989. Hat viel Spaß gemacht. Funktioniert wie neu. Ändert aber nix daran dass ich ihn vielleicht noch 5% nutze.
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[1] x-user antwortet auf fanlog
28.04.2015 01:13
Benutzer fanlog schrieb:
Mir kommt die Diskussion vor als wenn man heute diskutieren würde ob man Beta oder lieber doch VHS einstampfen will.

Hey, wacht auf: der Zug ist weg. Und zwar sowohl für UKW als
auch für DAB.
...
Die Zeiten der dummen Massenberieselung sind vorbei.

Das wohl noch lange nicht. Leider.

Ganz so radikal sehe ich das (noch) nicht. UKW und DAB+ wird es noch viele viele Jahre geben. Denn diese beschränkte deutsche Radiokultur-Darbietung (Massenberieselung) war schon immer ganz im Sinne der Aus-Erwählten... ;-)

Drum fände ich ein kleines Zusatzkästchen (eine Art Audio-HotSpot) mit dem sich sowohl DAB+ als auch Internetradio (!!) auf die vorhandenen UKW-Geräte beamen ließe eine durchaus vernünftige Idee. Das wäre technisch schnell u. einfach umsetzbar. Und es würde tatsächlich megatonnenweise Elektroschrott einsparen, nämlich dann wenn UKW eines Tages wirklich stirbt.

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[1.1] fanlog antwortet auf x-user
04.05.2015 09:42
Benutzer x-user schrieb:
Benutzer fanlog schrieb:
Mir kommt die Diskussion vor als wenn man heute diskutieren würde ob man Beta oder lieber doch VHS einstampfen will.

Hey, wacht auf: der Zug ist weg. Und zwar sowohl für UKW als auch für DAB.

Das wohl noch lange nicht. Leider.

Ganz so radikal sehe ich das (noch) nicht. UKW und DAB+ wird es noch viele viele Jahre geben.

Drum fände ich ein kleines Zusatzkästchen (eine Art Audio-HotSpot) mit dem sich sowohl DAB+ als auch Internetradio (!!) auf die vorhandenen UKW-Geräte beamen ließe eine durchaus vernünftige Idee. Das wäre technisch schnell u. einfach umsetzbar. Und es würde tatsächlich megatonnenweise Elektroschrott einsparen, nämlich dann wenn UKW eines Tages wirklich stirbt.
>

Leider sprechen die FM Transmitter nur eine Frequenz an, die Bedientasten des UKW Gerätes werden somit nutzlos. Wozu dann noch das alte Gerät? Einen sinnvollen Einsatz von FM Transmittern sehe ich daher nur beim herstellerspezifischen Autoradio.

Aber wozu megatonnen Elektroschrott? Man könnte auch stufenweise die UKW Sender reduzieren bis auf einen Rest von ca. 5 Sendern. UKW würde dann die Rolle übernehmen die heute MW hat. Der größte Teil der Frequenzen würde frei werden. Im Gegensatz dazu (wenn es denn sein muss) DAB ausbauen.

Somit hätte man einen massiven Anreiz geschaffen, DAB Geräte zu kaufen. Niemand würde mehr neue UKW Geräte anschaffen, aber die vorhandenen UKW Geräte könnten dennoch weiter genutzt werden.

Und im Krisenfall....

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[1.1.1] x-user antwortet auf fanlog
05.05.2015 01:33

einmal geändert am 05.05.2015 01:43
Benutzer fanlog schrieb:
Benutzer x-user schrieb:

Drum fände ich ein kleines Zusatzkästchen (eine Art Audio-HotSpot) mit dem sich sowohl DAB+ als auch Internetradio (!!) auf die vorhandenen UKW-Geräte beamen ließe eine durchaus vernünftige Idee. Das wäre technisch schnell u. einfach umsetzbar. Und es würde tatsächlich megatonnenweise Elektroschrott einsparen, nämlich dann wenn UKW eines Tages wirklich stirbt.

Leider sprechen die FM Transmitter nur eine Frequenz an, die Bedientasten des UKW Gerätes werden somit nutzlos. Wozu dann noch das alte Gerät? Einen sinnvollen Einsatz von FM Transmittern sehe ich daher nur beim herstellerspezifischen Autoradio.

Da hab ich die passende Gegenfrage... wozu jetzt ein neues Gerät? Ein universeller Hotspot (u.a. mit FM-Transmitter) kann DAB und/oder Internetradio doch ebenso auf die vorhandenen Altradios übertragen. Und die sind dann erstmalig vom Schreibtisch aus fernbedienbar, z.B. mit Scrollrad, Presets oder per Touch-Funktion, wie auch immer.

Sogar die uralten Röhrenradios von Braun, Grundig, Loewe-Opta usw. können ihren Wert behalten und würden nicht im Sondermüll landen. Denn die sind heute schon seltenes Kulturgut -- gehören eigentlich unter Artenschutz! Manche dieser wertigen Oldtimer haben eine irre 50's Optik und noch dazu einen unvergleichlichen Klang... so etwas wird es nie wieder geben auf diesem Planeten. *smile*

Aber wozu megatonnen Elektroschrott? Man könnte auch stufenweise die UKW Sender reduzieren bis auf einen Rest von ca. 5 Sendern. UKW würde dann die Rolle übernehmen die heute MW hat. Der größte Teil der Frequenzen würde frei werden. Im Gegensatz dazu (wenn es denn sein muss) DAB ausbauen.

Somit hätte man einen massiven Anreiz geschaffen, DAB Geräte zu kaufen. Niemand würde mehr neue UKW Geräte anschaffen, aber die vorhandenen UKW Geräte könnten dennoch weiter genutzt werden.

Das wäre ein Ausweg aus dem Dilemma, schon eher vorstellbar als eine komplette UKW-Abschaltung. 5-10 regionale Sender, und diese dann bitte ohne die nervende Werbung auf allen deutschen UKW-Kanälen...

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[2] wolfgang-in-de antwortet auf fanlog
30.04.2015 09:14
Benutzer fanlog schrieb:
Hey, wacht auf: der Zug ist weg. Und zwar sowohl für UKW als auch für DAB.

Es hat einen Grund, weshalb man gewisse Simpel-Technik selbst 120 Jahre nach ihrer Entdeckung verwendet. Aber das werden Leute wie du wohl erst begreifen, wenn sie bei Stromausfall nach 24h mit leerem Smartphone-Akku Radio hören wollen.
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[2.1] myselfme antwortet auf wolfgang-in-de
03.05.2015 16:10
Nichts gegen diese vielseitige, qualitativ hochwertige Digitalisierung. Ich nutze sie gern.
Ich frag mich aber auch, wie es eigentlich funktionieren soll, wenn durch Naturkatastrophen, Krisen und Krieg zu Störungen und Ausfällen kommt ?
Und warum sich so viele über das SOOOOO störungsanfällige VoIP aufregen, hier aber relativ ruhig HDTV genießen.
Na ja...
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[2.1.1] wolfgang-in-de antwortet auf myselfme
03.05.2015 18:35
Benutzer myselfme schrieb:
Nichts gegen diese vielseitige, qualitativ hochwertige Digitalisierung. Ich nutze sie gern.
Ich frag mich aber auch, wie es eigentlich funktionieren soll, wenn durch Naturkatastrophen, Krisen und Krieg zu Störungen und Ausfällen kommt ?
Und warum sich so viele über das SOOOOO störungsanfällige VoIP aufregen, hier aber relativ ruhig HDTV genießen.

Plain old Radio ist Basistechnologie, die mit wenig Energie auskommt. Von daher ist Fernsehen im Störfall auch nicht möglich. Und die Industrielobby hat ihr Geld schon eingesackt, wenn der große Haufen totes Fleisch am Verfaulen ist.
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[3] Mattes antwortet auf fanlog
06.05.2015 11:48
Das Problem bei diesen Überlegungen ist immer wieder daß ein LTE Stream oder was auch immer niemals die Zuhörerzahl abdecken kann die erforderlich wären wenn die UKW Sender abgeschaltet würden.

1.) Nur ein Bruchteil (zum Vergleich zum "normalen" Radiohörer) hört sein Radioprogramm per Streaming. Würden die UKW Sender wegbrechen und gäbe es kein vergleichbares (eben nicht Internetstreaming) Verfahren zum Übertragen von "Rundfunk" (also z. B. DAB+ oder vergleichbares Verfahren bei dem der Empfänger nicht "sendet") dann würde im Mobilfunk gar nichts mehr gehen. Schon heute kann ich nicht vom "Radio Genuß" sprechen wenn ich im Auto per Internetstream (und das bei herunter transkodierten Bitraten bis auf 32 Kbit/sec per yourmuze.fm) Radio höre weil das Signal immer wieder mal auf Grund von Netze Engpässe abbricht.

2.) Der Betreiber der mal locker 100000 oder mehr Streaming Clients abfangen müsste braucht eine redudante Cluster Serverfarm (eventuell sogar mit Peer to Peer Technolgie da ja Multicast nicht syystemweit unterstützt werden kann) die einen erheblichen Mehraufwand (und Kosten) benötigen die bei den heutigen Streams nicht notwendig sind.

3.) Der Kunde zahlt in irgendeiner Form für den Streamverbrauch (Tarif) mit. Eine gigantische Verschwendung von Internet Ressourcen.

Runfunk gehört auf einen richtigen Sender der von einen Empfänger das Signal bekommt. Dann spielt es keine Rolle mehr ob 1000 oder mehrere Millionen "Radioempfänger" das Programm verfolgen. Ob dieses das heutige DAB+ oder irgendein anderes Übertragungsmedium sein wird ist letztendlich egal - die Verfügbarkeit, das Angebot und die Qualität müssen stimmen,


Benutzer fanlog schrieb:
Mir kommt die Diskussion vor als wenn man heute diskutieren würde ob man Beta oder lieber doch VHS einstampfen will.

Hey, wacht auf: der Zug ist weg. Und zwar sowohl für UKW als
auch für DAB.

Was macht es für einen Sinn, zu diskutieren ob man 20 UKW oder 40 DAB Sender hören kann. Web bietet 10.000 Sender!

Die Zeiten der dummen Massenberieselung sind vorbei. Spartensender höre ich über web. Ebenso podcasts. Und Musik höre ich über Streaming-Anbieter. Auch unterwegs. Auch streaming Radio meiner Lieblingsmusik. Was soll ich da mit DAB?

Was bleibt sind Nachrichten. Und da ist es mir egal ob die über UKW oder DAB kommen. Notfalls tuts auch MW.

DAB hätte heute noch einen Vorteil unterwegs. Es gibt aber keine DAB Handys und Autoradios mit DAB sind (vom Autobauer) sauteuer. Also auch nichts.

Verzichtet auf den DAB Ausbau, lasst UKW in Ehren sterben und baut lieber LTE aus.

@ Terbato: Ich habe zwar keinen T9990 aber einen T-4670. Seit 1989. Hat viel Spaß gemacht. Funktioniert wie neu. Ändert aber nix daran dass ich ihn vielleicht noch 5% nutze.
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[3.1] fanlog antwortet auf Mattes
06.05.2015 20:06
Benutzer Mattes schrieb:

1.) . Würden die UKW Sender wegbrechen und gäbe es kein vergleichbares (eben nicht Internetstreaming)dann würde im Mobilfunk gar nichts mehr gehen.

Ich finde auch dass DAB heute noch unterwegs Vorteile hätte. Die wiegen den hohen Aufpreis für ein Herstellerradio aber nicht auf. In 10 Jahren ist die Bandbreite bei LTE 3 kein Thema mehr.

2.) Der Betreiber der mal locker 100000 oder mehr Streaming Clients abfangen müsste braucht eine redudante Cluster Serverfarm ... die einen
erheblichen Mehraufwand (und Kosten) benötigen die bei den heutigen Streams nicht notwendig sind.

Wenn die Nachfrage da ist würden die Betreiber bestimmt nachrüsten.


3.) Der Kunde zahlt in irgendeiner Form für den Streamverbrauch (Tarif) mit. Eine gigantische Verschwendung von Internet Ressourcen.

Streaming Musik benötigt nur einen Bruchteil von Videoübertragungen. Mediatheken und VoD werden aber weiter massiv ausgebaut. Streaming Radio ist also (zu Hause) Peanuts.

Runfunk gehört auf einen richtigen Sender der von einen Empfänger das Signal bekommt. Dann spielt es keine Rolle mehr ob 1000 oder mehrere Millionen "Radioempfänger" das Programm verfolgen. Ob dieses das heutige DAB+ oder irgendein anderes Übertragungsmedium sein wird ist letztendlich egal - die Verfügbarkeit, das Angebot und die Qualität müssen stimmen,

Genau das wollte ich ansprechen: natürlich wird es noch viele Jahre Radiohörer geben, egal ob UKW, DAB oder was anders. Andererseits wollte ich thematisieren, dass sich das Nutzerverhalten deutlich verschiebt. Bei den Jüngeren kauft kaum mehr einer eine CD. Wozu auch. Somit haben sich auch SACD oder DVD-Audio nicht durchgesetzt, auch wenn sie besser als CD sind.

Die gleiche Entwicklung sehe ich bei DAB. Natürlich ist es besser als UKW. Aber ich will genau die Musik oder das Programm hören, das ich will und das geht mit streaming besser als mit DAB und Co.

Deshalb halte ich die Investitionen in DAB letztendlich genauso sinnlos wie die in die Digitale Compact-Cassette (kennt die noch jemand?).



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[3.1.1] mikiscom antwortet auf fanlog
11.05.2015 10:06
Benutzer fanlog schrieb:
Genau das wollte ich ansprechen: natürlich wird es noch viele Jahre Radiohörer geben, egal ob UKW, DAB oder was anders. Andererseits wollte ich thematisieren, dass sich das Nutzerverhalten deutlich verschiebt. Bei den Jüngeren kauft kaum mehr einer eine CD. Wozu auch. Somit haben sich auch SACD oder DVD-Audio nicht durchgesetzt, auch wenn sie besser als CD sind.

Die gleiche Entwicklung sehe ich bei DAB. Natürlich ist es besser als UKW. Aber ich will genau die Musik oder das Programm hören, das ich will und das geht mit streaming besser als mit DAB und Co.

Deshalb halte ich die Investitionen in DAB letztendlich genauso sinnlos wie die in die Digitale Compact-Cassette (kennt die noch jemand?).

Du hast MD (Mini-Disc) vergessen. Die konnte man sogar in der Walkman-Version zur Stereo-Aufnahme nutzen und hatte nicht selten Stereo-Eingang und Toslink-Anschluss. In einer späteren Version konnte man da auch Daten drauf packen. Kurz vor dem aus.
Ähnlich, als Video-Version war da DVD-RAM. Gab's auch mit 2 Seiten und man konnte die Inhalte beliebig bearbeiten wie auf einer Festplatte. Aber eben beliebig tauschen wie eine Diskette oder sonstigen Wechseldatenträger.

Ich glaube, viel wird von irgendwelchen Lobbyisten gesteuert. Und die meisten Nutzer kaufen nur, was sie irgendwo in großer Reklame sehen. Ob sinnvoll oder nicht, egal. Hauptsache die meiste Reklame ist davon.