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Kubrick und das Tablet


26.08.2011 14:47 - Gestartet von isartrails
Hmm, die Filmszene aus Kubricks 2001 scheint mir Samsungs Argumentation nicht so recht zu stützen. Man sieht zwei Astronauten beim Essen und wie sie auf je einen Screen schauen, wo bezeichnenderweise auf beiden dasselbe zeitgleich zu sehen ist. Das ist also eher ein Fernseher mit Flachbildschirm als ein Computer. Ausserdem "bedienen" die Astronauten das Gerät nicht aktiv, sie nutzen es nur passiv. Noch ein Argument gegen den Computer und für das TV.
Trotzdem ist der Streit und Apples Behauptung, der Konkrrent würde abkupfern, absurd: weder Apple noch Samsung haben das Tablet erfunden. Solche gab's schon vor 10 Jahren als Tablet-PC (sic!), hatten keine massenkompatible Verbreitung und waren allenfalls im medizinischen Bereich und im Aussendienst zu finden.
Jetzt, wo's richtig um Kohle geht, heben sie den Finger und pochen auf Urheberansprüche. Das ist einfach nur lächerlich.
Apples Verdienst ist, dass sie das Tablet, auch dank geschickter PR, massentauglich gemacht haben - erfunden haben sie's deswegen aber noch lange nicht...
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[1] niveaulos antwortet auf isartrails
26.08.2011 15:25
Jetzt, wo's richtig um Kohle geht, heben sie den Finger und pochen auf Urheberansprüche. Das ist einfach nur lächerlich. Apples Verdienst ist, dass sie das Tablet, auch dank geschickter PR, massentauglich gemacht haben - erfunden haben sie's deswegen aber noch lange nicht...

Richtig. Wenns um die Argumentation "gabs schon" gäbe würde ich vor Gericht einfach eines der Jahre Alten HP-TabletPCs vorzeigen - gerade im Geschmacksmusterstreit am hilfreichsten, denn der sieht meinem Empfinden nach dem iPad 1 verflucht ähnlich.

Aufs Fernsehen kann man durchaus zurückgreifen. Ich hätte dann aber nicht Kubrick genommen, obgleich ich deine Einschätzung nicht ganz teile. Wenn man genau hinsieht merkt man, dass die jeweils untere Kante des "Bildschirms" über die Tischkante hinausragt. Ist also sicher kein fest eingelassenes sondern ein mobiles Gerät. Ob man es nun auch aktiv nutzen oder nur passiv empfangen kann erschließt sich in der Tat nicht, das halte ich aber für so relevant gar nicht.

Aber wie gesagt, es gibt bessere Beispiele im TV: Die Serie Stark Trek Next Generation (Raumschiff Enterprise Die nächste Generation) wäre ideal. Die laufen die ganze Zeit mit solchen Tablets rum. Dabei handelt es sich ganz offenkundig um echte Tablets, denn man sieht in mehreren Szenen wie die Schauspieler mit den Fingern auf dem Bildschirm rumfummeln um dort offenkundig irgendwelche Aktionen durchzuführen (Scheinen da meistens als Art elektronische Notzibücher zu fungieren und durch das Rumfummeln soll warscheinlich ein Seitenblättern simuliert werden, man kann allerdings eigentlich nie auf den Bildschirm selbst sehen - und wenn nur ganz kurz und dann ist dort immer irgendwas statisches zu sehen, meistens Text mit Graphischen Elementen vermischt)
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[1.1] isartrails antwortet auf niveaulos
26.08.2011 15:52
Benutzer niveaulos schrieb:
Wenn man genau hinsieht merkt man, dass die jeweils untere Kante des "Bildschirms" über die Tischkante hinausragt. Ist also sicher kein fest eingelassenes sondern ein mobiles Gerät.

Das hab ich schon gesehen, dass es sich in 2001 um "mobile" und nicht um fest installierte Geräte handelt. Deswegen können es aber trotzdem "nur" Displays sein, die man passiv anschaut und nicht aktiv bedient.
Ist ja auch egal, das Filmbeispiel erschien mir halt nicht wirklich tauglich zur Stützung der These, in 2001 kämen Tablet-Computer zum Einsatz, weil man die Astronauten nicht sieht, wie sie Computer "bedienen".
Aber du hast ja selber die viel besseren Beispiele angeführt: Filmszenen, in denen Anwender Flachgeräte bedienen, gibt's ja genug und wären ein besserer Beweis zur Stützung der Argumentation, dass nicht Apple der "Erfinder" war.
An HP hab ich selber schon gedacht, war mir aber nicht mehr sicher, weil ich in Computer- wie in Filmdingen nicht ganz so firm bin.
Je mehr ich mir die Sache überlege, desto eher glaube ich nicht, dass Apples Argumentation im Rechtsstreit sich auf die These stützen dürfte, dass sie das Tablet erfunden hätten. Die Behauptung wäre mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell vor Gericht widerlegt. Ich denke, in dem Rechtsstreit geht es ihnen eher darum, dass sie es nicht einsehen, dass ihnen eine Konkurrent alles 1:1 nachmacht. Das ist nachvollziehbar und würde mir auch nicht gefallen, wenn mir einer alles nachmachen würde. Die Frage muss allerdings erlaubt sein, wie moralisch vertretbar eine solche Klage seitens Apple ist, wenn der Klagesteller selbst schon abgekupfert hat. Samsungs Abkupfern mag plump sein, Apples Empörung hingegen ist einfach nur dreist.