Benutzer IMHO schrieb:
Mit welcher Legitimation entscheidet die BNetzA eigentlich, ob sie das Spektrum als 6x5MHz gepaart oder in anderen Verteilungen anbietet?
Die BNetzA veröffentlicht vorab die von ihr geplanten genauen Versteigerungsbedingungen und bittet um Kommentare. Hier können dann alle Mitspieler (Unternehmen, Verbände, Verbraucherschutzorganisationen etc. pp.) ihre Stellungnahmen abgeben. Die BNetzA wertet diese aus und passt dann die Bedingungen an - oder auch nicht.
LTE kann ja auch auf schmäleren Bandbreiten als 5MHz betrieben werden.
Angesichts dessen, dass DSL-Ersatz die wichtigste Anwendung für LTE ist, erwarte ich kaum Interesse für Bandbreiten unter 5 MHz. Im Gegenteil, selbst Newcomer werden versuchen, mehrere 5-MHz-Blöcke zu erwerben, um dann mit 10 MHz oder 20 MHz entsprechend höhere Bitraten anbieten zu können.
Wichtig wäre doch, dass die neue Technik (LTE) eingeführt wird, auch damit die Realwirtschaft in den "weißen Flecken"-Gebieten (durch echten Mehrumsatz) mehr Steuern erwirtschaften kann.
Ob LTE so viel gegen die "weißen Flecken" hilft, steht in den Sternen. Immerhin gibt es "weiße Flecken" überall dort, wo auch schon mehrere bestehende Technologien (DSL, Breitbandkabel, UMTS/HSPA, GSM/EDGE) ein inakzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis haben. Warum soll das mit einer neuen Technologie wie LTE besser werden? Ich erwarte, dass LTE anfangs höhere Kosten pro Bit hat als UMTS/HSPA, mittelfristig dann natürlich geringere.
In Österreich geht es doch auch! Obwohl die geographische Lage eher schwieriger ist, gibt es eine gute und preisgünstige Mobilfunkversorgung. Allerdings war der Staat beim Versteigern der UMTS-Frequenzlizenzen auch nicht so gierig, sondern hat eben auch an das Wohl seiner eigenen Bürger gedacht.
Es war nicht der deutsche Staat, der extrem hohe UMTS-Lizenzgebühren verlangt hatte, sondern es waren 7 Mobilfunk-Unternehmen, die sich gegenseitig massiv in die höhe gesteigert haben.
Weiterer wesentlicher Unterschied zu Österreich ist, dass Österreich stark vom Tourismus lebt und die Mobilfunker dort mit Roaming eine sehr gute Einnahmequelle haben, die bereits einen erheblichen Teil der Betriebskosten deckt. Folglich können sich die Unternehmen dort, wo es Wettbewerb gibt, viel stärker "austoben".
Kai