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Alles Glasfaser oder was...


06.09.2010 13:01 - Gestartet von Telly
einmal geändert am 06.09.2010 13:02
Die Verbraucher beklagen sich über die "Biszu"-Übertragungsraten, die hierzulande angeboten werden - und nur selten die angepriesenen Maximalwerte erreichen.

"Hierzulande"? Wie wird das denn im Ausland geregelt? Wer weiß das?

Nur 140 000 Abonnenten haben einen direkten Glasfaser-Breitbandanschluss in der Wohnung (Stand: Juni 2010). Das sind bei 40 Millionen Haushalten nicht einmal 0,4 Prozent.

Also mit den Übertragungstechniken kenne ich mich nicht wirklich aus. Vor 10 Jahren hieß es noch, dass es in Ostdeutschland Probleme mit der DSL-Versorgung gäbe, weil man dort nach der Wende auf Glasfaser gesetzt habe und die Technik noch nicht soweit sei. Das hat sich gewandelt und die Glasfaser gilt heute als Voraussetzung. Dann frage ich mich aber, wieso der Anteil bei 0,4 Prozent liegt, wenn im Osten Deutschlands doch angeblich soviel Glasfaser verbaut sein soll.

Die Netzbetreiber haben zwar die so genannte Long Term Evolution (LTE) angestoßen, die speziell die kleinen ländlichen Gemeinden mit Funk-Breitbandanschlüssen versorgen soll. Aber beim FTTH Council glaubt man nicht, dass damit die in Zukunft benötigten Übertragungsraten erreicht werden.

Warum nimmt man dies an? Warum braucht man denn in Zukunft so hohe Übertragsraten? Schnelles Internet ja. Aber wozu die ganzen TV-Signale aufs Internet schieben? Da ist doch SAT, Kabel und DVB-T effiktiver, oder nicht?

Die Botschaft des FTTH Council Europe ist einfach: Deutschland braucht mehr Glasfaser. Und dafür braucht es schleunigst neue Initiativen, will man das Ziel der Bundesregierung erreichen: mindestens 75 Prozent der Haushalte mit mindestens 50 MBit/s zu vernetzen, und das bis 2014.

LOL! Der glaubt da sogar noch dran ;-)
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[1] denis_gaebler antwortet auf Telly
06.09.2010 13:34
Benutzer Telly schrieb:
Also mit den Übertragungstechniken kenne ich mich nicht wirklich aus. Vor 10 Jahren hieß es noch, dass es in Ostdeutschland Probleme mit der DSL-Versorgung gäbe, weil man dort nach der Wende auf Glasfaser gesetzt habe und die Technik noch nicht soweit sei. Das hat sich gewandelt und die Glasfaser gilt heute als Voraussetzung. Dann frage ich mich aber, wieso der Anteil bei 0,4 Prozent liegt, wenn im Osten Deutschlands doch angeblich soviel Glasfaser verbaut sein soll.

Also nach meiner Erfahrung trifft das mit dem Glasfaser zu großen Teilen auf die Neubaugebiete (5 Etagen Wohnblöcke oder höher) in den größeren Städten im Osten zu. Man kann sich ausrechnen, wieviele Leute sich dort einen Anschluß für 50 EUR oder mehr leisten können.
Mit anderen Worten, die baut man nicht aus, weil es sich nicht rechnet. Oder es liegt dort Glas, wo man es nicht braucht. Und dort, wo man nur 1km Glas legen müßte - zum nächsten Kabelverzweiger, damit 100 Haushalte DSL 6000 bekommen, wird das auch nicht gemacht, weil 80 von den 100 Haushalten die DoppelFlatrate mit DSL Light sowieso gebucht haben und man durch einen Ausbau zwar Kosten, aber nicht mehr Umsatz hat. Und die Differenz zwischen Entertain mit DSL 16000 oder VDSL und Analogbasierender Doppelflat mit DSL light ist nicht so groß - 10 EUR pro Haushalt - falls die bei T-Com bleiben. Wenn von den 80 Haushalten 10 Upgraden sind das 100 EUR mehr Umsatz im Monat - 1200 EUR mehr pro Jahr. Dem gegenüber stehen geschätzte 15000 EUR an Kosten.
Warum sollte eine Firma eine Investition tätigen die sich erst nach 10 oder mehr Jahren amortisiert, wenn die Aktionäre jedes viertel Jahr Ihren Anteil wollen?

Denis.