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Unnötiges Gesetz


09.03.2012 10:45 - Gestartet von ippel
Das wieder mal ein Beispiel für eine vollkommen überflüssige Regelung.

Wer Wert auf Kostentransparenz legt, telefoniert schon immer über CbC-Anbieter, die eine Tarifansage geschaltet haben.

Wem das egal ist, nimmt halt einen anderen Anbieter.

Das war schon bisher absolut kein Problem. Jeder konnte es selbst entscheiden. Dafür braucht niemand ein Gesetz.
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[1] tneuhetzki antwortet auf ippel
09.03.2012 11:00
Benutzer ippel schrieb:
Das wieder mal ein Beispiel für eine vollkommen überflüssige Regelung.

Wer Wert auf Kostentransparenz legt, telefoniert schon immer über CbC-Anbieter, die eine Tarifansage geschaltet haben.

Wem das egal ist, nimmt halt einen anderen Anbieter.

Das war schon bisher absolut kein Problem. Jeder konnte es selbst entscheiden. Dafür braucht niemand ein Gesetz.

Hallo,

da hast du nicht ganz recht. Lass mich nur zwei Beispiele nennen:

Der jenige, dem die Tarifansage (TA) egal ist, wählt beispielsweise 010088 aus, um zum Handy zu telefonieren. Aktuell 3,88 ct/min. Leider vertippt er sich ohne es zu merken und wählt 01088. Resultat: 29,9 ct/min. Mit der TA wird der Nutzer das künftig sofort merken.

Anderes Beispiel mit TA: Du rufst um 8.55 Uhr über 010012 ins Festnetz an. Die TA sagt dir aktuell 1,36 Ct/min. Nur leider ändert sich der Tarif um 9 Uhr und du zahlst 3,16 ct/min. Zugegeben, nicht sehr drastisch aber wir hatten in den vergangenen Jahren schon Fälle wo das durchaus böse werden könnte.

Die Liste ließe sich noch um einiges Fortsetzen, gerade wenn es um Nutzer geht, die nicht so erfahren sind und sich einfach keine Gedanken machen, wenn sie keine TA hören und dann plötzlich mit 2 Euro pro Minute abgerechnet werden.

Thorsten
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[1.1] ippel antwortet auf tneuhetzki
09.03.2012 11:41
Wenn ich einen Dienst nutze und kümmere mich nicht um die Preise, habe ich halt Pech. Wenn ich bei O2 einen Anschluß habe und nicht weiß, daß ich ¢22/Min für ein Festnetzgespräch zahlen muß, ist das meine eigene Dummheit. Ich schließe schließlich bei jedem CbC-Gespräch einen Vertrag. Wenn ich bei einem Anbieter nicht sicher bin, nutze ich ihn eben nicht oder informiere.

Und Vertippen ist ebenfalls mein Problem. Vertippe ich mich bei einer Überweisung, ist mein Geld weg. Vertippe ich mich am Telefon, lande ich vielleicht im Ausland. Vertippe ich mich bei einer Email, erfährt mein Konkurrent vielleicht wichtige Betriebsinterna. Und so weiter und so fort.

Schlimm genug, wenn Politiker glauben, Bürger seien Kleinkinder. Noch schlimmer allerdings, wenn sich Erwachsene freiwillig zu Kleinkindern machen.
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[1.1.1] tneuhetzki antwortet auf ippel
09.03.2012 11:47
So richtig verstanden scheinst du mich nicht zu haben, aber egal. Abseits dessen steht dir natürlich deine Meinung zu. Ich habe meine ;-)

Schlimm genug, wenn Politiker glauben, Bürger seien Kleinkinder. Noch schlimmer allerdings, wenn sich Erwachsene freiwillig zu Kleinkindern machen.

Schlimm ist auch, dass ich mich seit 12 Jahren mit diesem Markt beschäftige, in dem ich teilweise den Eindruck habe, im Kindergarten zu sein - zumindest bei vereinzelten "Anbietern". Ich jedenfalls begrüße diese Änderungen im Sinne des Verbraucherschutzes. Auch weil ich hier fast täglich Fälle auf den Tisch bekomme, wo Leute Geld verlieren - und das nicht nur aus Dummheit. Wenn du das ganze nicht brauchst, um so besser! Aber es gibt ja nicht nur dich als Festnetz-Kunden, bedenke das bitte auch!

Thorsten
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[1.1.1.1] ippel antwortet auf tneuhetzki
09.03.2012 11:54
Benutzer tneuhetzki schrieb:
Aber es gibt ja nicht nur dich als Festnetz-Kunden, bedenke das bitte auch!

Das ist mir klar. Aber wie gesagt, jeder kann selbst entscheiden, ob er einen seriösen Anbieter (mit Ansage) wählt oder es läßt. Seriöse Anbieter konnten sich bisher nämlich durch eine freiwillige Tarifansage einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das fällt jetzt weg. Verlierer sind die Anbieter, die bereits bisher kundenfreundlich agiert haben.
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[1.1.1.1.1] tneuhetzki antwortet auf ippel
09.03.2012 11:58
Benutzer ippel schrieb:
Benutzer tneuhetzki schrieb:
Aber es gibt ja nicht nur dich als Festnetz-Kunden, bedenke das bitte auch!

Das ist mir klar. Aber wie gesagt, jeder kann selbst entscheiden, ob er einen seriösen Anbieter (mit Ansage) wählt oder es läßt. Seriöse Anbieter konnten sich bisher nämlich durch eine freiwillige Tarifansage einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Siehe dazu mein Beispiel aus meinem ersten Posting.

Ich möchte die Unterhaltung zu dem Thema aber nun beenden, hier warten noch nen paar Themen auf mich heute ;-) Angenehmes Wochenende aus der Redaktion in Berlin.

Thorsten
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[1.1.1.1.2] Telly antwortet auf ippel
09.03.2012 12:43
Aber wie gesagt, jeder kann selbst entscheiden, ob er einen seriösen Anbieter (mit Ansage) wählt oder es läßt. Seriöse Anbieter konnten sich bisher nämlich durch eine freiwillige Tarifansage einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das fällt jetzt weg. Verlierer sind die Anbieter, die bereits bisher kundenfreundlich agiert haben.

Es kann auch jeder selbst entscheiden, ob er sich verwählt oder nicht. Schließlich geschieht dies ja immer mit voller Absicht. ^^

Abgesehen davon sind bisherige Tarifansagen nicht "stundenwechselsicher". Künftig kann man sich also einfach entscheiden, eine vermeintlich günstige Nummer zu wählen. Ist sie in der Zwischenzeit doch teurer geworden, ohne dass man dies vorher selbst aufwendig überprüfte, dann merkt man dass jetzt zeitnah. Und dass auch bei Tarifwechsel zur vollen Stunde.

Nutzt Du Call by Call überhaupt noch? Ich kann kein DSL etc. von der Telekom bekommen. Folglich nutze ich auch keinen Flatrate-Tarif für das Festnetz. Denn der 29,95 Euro Tarif für den analogen Anschluss mit Flatrate rentiert sich für mich nicht.

Bisher habe ich immer die Call by Call Vorwahlen vor jedem Anruf überprüft. Das spare ich mir künftig. Ich muss nicht immer den billigsten Tarif haben. Nur böse Überraschungen möchte ich halt nicht.

Und meine älteren Bekannten erhalten von mir künftig eine Anbieterliste mit anzunehmend günstigen Minutenpreisen. Sollten dann Ausreißer - auch bei Stundenwechsel - vorkommen, merkt man das sofort. Somit enthält eine Vorwahlliste keinen Sprengstoff mehr.

Telly
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[2] helmut-wk antwortet auf ippel
17.03.2012 16:50
Benutzer ippel schrieb:
Das wieder mal ein Beispiel für eine vollkommen überflüssige Regelung.

Kenne ein Telefonziel, wo die billigste Verbindung 0,4¢ pro Minute ist, die billigste mit Ansage 1,49¢. Die 0,4¢ sind schon länger stabil, die 1,49¢ sind nicht stabil, aber preise zwischen 1,4 und 2 ¢ pro Minute waren in den letzten Monaten das billigste, was mit Tarifansage zu haben war.

Wer Wert auf Kostentransparenz legt, telefoniert schon immer über CbC-Anbieter, die eine Tarifansage geschaltet haben.

Momentan habe ich die Wahl zwischen Transparenz und günstigster Verbindung, mit dem neuen Gesetz wird das anders. Weshalb ich das Gesetz überhaupt nicht überflüssig finde. Ich lege auch Wert auf Transparenz, nur das ich bei (zuweilen auch längeren!) Gesprächen gleich das drei- bis vierfach bezahle, ist mir die Transparenz denn doch nicht wert.

Ich weiß auch nicht, wie lange das bleibt. Vor einem Jahr hat sich mindestens jede Woche der billigste Tarif geändert, und dem jetzigen Billiganbietrr ist zuzutrauen, dass der kurzfristig auf zweistellige Centbeträge pro Minute erhöht. Das neue Gesetz würde mir ersparen, immer erst mal zur Sicherheit auf teltarif nachzuschauen, ob sich der Tarif geändert hat, würde also ab und zu Stromkosten (einschalten des Computers etc., nur um auf teltarif nachzuschauen) ersparen ;-) Bzw. mir es leichter machen, ganz spontan anzurufen.
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[2.1] helmut-wk antwortet auf helmut-wk
17.03.2012 17:00
Benutzer helmut-wk schrieb:
Ich weiß auch nicht, wie lange das bleibt.

Jetzt weiß ich es: als ich eben die Preise noch mal abrief, hatte ich einen Hinweis übersehen, der relativ neu sein muss, er fiel mir gerade ins Auge:
Ab 17.03.2012 18:00 steigt der Preis auf 1,5 Cent pro Minute.

Wie gerufen für dieses Forum ;) aber natürlich ärgerlich. Immerhin ist als Nebeneffekt anzumerken, dass damit ein Anbieter mit Ansage das billigste Angebot hat ...